16mm
Filmhistorisch entstand das 16mm-Filmformat 1923 als Amateurfilm-Format im Zuge der Markteinführung leichter
Handkameras. Gegenüber dem 35mm-Kinoformat ist es wesentlich kleiner und enthält weniger Bildinformationen. Das Format wurde vor allem für
Dokumentarfilme, Reportagen und TV-Berichterstattung genutzt, die eine höhere Mobilität erforderten als es die schweren 35mm-Studiokameras zuließen. Low-Budget-Produktionen konnten damit zugleich Kosten beim Filmmaterial sparen. Im Kino wurde das Format vor allem in der nichtkommerziellen Filmarbeit genutzt.
Das 16mm-Format versucht, hohe Mobilität bei der Aufnahme mit einer um 40 Prozent größeren Bildfläche zu verbinden, indem man den ursprünglich für die Perforation vorgesehenen Rand für die Bildfläche nutzt. Dieses Material kann daher im Kino nicht ohne Zusatzgeräte projiziert werden, eignet sich aber sehr gut für ein späteres "Aufblasen" auf 35mm (
Blow-up) oder für die digitale Abtastung, sei es für Fernsehzwecke oder die Nachbearbeitung im Computer.
3D-Technik/Stereoskopie
Grundlage des räumlichen Sehens ist die Leistung des Gehirns, zwei unterschiedliche Informationen aus dem linken und dem rechten Auge zu einem dreidimensionalen Bild zusammenzusetzen. Dies macht sich auch die Stereoskopie, umgangssprachlich als 3D-Technik bezeichnet, zunutze. Mit unterschiedlichen Verfahren wird im Idealfall schon während der Dreharbeiten – ansonsten ist auch eine aufwändige Konvertierung in der Postproduktion möglich – jedes Bild von zwei geringfügig versetzten Objektiven aufgezeichnet. Beide Bilder werden im Kino in sehr schnellem Wechsel projiziert. Das so entstehende, in weiten Teilen unscharfe Bild kann von speziellen Brillen so entschlüsselt werden, dass erneut zwei getrennte Bilder zur Verarbeitung vorliegen. Diese sogenannten 3D-Brillen versorgen etwa durch Polfilter jedes Auge mit nur einer Wellenrichtung oder sie verdunkeln durch eine Shutter-Funktion je ein Auge für den Bruchteil einer Sekunde.
Der 3D-Effekt kann bei den Dreharbeiten auf verschiedene Arten verstärkt werden:
- durch die Veränderung des Abstands der beiden Objektive (die interokulare Distanz) wirken Räume flacher oder tiefer.
- durch eine Veränderung des Neigungswinkels der beiden Objektive kann bewirkt werden, dass Objekte scheinbar aus der Leinwand herausragen.
Durch den räumlichen Eindruck kann die 3D-Technik auch zu einem filmsprachlichen Gestaltungsmittel werden. Filme, die diese dramaturgische Funktion einsetzen, sind beispielsweise
Coraline (Henry Selick, USA 2009),
Oben (Up, Pete Docter, Bob Peterson, USA 2009),
Avatar (James Cameron, USA 2009) oder
Life of Pi (Ang Lee, USA 2012).
Mehr zum Thema auf kinofenster.de:
3D – Die dritte Dimension im Kino (Dossier vom Juli 2010)
Adaption
Unter Adaption wird die Übertragung einer Geschichte aus einem anderen Medium in einen Film verstanden. Zumeist wird dieser Begriff synonym für eine Literaturverfilmung, die am weitesten verbreitete Form der Adaption, verwendet. Grundlage einer Adaption können jedoch auch Sachbücher, Graphic Novels, Comics, Musicals und Computerspiele sein.
Der Begriff der Adaption ist dem der Verfilmung vorzuziehen, da er die dem Film eigenen Möglichkeiten des Erzählens und die Eigenständigkeit der Medien betont. Inhaltliche und dramaturgische Anpassungen und Veränderungen der Vorlage sind daher für eine gelungene Filmversion meist unabdingbar.
