Der Neue Deutsche Film (zunächst: Junger deutscher Film) entstand in der BRD der 1960er-Jahre als Gegenbewegung zum als rückständig empfundenen westdeutschen Nachkriegskino. Im u.a. von der französischen Nouvelle Vague inspirierten Oberhausener Manifest von 1962 ("Papas Kino ist tot") forderten die 26 Unterzeichnenden einen radikalen Zum Inhalt: Autorenfilm, die Einrichtung von Filmakademien und staatliche Filmförderung. Linksintellektuelle Filmemacher/-innen wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta begannen in der Folgezeit ihre Karrieren. Ihre Filme verweigerten sich bloßer Unterhaltung, provozierten mit ihrer Kritik an deutscher Geschichtsblindheit und Spießertum, wagten aber auch formale Experimente.

Auf den Filmfestivals von Cannes und Venedig stießen die Werke der "Jung-Filmer", etwa Alexander Kluges "Abschied von gestern" (1966) und "Der junge Törless" (1966) von Volker Schlöndorff, auf Beifall. Vor allem in den 1970ern stellten sich national wie international Publikumserfolge ein, allen voran die exzentrischen Großproduktionen Werner Herzogs mit Klaus Kinski ("Aguirre, der Zorn Gottes" , 1972). Unmittelbare Folge des Neuen Deutschen Films war die Etablierung der staatlichen Filmförderung. Das zu diesem Zweck 1965 gegründete Kuratorium junger deutscher Film besteht bis heute.