Filmglossar
Das kinofenster.de-Filmglossar von A wie Adaption bis Z wie Zoom
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Filmhistorisch entstand das 16mm-Filmformat 1923 als Amateurfilm-Format im Zuge der Markteinführung leichter Handkameras (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen). Gegenüber dem 35mm-Kinoformat ist es wesentlich kleiner und enthält weniger Bildinformationen. Das Format (Glossar: Zum Inhalt: Bildformate) wurde vor allem für Zum Inhalt: Dokumentarfilme, Reportagen und TV-Berichterstattung genutzt, die eine höhere Mobilität erforderten als es die schweren 35mm-Studiokameras zuließen. Low-Budget-Produktionen konnten damit zugleich Kosten beim Filmmaterial sparen.
Im Kino wurde das Format vor allem in der nichtkommerziellen Filmarbeit genutzt.
Das 16mm-Format versucht, hohe Mobilität bei der Aufnahme mit einer um 40 Prozent größeren Bildfläche zu verbinden, indem man den ursprünglich für die Perforation vorgesehenen Rand für die Bildfläche nutzt. Dieses Material kann daher im Kino nicht ohne Zusatzgeräte projiziert werden, eignet sich aber sehr gut für ein späteres "Aufblasen" auf 35mm (Blow-up) oder für die digitale Abtastung (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung), sei es für Fernsehzwecke oder die Nachbearbeitung im Computer. -
Grundlage des räumlichen Sehens ist die Leistung des Gehirns, zwei unterschiedliche Informationen aus dem linken und dem rechten Auge zu einem dreidimensionalen Bild zusammenzusetzen. Dies macht sich auch die Stereoskopie, umgangssprachlich als 3D-Technik bezeichnet, zunutze.
Mit unterschiedlichen Verfahren wird im Idealfall schon während der Dreharbeiten – ansonsten ist auch eine aufwendige Konvertierung in der Zum Inhalt: Postproduktion möglich – jedes Bild von zwei geringfügig versetzten Objektiven aufgezeichnet. Beide Bilder werden im Kino in sehr schnellem Wechsel projiziert. Das so entstehende, in weiten Teilen unscharfe Bild kann von speziellen Brillen so entschlüsselt werden, dass erneut zwei getrennte Bilder zur Verarbeitung vorliegen. Diese sogenannten 3D-Brillen versorgen etwa durch Polfilter jedes Auge mit nur einer Wellenrichtung oder sie verdunkeln durch eine Shutter-Funktion je ein Auge für den Bruchteil einer Sekunde.
Der 3D-Effekt kann bei den Dreharbeiten auf verschiedene Arten verstärkt werden:
durch die Veränderung des Abstands der beiden Objektive (die interokulare Distanz) wirken Räume flacher oder tiefer,
durch eine Veränderung des Neigungswinkels der beiden Objektive kann bewirkt werden, dass Objekte scheinbar aus der Leinwand herausragen.
Durch den räumlichen Eindruck kann die 3D-Technik auch zu einem filmsprachlichen Gestaltungsmittel werden. Filme, die diese Funktion einsetzen, sind beispielsweise Zum Filmarchiv: "Coraline" (Henry Selick, USA 2009), "Oben" ("Up" , Pete Docter, Bob Peterson, USA 2009), Zum Filmarchiv: "Avatar" (James Cameron, USA 2009) oder Zum Filmarchiv: "Life of Pi" (Ang Lee, USA 2012).
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Unter Adaption wird die Übertragung einer Geschichte aus einem anderen Medium in einen Film verstanden. Zumeist wird dieser Begriff synonym für eine Literaturverfilmung, die am weitesten verbreitete Form der Adaption, verwendet. Grundlage einer Adaption können jedoch auch Sachbücher, Graphic Novels, Comics, Musicals und Computerspiele sein.
Der Begriff der Adaption ist dem der Verfilmung vorzuziehen, da er die dem Film eigenen Möglichkeiten des Erzählens und die Eigenständigkeit der Medien betont. Inhaltliche und dramaturgische (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) Anpassungen und Veränderungen der Vorlage sind daher für eine gelungene Filmversion meist unabdingbar.