Bei
Coraline (Henry Selick, USA 2009) nach dem Roman von Neil Gaiman wurde etwa eine Figur hinzugefügt, die ebenso alt wie die Protagonistin ist: der neugierige Nachbarsjunge Wybie. Dadurch konnten Beschreibungen der Vorlage in lebendiger wirkende Dialoge umgewandelt werden, beispielsweise als die junge Coraline erzählt, dass sie sich von den Eltern vernachlässigt fühlt. Ähnlich wurde bei der Adaption von
Das kleine Gespenst (Alain Gsponer, Deutschland 2013) vorgegangen. Die Figur des Karl, die in der Vorlage von Otfried Preußler (unter anderem Namen) nur eine Nebenrolle spielt, wurde zu einer zweiten Hauptfigur ausgebaut, um eine stärkere Identifikation zu ermöglichen und weitere Themen in die Handlung einzubinden.
Zahlreiche weitere Beispiele finden Sie unter dem Suchbegriff "Adaption" auf kinofenster.de.
Animationsfilm
Im Animationsfilm werden Gegenstände oder Zeichnungen "zum Leben erweckt" und "beseelt" (von lateinisch: animare). Im Unterschied zum Realfilm (engl.: live action movie), der in der Regel aus Aufnahmen von realen, sich bewegenden Figuren oder Objekten bestehen, werden Einzelbilder aufgenommen und aneinander montiert und so abgespielt, dass der Eindruck einer Bewegung entsteht. Dieses Verfahren nennt man
Einzelbildschaltung (engl.:
Stop-Motion). Für eine flüssig wirkende Animation sind mindestens zwölf Einzelbilder pro Filmsekunde notwendig.
Die vielfältigen klassischen
Animationstechniken lassen sich in
zweidimensionale (beispielsweise Zeichentrick, Legetrick, Sandanimation, Scherenschnitt) und
dreidimensionale (unter anderem Puppentrick, Knetanimation) unterteilen. Für die seit Mitte der 1990er-Jahre populäre 2D- und
3D-Computeranimation werden analoge Einzelbilder entweder digitalisiert oder Einzelbilder direkt
digital erzeugt. Die Veränderungen zwischen den einzelnen Bewegungsphasen werden errechnet.
Mehr zum Thema auf kinofenster.de:
Die Stop-Motion-Technik: Bild für Bild (Hintergrund vom 28.04.2010)
Bewegte Fantasie: Der Animationsfilm zwischen Kunst und Kommerz (Hintergrund vom 26.11.2008)
Animationstechniken
Animationsfilme erschaffen durch eine schnelle Abfolge statischer Bilder die Illusion der Bewegung. Häufig eingesetzte Animationstechniken umfassen:
- den Zeichentrick: Der Bewegungseindruck entsteht durch die schnelle Abfolge zahlreicher unterschiedlicher Zeichnungen. Hierbei können durch mehrere übereinander gelegte Folien (cels) auch nur einzelne Teile einer Zeichnung verändert werden.
- den Legetrick: Ausgeschnittene Formen oder Elemente von Figuren werden in Einzelbildschaltung animiert. Lotte Reiniger hat diese Technik in ihren Scherenschnittfilmen angewendet.
- die Objektanimation/den Stopptrick (Stop Motion): Figuren aus Plastilin oder Latex (Claymation), Puppen, Gegenstände des Alltags oder in Einzelbildschaltung aufgenommene Menschen (Pixilation) werden animiert, in dem die Objekte zwischen jeder Aufnahme geringfügig bewegt werden.
- die Computeranimation/die CGI-Animation: Plastische Modelle der Filmfiguren werden eingescannt. Den digitalen Modellen werden Bewegungspunkte zugeteilt, über die schließlich deren Bewegungen gesteuert werden.
- die Rotoskopie: Realfilmaufnahmen werden Bild für Bild übermalt.
- Motion Capture: Schauspieler/innen tragen am gesamten Körper Bewegungssensoren, die die Daten an eine Software weiterleiten. Die Grundzüge der menschlichen Bewegungen dienen als Vorlage für eine Computeranimation und lassen die digitalen Wesen sehr real wirken.
Anime
Die aus dem englischen "animation" abgeleitete Abkürzung bezeichnet in Japan alle Filme der Gattung
Animationsfilm ("animeeshon-eiga"). Außerhalb Japans hat sie sich jedoch insbesondere als Fachbegriff für
Zeichentrickfilme und zunehmend auch computeranimierte Filme japanischer Herkunft eingebürgert. Mit einem großen
Genreangebot und verschiedensten ästhetischen Ausprägungen decken Animes ein breites Zuschauerspektrum für alle Alters- und Zielgruppen ab.
