Bildungsrelevant, weil der Film auf humorvolle Weise das Thema Leistungsdruck aufgreift und dazu anregt, sich mit Erwartungshaltungen und Idealen auseinandersetzen.

Die Geschichte: Frido und sein perfektes Ebenbild

Frido kann es kaum glauben, als ihm plötzlich sein Doppelgänger gegenübersteht. Aus einem alten Spiegel eines seltsamen Jahrmarktschaustellers ist dieser herausgetreten – mit einem verlockenden Versprechen: "Ich bin du in perfekt. Ich kann alles, was du nicht kannst." Somit ist Spiegel-Frido genau das, was Frido vermeintlich fehlt. Denn der Viertklässler bringt zum Leid seiner Mutter keine besonders guten Noten nach Hause. Heimlich überlässt Frido seinem perfekten Spiegelbild die Schulleistungen und genießt seine Freizeit. Doch der Ärger lässt nicht lange auf sich warten: Zunächst kommt Fridos bester Freund Emil und dann Fridos Mitschüler/-innen seinem Geheimnis auf die Schliche. Sie alle wollen auch perfekte Versionen von sich selbst, die sie schließlich auch bekommen. Doch Spiegel-Frido und die anderen Doppelgänger/-innen verselbstständigen sich immer mehr. So zerbricht der schöne Traum und für die Kinder stellt sich die Frage: Wie werden sie ihre aufdringlichen Spiegelbilder wieder los?

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Filmische Umsetzung: Spiel mit den Gegensätzen

"Unheimlich perfekte Freunde" lebt von seinem Bildwitz, um die Unterschiede zwischen "Originalen" und Doppelgänger/-innen oder Orten der Entspannung und der Anspannung sichtbar zu machen. So steht etwa dem verstrubbelten echten Frido ein betont ordentlich frisierter und gekleideter Junge (Glossar: Zum Inhalt: Kostüm/Kostümbild) gegenüber, der schon visuell das scheinbar "Perfekte" betont. Das alte Schwimmbad (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) wiederum, in dem sich die Kinder treffen, ist bunt (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) und brüchig, während die Schule durch die kühlen Blau- und Grüntöne sehr nüchtern und steril wirkt. Immer wieder kritisiert der Film durch seine Zum Inhalt: Inszenierung den gesellschaftlichen Perfektionsdruck und bricht diesen zum Teil auch mit anarchischem Humor auf – etwa indem er den Tag der offenen Tür eines Gymnasiums in einer aberwitzigen, ausgelassenen Tortenschlacht enden lässt, die an alte Slapstickfilme (Glossar: Zum Inhalt: Slapstick) erinnert.

Thema: Ist perfekt besser?

Obgleich "Unheimlich perfekte Freunde" auf eine fantastische Ausgangssituation zurückgreift, ist die Geschichte doch eng mit dem Lebensalltag und den Erfahrungen von Kindern verbunden. Besonders relevant erweist er sich für Kinder im Übertrittsjahr am Ende der Grundschule. Ebenso facettenreich wie humorvoll gelingt es dem Film, über Themen wie Leistungsdruck, Identitätsfindung und Freundschaften zu erzählen und dabei insbesondere die Frage aufzuwerfen, was als scheinbar perfekt gilt. Darüber hinaus betont der Film Zufriedenheit, Verlässlichkeit, Zusammenhalt und nicht zuletzt Humor als wichtige Elemente der Persönlichkeitsbildung.

Fragen für ein Filmgespräch

  • Was kannst du besonders gut – und was kannst du gar nicht? Gibt es Eigenschaften an dir, die du sehr magst – und solche, die du selbst nicht so toll findest?

  • Was bedeutet es, perfekt zu sein? Wärst du gerne so? Begründe deine Antwort.

  • Vergleiche: Wie wird "das Perfekte" im Film dargestellt? Und wie "das Unperfekte"? Achte etwa auf die Kleidung und Frisuren der Figuren oder die Farbgestaltung und Einrichtung in den unterschiedlichen Räumen (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung).

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