Wichtiger Hinweis:Bei Zum Filmarchiv: "Coraline" (Henry Selick, USA 2009) nach dem Roman von Neil Gaiman wurde etwa eine Figur hinzugefügt, die ebenso alt wie die Protagonistin ist: der neugierige Nachbarsjunge Wybie. Dadurch konnten Beschreibungen der Vorlage in lebendiger wirkende Dialoge umgewandelt werden, beispielsweise als die junge Coraline erzählt, dass sie sich von den Eltern vernachlässigt fühlt. Ähnlich wurde bei der Adaption von "Das kleine Gespenst" (Alain Gsponer, DE 2013) vorgegangen. Die Figur des Karl, die in der Vorlage von Otfried Preußler nur eine Nebenrolle spielt, wurde zu einer zweiten Hauptfigur ausgebaut, um eine stärkere Identifikation zu ermöglichen und weitere Themen in die Handlung einzubinden.
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Im Animationsfilm werden Gegenstände oder Zeichnungen "zum Leben erweckt" und "beseelt" (von lateinisch: animare). Im Unterschied zum Realfilm (engl.: live action movie), der in der Regel aus Aufnahmen von realen, sich bewegenden Figuren oder Objekten bestehen, werden Einzelbilder aufgenommen und aneinander montiert (Glossar: Zum Inhalt: Montage) und so abgespielt, dass der Eindruck einer Bewegung entsteht. Dieses Verfahren nennt man "Einzelbildschaltung" (engl.: Stop-Motion). Für eine flüssig wirkende Animation sind mindestens zwölf Einzelbilder pro Filmsekunde notwendig.
Die vielfältigen klassischen Zum Inhalt: Animationstechniken lassen sich in zweidimensionale (z.B. Zum Inhalt: Zeichentrickanimation, Legetrick, Sandanimation, Scherenschnitt) und dreidimensionale (unter anderem Puppentrick, Knetanimation) unterteilen. Für die seit Mitte der 1990er-Jahre populäre 2D- und 3D-Computeranimation (Glossar: Zum Inhalt: 3D-Technik/Stereoskopie) werden analoge Einzelbilder entweder digitalisiert (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung) oder Einzelbilder direkt digital erzeugt. Die Veränderungen zwischen den einzelnen Bewegungsphasen werden errechnet.
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Zum Inhalt: Animationsfilme erschaffen durch eine schnelle Abfolge statischer Bilder die Illusion der Bewegung. Häufig eingesetzte Animationstechniken umfassen:
Zum Inhalt: Zeichentrickanimation: Der Bewegungseindruck entsteht durch die schnelle Abfolge zahlreicher unterschiedlicher Zeichnungen. Hierbei können durch mehrere übereinander gelegte Folien (cels) auch nur einzelne Teile einer Zeichnung verändert werden.
Legetrick: Ausgeschnittene Formen oder Elemente von Figuren werden in Einzelbildschaltung animiert. Lotte Reiniger hat diese Technik in ihren Scherenschnittfilmen angewendet.
Objektanimation/Stopptrick (Stop Motion): Figuren aus Plastilin oder Latex (Claymation), Puppen, Gegenstände des Alltags oder in Einzelbildschaltung aufgenommene Menschen (Pixilation) werden animiert, in dem die Objekte zwischen jeder Aufnahme geringfügig bewegt werden.
Computeranimation/ Zum Inhalt: CGI: Plastische Modelle der Filmfiguren werden eingescannt. Den digitalen Modellen werden Bewegungspunkte zugeteilt, über die schließlich deren Bewegungen gesteuert werden.
Rotoskopie: Realfilmaufnahmen werden Bild für Bild übermalt.
Motion Capture: Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) tragen am gesamten Körper Bewegungssensoren, die die Daten an eine Software weiterleiten. Die Grundzüge der menschlichen Bewegungen dienen als Vorlage für eine Computeranimation und lassen die digitalen (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung) Wesen sehr real wirken.
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Die aus dem englischen "animation" abgeleitete Abkürzung bezeichnet in Japan alle Filme der Zum Inhalt: Gattung Zum Inhalt: Animationsfilm ("animeeshon-eiga"). Außerhalb Japans hat sie sich jedoch insbesondere als Fachbegriff für Zeichentrickfilme (Glossar: Zum Inhalt: Zeichentrickanimation) und zunehmend auch computeranimierte Filme japanischer Herkunft eingebürgert. Mit einem großen Genreangebot (Glossar: Zum Inhalt: Genre) und verschiedensten ästhetischen Ausprägungen decken Animes ein breites Zuschauerspektrum für alle Alters- und Zielgruppen ab.