Als charakteristisch gelten im Allgemeinen die stark vereinfachte Figurendarstellung und deren minimalistische, präzise Animation vor realistischen Hintergründen. Persönlichkeit und Gefühle der Figuren drücken sich häufig in übergroßen Augen (Kindchen-Schema) aus – ein Stilelement, das aus dem japanischen Comic, dem Manga, stammt. Charakter und Emotionen der Figuren werden anhand von Codes und Symbolen dargestellt. So weisen etwa Schweißtropfen meist auf Verlegenheit oder Stress hin.
Vereinfachte Darstellungen müssen nicht zwangsweise eine charakterliche Typisierung bedeuten. In dem Anime
Ponyo – das große Abenteuer am Meer (Gake no Ue no Ponyo, Japan 2008) von Hayao Miyazaki entsprechen die beiden Hauptfiguren Sosuke und Ponyo mit ihren großen Augen und kleinen Nasen dem Kindchen-Schema. Dennoch nehmen die Kinder auf ganz erwachsene Weise ihr Leben selbst in die Hand.
Mehr zum Thema auf kinofenster.de:
Warum hast du so große Augen? Ästhetische Merkmale japanischer Zeichentrickfilme (Hintergrund vom 23.08.2010)
Ausstattung/Production Design
Das Production Design bestimmt das visuelle Erscheinungsbild eines Films. Es ist der Oberbegriff für
Szenenbild,
Kulissen,
Dekorationen,
Filmbauten und
Requisiten in einem Film. Selbst real existierende Schauplätze außerhalb des Filmstudios werden oft durch Ausstattung verändert und der jeweiligen Handlungszeit des Films optisch angepasst. Dabei bewegt sich sich das Production Design seit jeher zwischen den Gegensätzen Realismus (Authentizität und Realitätsnähe, meist verbunden mit Außenaufnahmen) und Stilisierung (Erschaffung neuer, andersartiger Welten, insbesondere im
Science-Fiction- und
Horrorfilm sowie im
phantastischen Film).
Bildformate
Unter dem Bildformat wird das Seitenverhältnis von Breite zu Höhe eines Filmbilds verstanden.
Bis 1953 war ein Seitenverhältnis von etwa 1,33:1 üblich, das 1932 auch von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences als Normalformat festgelegt wurde und daher auch als "academy Ratio" bezeichnet wurde. Heute wird dieses Format im Kino kaum noch verwendet. Eine Ausnahme bilden etwa die Filme von Andrea Arnold (
Fish Tank, Großbritannien 2009) oder
Wuthering Heights (Großbritannien 2011). Bewusst eingesetzt, kann das verwendete Bildformat zum dramaturgischen Mittel werden.
In (
Fish Tank lässt das Bildformat von 1,33:1 die Welt der jugendlichen Protagonistin beengt wirken und bietet ihr so formal kaum Spielraum zur Entfaltung. Dies spiegelt sich auch inhaltlich in deren sozialer Lage.
- Ab den 1950er-Jahren wurden Filme im Kino zunehmend in Breitwand-Formaten projiziert oder gedreht, deren Seitenverhältnis entweder 1,66:1 (europäischer Standard) oder 1,85:1 (US-amerikanischer Standard) betrug. Kinofilme konnten sich dadurch umso deutlicher von dem Vollformat des Fernsehens abgrenzen.
- Als Wide-Screen werden Breitwand-Formate ab einem Seitenverhältnis von 2,35:1 bezeichnet. Diese besonders breiten Bildformate kommen vor allem in Filmgenres mit epischen Handlungen zur Geltung (wie Fantasyfilme, Monumentalfilme) oder in denen die Weite der Landschaft unterstrichen werden soll (wie im Western).
Bildkader
Als Bildkader bezeichnet man die Einzelbilder auf dem Filmstreifen. Sie sind die kleinsten optischen Einheiten.
Bildkomposition
Der durch das Bildformat festgelegte Rahmen (siehe auch
Kadrage/Cadrage) sowie der gewählte Bildausschnitt bestimmen im Zusammenspiel mit der
Kameraperspektive und der
Tiefenschärfe die Möglichkeiten für die visuelle Anordnung von Figuren und Objekten innerhalb des Bildes, die so genannte Bildkomposition.
