Filmadaptionen von Bilderbüchern, Romanen oder Comics laden zu einem Vergleich mit der Vorlage ein. Die Schüler/innen suchen nach ähnlichen oder stark abgeänderten Szenen, analysieren die unterschiedliche Wirkung und erarbeiten die besonderen Möglichkeiten der Filmsprache.
Unterrichtsgestaltung/ Unterrichtsvorschläge
Um den besonderen Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums Film gerecht zu werden, müssen literarische Vorlagen – ob es sich dabei nun um ein Bilderbuch, einen Comic beziehungsweise eine Graphic Novel oder einen Roman handelt – abgeändert werden. Daher ist die Bezeichnung Filmadaption treffender als Verfilmung.
Für den Unterricht ist es interessant, diese Unterschiede zwischen den einzelnen Medienformen sowie die “Übersetzungsleistung“ der Filmemacher/innen zu analysieren.
Die folgenden Fragen geben Anhaltspunkte, wo die Analyse ansetzen kann:
- Welche Szenen wurden originalgetreu übernommen? In welche Bilder (oder Bildfolgen) wurden die ausgewählten Passagen übersetzt?
- Welche Figuren wurden in ihrer Charakterisierung verändert? Wie beeinflusst dies die Handlung?
- Welche Figuren wurden hinzuerfunden, welche weggelassen, welche “zusammengelegt“? Welche Gründe könnte es für diese Entscheidungen geben?
- Welche Szenen weichen stark von der Vorlage ab? Warum konnten diese nicht in den Film übernommen werden?
- Welche Szenen wirken im Film besonders beeindruckend? Wie wirken die entsprechenden Szenen in der Vorlage?
- Welche Geschichte erzählt die Vorlage, welche der Film? Welche Themen wurden hinzugefügt, weggelassen oder neu interpretiert?
Vor dem Kinobesuch bietet es sich als Übung an, auf der Basis einer Passage der literarischen Vorlage eigene Bildfolgen und Dialoge zu entwickeln, entweder in Form eines Storyboards oder eines szenischen Spiels. Nach dem Kinobesuch kann verglichen werden, wie die Filmemacher/innen die entsprechende Passage umgesetzt haben.
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Autor/in: Stefan Stiletto, Medienpädagoge mit Schwerpunkt Filmkompetenz und Filmbildung, 21.12.2011