Als charakteristisch gelten im Allgemeinen die stark vereinfachte Figurendarstellung und deren minimalistische, präzise Animation vor realistischen Hintergründen. Persönlichkeit und Gefühle der Figuren drücken sich häufig in übergroßen Augen (Kindchen-Schema) aus – ein Stilelement, das aus dem japanischen Comic, dem Manga, stammt. Charakter und Emotionen der Figuren werden anhand von Codes und Symbolen dargestellt. So weisen etwa Schweißtropfen meist auf Verlegenheit oder Stress hin.
Wichtiger Hinweis:Vereinfachte Darstellungen müssen dabei nicht zwangsweise eine charakterliche Typisierung bedeuten. In dem Anime Zum Filmarchiv: "Ponyo – das große Abenteuer am Meer" ("Gake no Ue no Ponyo" , JP 2008) von Miyazaki Hayao entsprechen die beiden Hauptfiguren Sosuke und Ponyo mit ihren großen Augen und kleinen Nasen dem Kindchen-Schema. Dennoch nehmen die Kinder auf ganz erwachsene Weise ihr Leben selbst in die Hand.
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Als Autorenfilmer/-innen gelten Regisseur/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Regie), deren Filme klar von ihrem unverkennbar persönlichen Stil geprägt sind und die alle künstlerischen Aspekte ihrer Filme wesentlich mitbestimmen.
Um 1910 wurde in Deutschland unter Autorenfilm zunächst ein künstlerisch anspruchsvolles Kino verstanden, das auf Grundlage renommierter literarischer Vorlagen entstand. In den 1950er-Jahren entwickelten die Kritiker der wegweisenden französischen Filmzeitschrift Cahiers du Cinéma dann die "politique des auteurs", die "Politik der Autoren". Sie hob Regisseure wie Alfred Hitchcock oder Roberto Rossellini hervor, die Filme nach ihrer Vision und Kontrolle gestalteten, dabei ihre subjektive Haltung zum Ausdruck brachten und vor allem formal, aber auch thematisch einen unkonventionellen Blick auf die Welt eröffneten. Wichtig war eine eigene, im Film erkennbare Handschrift, eine "écriture". Dieselben Kritiker begründeten die Zum Inhalt: Nouvelle Vague, in der sie diese Prinzipien bewusst umsetzten. In Deutschland gab es mit dem Zum Inhalt: Neuen Deutschen Film und dem Oberhausener Manifest (1962) eine vergleichbare Bewegung.
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Unter dem Bildformat wird das Seitenverhältnis von Breite zu Höhe eines Filmbilds verstanden. Im Zum Inhalt: Stummfilm war ein Seitenverhältnis von etwa 1,33:1 (bzw. 4:3) üblich. Mit Einführung des Tonfilms etablierte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences für Hollywood-Produktionen 1932 ein leicht abweichendes Normalformat (1,37:1), das daher auch als "Academy Ratio" bezeichnet wird. Heute wird dieses Format im Kino gelegentlich noch als markantes Stilmittel verwendet (etwa in "Fish Tank" , 2009).
Die standardisierten Breitbild-Formate mit einem Seitenverhältnis von 1,66:1 (europäischer Standard) oder 1,85:1 (US-amerikanischer Standard) kamen in den 1950er-Jahren auf. Um sich bildästhetisch vom damaligen Fernsehformat (4:3) abzugrenzen, wurden sogar spezielle 35- und 70mm-Filme mit einem Superbreitbild-Format (Glossar: Zum Inhalt: Cinemascope) (ab 2,35:1) hergestellt. Diese Bildformate kommen – mit digitaler Technik (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung) – noch immer in Zum Inhalt: Genres mit epischen Handlungen zur Geltung (etwa Zum Inhalt: Fantasyfilme, Monumentalfilme, Zum Inhalt: Western), mittlerweile aber auch in Serien. Seit der medialen und gesellschaftlichen Relevanz von Smartphone-Videos wird in Filmerzählungen manchmal auch das Hochkant-Format (9:16) genutzt.
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Als Bildkader bezeichnet man die Einzelbilder auf dem Filmstreifen. Sie sind die kleinsten optischen Einheiten.