Die
Bildwirkung kann dabei durch bestimmte Gestaltungsregeln wie etwa den Goldenen Schnitt oder eine streng geometrische Anordnung beeinflusst werden. Andererseits kann die Bildkomposition auch durch innere Rahmen wie Fenster den Blick lenken, Nähe oder Distanz zwischen Figuren veranschaulichen und, durch eine Gliederung in Vorder- und Hintergrund, Handlungen auf verschiedenen Bildebenen zueinander in Beziehung setzen. In dieser Hinsicht kommt der wahrgenommenen Raumtiefe in 3D-Filmen eine neue dramaturgische Bedeutung zu. Auch die
Lichtsetzung und die
Farbgestaltung kann die Bildkomposition maßgeblich beeinflussen.
Wie eine Bildkomposition wahrgenommen wird und wirkt, hängt nicht zuletzt mit kulturellen Aspekten zusammen.
Biografie / Biopic
Biopic ist die Kurzform des US-amerikanischen Begriffs "biographical motion picture" und hat sich als Bezeichnung für eine
Filmbiografie etabliert. Ein Biopic rekonstruiert das Leben einer meist bekannten lebenden oder toten Persönlichkeit oder dessen relevante Abschnitte. Üblich sind zum Beispiel Biografien von Politiker/innen oder Kunstschaffenden.
Je nach Anliegen des Films folgt das Gezeigte einer bestimmten Dramaturgie, die von einer stringenten Handlung bis zur schlaglichthaften Darstellung reichen kann. Sie kann sich an faktischer Genauigkeit orientieren oder biografische Daten nur lose interpretieren. Einige Filme versuchen möglichst die gesamte Lebensspanne der Hauptfigur abzubilden, andere konzentrieren sich auf einen oder mehrere zentrale Konfliktpunkte.
Bekannte Biopics sind zum Beispiel:
Lawrence von Arabien (Lawrence of Arabia, David Lean, Großbritannien 1962),
Nixon (Oliver Stone, USA 1995),
Lumumba (Raoul Peck, Frankreich, Belgien, Haiti, Deutschland 2000),
Walk the Line (James Mangold, USA 2005),
Die Eiserne Lady (The Iron Lady, Phyllida Lloyd, Großbritannien 2011) oder
Lincoln (Steven Spielberg, USA 2012).
Blende/Überblendung
Der Begriff Blende hat mehrere Bedeutungen. Zum einen kann er sich auf filmische Apparaturen und ihre technische Funktionsweise beziehen:
- Mithilfe der Objektivblende, einem ringförmigen Verschluss im Objektiv der Filmkamera, wird die Belichtung des Filmmaterials reguliert.
- Die Umlaufblende unterbricht während des Filmtransports den Lichteinfall in die Kamera.
- Die Flügelblende unterbricht den Lichtstrahl im Filmprojektor, während der Film um ein Bild weitertransportiert wird. Pro Sekunde werden in einem regulären Kinofilm auf diese Weise 24 Bilder projiziert.
Zum anderen wird der Begriff verwendet, um verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten von Szenenübergängen (Trickblenden) zu beschreiben:
- Bei der Abblende/Schwarzblende verdunkelt sich das Bild am Ende einer Szene.
- Bei der Aufblende/Weißblende löst es sich in eine weiße Fläche auf.Auf- und Abblenden sind jeweils auch durch eine Kamerabewegung auf eine dunkle oder helle Fläche hin zu erreichen.
- Die Überblendung ist eine Kombination aus Ab- und Aufblende. Auf diese Weise wird etwaein fließender Übergang zwischen zwei Sequenzen ermöglicht, indem die Schlussbilder der einen mit den Anfangsbildern der neuen Sequenz überblendet werden.
- Die Wischblende ist ein im Kopierwerk oder digital erzeugter Effekt, bei dem ein neues Bild das bisherige beiseiteschiebt.
- Die vor allem in Stummfilmen zu beobachtende Irisblende oder Kreisblende reduziert das rechteckige Filmbild auf einen kreisförmigen, sich verengenden Ausschnitt, der besondere Aufmerksamkeit bewirkt.
