Kategorie: Filmbesprechung
"Superkräfte mit Köpfchen"
Superkrachten voor je hoofd
Kinderbuchadaption: Zwischen nervigen Eltern, einer toughen Oma und Superhelden, die keine sind, muss Lev sich seinen Ängsten stellen.

Unterrichtsfächer
Thema
Bildungsrelevant, weil der überdreht inszenierte Zum Inhalt: Kinderfilm bestens unterhält und letztlich durch eine Mut machende Botschaft für sich einnimmt.
Die Geschichte: Ein Junge überwindet seine Ängste
Früher einmal war Lev durchaus wagemutig. Doch seit einem missglückten Sprung vom Garagendach hat er Schwierigkeiten beim Gehen, wird von seinen Eltern in Watte gepackt und in der Schule gehänselt. Da kommt Lev das Versprechen seines Lieblingssuperhelden Healix, durch seine Kraft Menschen zu heilen, gerade recht. Motiviert durch seine exzentrische Großmutter fasst Lev den Plan, an einem Verkleidungswettbewerb im Rahmen der Utrechter Comic Con teilzunehmen, bei dem für den Gewinner ein Treffen mit Healix winkt. Während Levs Oma ihrem Enkel stets Mut macht, sich wieder mehr zuzutrauen, und ihm von einem Freund einen Superheldenanzug bauen lässt, erfährt Lev in einem Online-Spiel überraschende Zuneigung von einer anonymen Mitspielerin. Doch dann kommt Lev einem Geheimnis auf die Schliche, das all seine Pläne auf den Kopf stellt.
Filmische Umsetzung: Überdreht und farbenfroh
Mit sichtbarer Freude an Übertreibungen hat Dylan Haegens das Kinderbuch Dein Kopf, der Superheld von Wouter de Jong Zum Inhalt: adaptiert. So stechen das knallig bunte Szenenbild (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung) und die nicht weniger farbenfrohen Zum Inhalt: Kostüme ins Auge. Genauso überdreht sind auch die Erwachsenen inszeniert: Levs überbehütende Eltern nimmt der Film ebenso humorvoll auf die Schippe wie die Superhelden, die er als nicht ernstzunehmende Vorbilder entzaubert. Fließend gehen in "Superkräfte mit Köpfchen" Realität und Levs Vorstellungen ineinander über, wobei oft erst später deutlich wird, auf welcher Ebene der Film erzählt. Außergewöhnliche Zum Inhalt: Montageformen wie Zum Inhalt: Splitscreens sowie laute, die Action verstärkende Soundeffekte (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design) sorgen zusätzlich für Abwechslung, binden die Aufmerksamkeit und tragen zur temporeichen Erzählweise bei.
Thema: Steh zu deinen Gefühlen!
Immer wieder greift der Film das Thema Ängste auf. Schon zu Beginn geht Lev als Letzter über den Schulhof, damit niemand seinen außergewöhnlichen Gang sieht. Nach und nach jedoch fasst er immer mehr Mut. Lev befolgt den Rat seiner Oma, etwas zu wagen, was er bislang noch nicht gemacht hat, und wird so immer selbstsicherer. Bis er schließlich auf der Bühne feststellt, dass seine Superkraft ist, über seine Gefühle zu reden – und er damit viele Menschen inspiriert. Humorvoll versteckt der Film allerlei Ängste auch in Nebenfiguren und deckt diese auf. Durch seinen Witz und heiteren Tonfall gelingt es dem Film, auf charmante Art ein ernstes Thema aufzugreifen und zum Nachdenken über Gefühle und eigene Verhaltensweisen anzuregen. Rückschläge werden dabei als Entwicklungsschritte begriffen. Und nur wer etwas wagt, gewinnt.
Fragen für ein Filmgespräch:
Was hat Lev anfangs an seinen Eltern auszusetzen? Wie würde er sich seine Eltern wünschen? Kannst du Levs Wunsch und das Verhalten seiner Eltern nachvollziehen?
Wie werden die Superhelden dargestellt? Vergleiche sie auch mit anderen Superhelden, die du kennst, und überlege, inwieweit sie Vorbilder sein können.
Wann wird im Film über Ängste erzählt – nicht nur bei Lev, sondern auch bei den Nebenfiguren?