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Der durch das Zum Inhalt: Bildformat festgelegte Rahmen (siehe auch Zum Inhalt: Kadrage/Cadrage) sowie der gewählte Bildausschnitt bestimmen im Zusammenspiel mit der Zum Inhalt: Kameraperspektive und der Zum Inhalt: Tiefenschärfe die Möglichkeiten für die visuelle Anordnung von Figuren und Objekten innerhalb des Bildes, die sogenannte Bildkomposition.
Die Bildwirkung kann dabei durch bestimmte Gestaltungsregeln – wie etwa durch den Goldenen Schnitt oder eine streng geometrische Anordnung – beeinflusst werden. Andererseits kann die Bildkomposition auch durch innere Rahmen wie Fenster den Blick lenken, Nähe oder Distanz zwischen Figuren veranschaulichen und, durch eine Gliederung in Vorder- und Hintergrund, Handlungen auf verschiedenen Bildebenen zueinander in Beziehung setzen. In dieser Hinsicht kommt der wahrgenommenen Raumtiefe in 3D-Filmen (Glossar: Zum Inhalt: 3D-Technik/Stereoskopie) eine neue dramaturgische (Glossar: Dramaturgie Zum Inhalt: Dramaturgie) Bedeutung zu. Auch die Zum Inhalt: Lichtgestaltung und die Zum Inhalt: Farbgestaltung kann die Bildkomposition maßgeblich beeinflussen. Wie eine Bildkomposition wahrgenommen wird und wirkt, hängt nicht zuletzt mit kulturellen Aspekten zusammen.
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Biopic ist die Kurzform des US-amerikanischen Begriffs "biographical motion picture" und hat sich als Bezeichnung für eine Filmbiografie etabliert. Ein Biopic rekonstruiert das Leben einer meist bekannten lebenden oder toten Persönlichkeit oder dessen relevante Abschnitte. Üblich sind zum Beispiel Biografien von Politiker/innen oder Kunstschaffenden.
Je nach Anliegen des Films folgt das Gezeigte einer bestimmten Zum Inhalt: Dramaturgie, die von einer stringenten Handlung bis zur schlaglichthaften Darstellung reichen kann. Sie kann sich an faktischer Genauigkeit orientieren oder biografische Daten nur lose interpretieren. Einige Filme versuchen möglichst die gesamte Lebensspanne der Hauptfigur abzubilden, andere konzentrieren sich auf einen oder mehrere zentrale Konfliktpunkte. -
Der Begriff Blende hat mehrere Bedeutungen. Zum einen kann er sich auf filmische Apparaturen und ihre technische Funktionsweise beziehen:
Mithilfe der Objektivblende, einem ringförmigen Verschluss im Objektiv der Filmkamera, wird die Belichtung des Filmmaterials reguliert.
Die Umlaufblende unterbricht während des Filmtransports den Lichteinfall in die Kamera.
Die Flügelblende unterbricht den Lichtstrahl im Filmprojektor, während der Film um ein Bild weitertransportiert wird. Pro Sekunde werden in einem regulären Kinofilm auf diese Weise 24 Bilder projiziert.
Zum anderen wird der Begriff verwendet, um verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten von Szenenübergängen (Trickblenden) zu beschreiben:
Bei der Abblende/Schwarzblende verdunkelt sich das Bild am Ende einer Zum Inhalt: Szene.
Bei der Aufblende/Weißblende löst es sich in eine weiße Fläche auf. Auf- und Abblenden sind jeweils auch durch eine Zum Inhalt: Kamerabewegung auf eine dunkle oder helle Fläche hin zu erreichen.
Die Überblendung ist eine Kombination aus Ab- und Aufblende. Auf diese Weise wird etwa ein fließender Übergang zwischen zwei Zum Inhalt: Sequenzen ermöglicht, indem die Schlussbilder der einen mit den Anfangsbildern der neuen Zum Inhalt: Sequenz überblendet werden.
Die Wischblende ist ein im Kopierwerk oder erzeugter Effekt, bei dem ein neues Bild das bisherige beiseiteschiebt.
Die vor allem in Zum Inhalt: Stummfilmen zu beobachtende Irisblende oder Kreisblende reduziert das rechteckige Filmbild auf einen kreisförmigen, sich verengenden Ausschnitt, der besondere Aufmerksamkeit bewirkt.
