Wie kein anderes
Genre vereint das
Filmmusical sämtliche Kräfte des Kinos. In glamouröser
Ausstattung erhalten populäre Stars die seltene Gelegenheit zu Gesang und Tanz, die Leinwand wird zur Bühne.
Die ersten Filmmusicals entstanden unmittelbar nach Einführung des Tonfilms, wobei sich insbesondere in den Revuefilmen von Busby Berkeley (
Parade im Rampenlicht/
Footlight Parade, USA 1933) noch die alten Varieté-Traditionen bemerkbar machten. Auch in Deutschland feierten sogenannte "Singspiele" bzw. Film-Operetten wie
Die Drei von der Tankstelle (Wilhelm Thiele, D 1930) und
Viktor und Viktoria (Reinhold Schünzel, D 1933) zwischenzeitlich Erfolge.
Die 1940er- und 1950er-Jahre gelten mit Hollywood-Klassikern wie
Meet Me in St. Louis (Vincente Minnelli, USA 1944),
Du sollst mein Glücksstern sein (
Singin' in the Rain, Stanley Donen, Gene Kelly, USA 1952) und zahlreichen Broadway-Verfilmungen als Hochzeit des Genres. Trotz weltweiter Verbreitung kann eine ungebrochene Musical-Tradition im Grunde nur das indische Bollywood-Kino (z. B.
Om Shanti Om, Farah Khan, IN 2007) aufweisen, wo die Verbindung von Gesang, Tanz und Dialog zum Standard gehört. Es lassen sich aber auch viele Disney-
Animationsfilme wie
Das Dschungelbuch (
The Jungle Book, Wolfgang Reitherman, USA 1967) als Musicals zählen. Jüngere Beispiele für erfolgreiche Musicalfilme sind
Mamma Mia! (Phyllida Lloyd, GB, USA 2008) und
La La Land (Damien Chazelle, USA 2016).