Während der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs bietet das Kino vor allem Ablenkung. Erst danach wendet es sich verstärkt der Wirklichkeit zu. Die Filme Der Zauberer von Oz (1939) und Fahrraddiebe (1948) stehen exemplarisch dafür.
Ab den 1950er-Jahren macht das Fernsehen dem Kino Konkurrenz. Lawrence von Arabien (1963) und Easy Rider (1969) stehen für zwei ganz unterschiedliche Ansätze, mit denen die Filmbranche auf die Herausforderung reagiert.
Jurassic Park begründet 1993 die Ära Visual-Effect-geladener Blockbuster. Ab den 1990er-Jahren erwacht aber auch zunehmend das Interesse an Kinokulturen abseits von Hollywood - wie der Erfolg von Chihiros Reise in die Zauberwelt (2001) zeigt.
2009 scheint Avatar dem Kino den Weg in eine dreidimensionale Zukunft zu weisen. Die Digitalisierung eröffnet aber auch ganz andere, alternative Formen des Filmemachens - und in Gestalt von Streamingdiensten einen entgrenzten Filmkonsum jenseits der Lichtspielstätten.
Die großen Streaming-Konzerne dominieren zusehends den internationalen Filmmarkt. Doch die Entwicklung bietet auch Zukunftschancen für Kinokultur und Filmbildung.
Im Interview erläutert Autor, Dramaturg und Produzent Alfred Holighaus, welche Auswirkungen Digitalisierung und die Corona-Pause auf die Kinokultur haben und wie das Kino der Zukunft aussehen sollte.