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Filmproduktionen, die ein großes Publikum erreichen und hohe Einspielergebnisse erzielen, werden als Blockbuster bezeichnet. Die exakte Wortherkunft ist ungeklärt und wird bisweilen auf Kriegsmetaphorik oder lange Schlangen vor den Kinokassen zurückgeführt, die um mehrere Straßenblocks reichten.
Bereits ab den späten 1950er-Jahren galten aufwändige, teure oder technisch innovative Produktionen, die aufgrund ihrer Schauwerte ein großes Publikum erreichten, als Blockbuster. Zur Zeit des Zum Inhalt: New-Hollywood-Kinos veränderte sich die Verwendung des Begriffs. Nach dem überraschenden großen kommerziellen Erfolg von Steven Spielbergs Zum Inhalt: Thriller "Der weiße Hai" ("Jaws" , USA 1975) wurden nicht mehr ausschließlich Ausstattungsfilme, sondern auch Genrefilme (Glossar: Zum Inhalt: Genre) mit großem Zuspruch beim Publikum als Blockbuster bezeichnet.
Gegenwärtig dient die Bezeichnung noch vor der Kinoauswertung als Marketingschlagwort und ist unabhängig vom tatsächlichen Publikumserfolg oder den Einspielergebnissen. In dieser Form ist Blockbuster erneut ein Synonym für einen sehr kostspieligen und mit großem Aufwand gedrehten Mainstreamfilm.
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Mithilfe der Bluescreen-Technik, auch Blue-Box-Technik genannt, wird ein Zum Inhalt: visueller Effekt erzeugt, bei dem Personen oder Gegenstände nachträglich vor einen anderen Hintergrund gesetzt werden können. Dazu wird zunächst vor einem monochromen Hintergrund gefilmt, der als Platzhalter dient. Als Farben haben sich Blau (Bluescreen) oder Grün (Greenscreen) etabliert. Die blauen bzw. grünen Anteile werden von der Kamera unterdrückt. Im Anschluss wird die Person oder der Gegenstand mittels foto-, fernseh- oder computertechnischer Verfahren ausgestanzt und mit dem neuen Hintergrundbild kombiniert. Landschaftsaufnahmen können dafür ebenso verwendet werden wie Computeranimationen (Glossar: Zum Inhalt: CGI). Bei computeranimierten (Glossar: Zum Inhalt: Animationstechniken) Zum Inhalt: Szenen und Filmen ist das Blue- bzw. Greenscreen-Verfahren zudem für das sogenannte Zum Inhalt: Motion Capturing wichtig.
Während die Blue- oder Greenscreen-Technik im Fernsehen vor allem bei Nachrichtensendungen wie der Tagesschau und Spielshows geläufig sind, werden in Kinofilmen auf diese Weise etwa spektakuläre (Fantasie-)Landschaften (Zum Filmarchiv: "Der Herr der Ringe", Peter Jackson, USA 2001) oder historische Hintergründe (Zum Filmarchiv: "Titanic", James Cameron, USA 1997) eingefügt, nachdem die dazugehörigen Schauspielszenen und Stunts bereits im Studio entstanden sind.
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Die Abkürzung CGI steht für "computer generated imagery" (computergenerierte Bilder) und wird als Sammelbezeichnung für digitale Effekte (Glossar: Zum Inhalt: Visueller Effekte) oder Computeranimationen (Glossar: Zum Inhalt: Animationstechniken) verwendet, durch die beispielsweise Figuren, Kulissen (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung) oder Hintergründe in Real- oder Zum Inhalt: Animationsfilmen von Grund auf neu gestaltet oder verändert werden (siehe auch: Zum Inhalt: Digitalisierung).
Während CGI-Effekte in Zum Inhalt: Genres des Zum Inhalt: Fantasyfilms aufgrund der realitätsfernen Darstellungen deutlich als solche erkennbar sind, fügen sie sich mittlerweile nahezu unerkennbar auch in realistische Stoffe ein.
Wichtiger Hinweis:Zu den ersten Filmen, die CGI-Effekte einsetzten, zählen "Krieg der Sterne" ("Star Wars" , George Lucas, USA 1977) und "Tron" (Steven Lisberger, USA 1982). "Toy Story" (John Lasseter, USA 1995) war der erste Zum Inhalt: Spielfilm, der vollständig computeranimiert wurde.