Blockbuster
Filmproduktionen, die ein großes Publikum erreichen und hohe Einspielergebnisse erzielen, werden als Blockbuster bezeichnet. Die exakte Wortherkunft ist ungeklärt und wird bisweilen auf Kriegsmetaphorik oder lange Schlangen vor den Kinokassen zurückgeführt, die um mehrere Straßenblocks reichten.
Bereits ab den späten 1950er-Jahren galten aufwändige, teure oder technisch innovative Produktionen, die aufgrund ihrer Schauwerte ein großes Publikum erreichten, als Blockbuster. Zur Zeit des
New Hollywood-Kinos veränderte sich die Verwendung des Begriffs. Nach dem überraschenden großen kommerziellen Erfolg von Steven Spielbergs Thriller
Der weiße Hai im Jahr 1975 wurden nicht mehr ausschließlich Ausstattungsfilme, sondern auch Genrefilme mit großem Zuspruch beim Publikum als Blockbuster bezeichnet.
Gegenwärtig dient die Bezeichnung noch vor der Kinoauswertung als Marketingschlagwort und ist unabhängig vom tatsächlichen Publikumserfolg oder den Einspielergebnissen. In dieser Form ist Blockbuster erneut ein Synonym für einen sehr kostspieligen und mit großem Aufwand gedrehten Mainstreamfilm.
Blue Screen/Green Screen
Mithilfe der Blue Screen-Technik, auch Blue Box-Technik genannt, wird ein
visueller Effekt erzeugt, bei dem Personen oder Gegenstände nachträglich vor einen anderen Hintergrund gesetzt werden können. Dazu wird zunächst vor einem monochromen Hintergrund gefilmt, der als Platzhalter dient. Als Farben haben sich Blau (Blue Screen) oder Grün (Green Screen) etabliert. Die blauen bzw. grünen Anteile werden von der Kamera unterdrückt. Im Anschluss wird die Person oder der Gegenstand mittels foto-, fernseh- oder computertechnischer Verfahren ausgestanzt und mit dem neuen Hintergrundbild kombiniert. Landschaftsaufnahmen können dafür ebenso verwendet werden wie Computeranimationen. Bei computeranimierten Szenen und Filmen ist das Blue bzw. Green Screen-Verfahren zudem für das sogenannte
Motion Capturing wichtig.
Während die Blue- oder Green-Screen-Technik im Fernsehen vor allem bei Nachrichtensendungen wie der
Tagesschau und Spiel-Shows geläufig sind, werden in Kinofilmen auf diese Weise etwa spektakuläre (Fantasie-)Landschaften (
Der Herr der Ringe,
Matrix) oder historische Hintergründe (
Titanic,
300) eingefügt, nachdem die dazugehörigen Schauspielszenen und
Stunts bereits im Studio entstanden sind.
Mehr zum Thema auf kinofenster.de:
Visuelle Effekte oder: Wie kommt der Tiger ins Boot? (Hintergrund vom 11.12.2012)
Kampfkünste – Zur Choreografie von Kampfszenen in Martial-Arts-Filmen (Hintergrund vom 20.06.2010)
Cameo
Als Cameo bezeichnet man den meist kurzen und überraschenden Auftritt einer bekannten Persönlichkeit im Film. Berühmtestes Beispiel sind die regelmäßigen Komparsenauftritte von Meisterregisseur Alfred Hitchcock in seinen Filmen, die zu einer Art Markenzeichen wurden. Häufig gelten Cameos berühmten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (z.B. Filmstars, Künstler/-innen, Sportler/-innen), mitunter haben sie den Film inspiriert oder sind für die Hauptfiguren von besonderer Bedeutung – etwa der Schriftsteller Erich Kästner in den
Adaptionen seiner Kinderbücher, der Medienphilosoph Marshall McLuhan in Woody Allens
Der Stadtneurotiker (1977) oder der Comic-Autor Stan Lee in diversen Marvel-Verfilmungen, etwa in
X-Men (1999) oder
Hulk (2003). Im
Abspann bleiben diese Rollen entweder ungenannt oder werden mit "er/sie selbst" betitelt. Ursprünglich bezeichnet der aus der Archäologie stammende Begriff "Kamee" (englisch: cameo) ein Relief, das aus einem Schmuckstein herausgearbeitet wurde.