Unter den verschiedenen Arten des Musikvideos ist der sogenannte Performance-Clip die wohl häufigste Form: Die Band, die Interpretin oder der Interpret steht im Zentrum und wird bei der Aufführung des Songs gezeigt. Oftmals sind die Musiker/-innen an wechselnden
Schauplätzen zu sehen – etwa auf einer Bühne, in einem Studio, in einer Stadt- oder Naturlandschaft oder an anderen Orten. Das Live-Video zu "Bohemian Rhapsody" von
Queen aus dem Jahr 1975, mit einer Collage der singenden Köpfe der Band, gilt als wegweisend für die Bedeutung der Videokunst im Pop-Business und wurde später sogar von den Muppets neu interpretiert.
Zu Beginn des Musikfernsehens in den 1980er-Jahren waren simple Live- oder Studio-Clips zunächst dominant, doch mit der künstlerischen Entwicklung der Musikvideos entwickelte und erweiterte sich auch der performative Stil. In
Buddy Holly (1994) etwa
montiert Regisseur Spike Jonze einen Auftritt von
Weezer nahtlos in eine
Szene der TV-Serie
Happy Days hinein. Bis heute finden sich performative Elemente in den meisten professionellen Musikvideos, häufig kombiniert mit konzeptuellen oder narrativen Elementen. Eine neue, überaus populäre Aneignung dieser Form bilden die zahlreichen lippensynchronen Videos von Musikfans auf Social-Media-Apps wie TikTok.
Autor/in: Jan-Philipp Kohlmann, freier Redakteur und Filmjournalist, 18.09.2020
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