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Als Cameo bezeichnet man den meist kurzen und überraschenden Auftritt einer bekannten Persönlichkeit im Film. Berühmtestes Beispiel sind die regelmäßigen Komparsenauftritte von Regisseur Alfred Hitchcock in seinen Filmen, die zu einer Art Markenzeichen wurden.
Häufig gelten Cameos berühmten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (z.B. Filmstars, Künstler/-innen, Sportler/-innen), mitunter haben sie den Film inspiriert oder sind für die Hauptfiguren von besonderer Bedeutung – etwa der Schriftsteller Erich Kästner in den Zum Inhalt: Adaptionen seiner Kinderbücher, der Medienphilosoph Marshall McLuhan in Woody Allens "Der Stadtneurotiker" ("Annie Hall" , USA 1977) oder der Comic-Autor Stan Lee in diversen Marvel-Verfilmungen, etwa in "X-Men" (Bryan Singer, USA 1999) oder "Hulk" (Ang Lee, USA 2003). Im Zum Inhalt: Abspann bleiben diese Rollen entweder ungenannt oder werden mit "er/sie selbst" betitelt.
Ursprünglich bezeichnet der aus der Archäologie stammende Begriff "Kamee" (englisch: cameo) ein Relief, das aus einem Schmuckstein herausgearbeitet wurde.
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Das Super-Breitwandformat (Glossar: Bildformate Zum Inhalt: Bildformate) wurde in den 1950er-Jahren in Konkurrenz zum Fernsehen eingeführt, um den sinkenden Besuchszahlen im Kino entgegenzuwirken und das Besondere eines Kinoerlebnisses zu verstärken. Das Seitenverhältnis beträgt 2,35:1 und erweitert den Bildraum der bekannten Breitwandverfahren (1,66:1 bzw. 1,85:1) um etwa 20 Prozent und den des Fernsehformats (1,37:1) um nahezu das Doppelte. Dazu verwendet man spezielle Optiken (Anamorphoten), welche das Bild in der Breite "stauchen". Dadurch wird es jedoch verzerrt und muss bei der Projektion wieder entzerrt werden. Heute findet deswegen beispielsweise die anamorphotische Kompression erst im Kopierwerk statt.
Cinemascope entspricht mehr dem Gesichtsfeld des Menschen als andere Breitbildformate, die Breite der Leinwand kann vollständig ausgenutzt werden. Damit wird ein naturalistischeres Sehempfinden erzielt. Zugleich stellt das Format besondere Anforderungen an die ästhetische Gestaltung des Bildraums: Die Verwendung von Cinemascope ermöglicht komplexere Zum Inhalt: Bildkompositionen und weite Panoramen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen).
Der Monumentalfilm "Das Gewand" ("The Robe" , Henry Koster, USA 1953) war der erste Film, der in diesem Verfahren gefilmt und präsentiert wurde. Cinemascope ist bis heute das am meisten verwendete Breitwandformat und wird häufig genutzt – zum Beispiel von Quentin Tarantino (etwa in "Inglourious Basterds" , USA 2009 und "Django Unchained" , USA 2012).
Da die gängigen Fernsehformate für Cinemascope-Filme zu schmal sind, wird das Bild bei TV-Ausstrahlungen jedoch oben und unten durch schwarze Balken begrenzt, um einer Verzerrung entgegenzuwirken. Eine Vollbildausstrahlung führt zum Verlust der Bildinformationen an der rechten und linken Seite. Seit einigen Jahren befindet sich allerdings eine neue Generation von Fernsehgeräten auf dem Markt, die Cinemascope-Filme ohne diese Einschränkungen abspielen können.
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Cinéma Vérité bezeichnet eine Entwicklung des Zum Inhalt: Dokumentarfilms, die vor allem mit der Ästhetik des ethnologischen Filmemachers Jean Rouch verbunden wird. Der Begriff selbst geht auf das Konzept der "Kinowahrheit" des sowjetischen Filmemachers Dziga Vertov zurück.
Cinéma Vérité bedeutet im Wesentlichen, dass die "Wirklichkeit", die der Dokumentarfilm abbildet, im Produktionsprozess des Filmemachens durch die Interaktion von Kamera und Protagonisten/-innen sowie der Wechselwirkung von Bild, Zum Inhalt: Musik und Zum Inhalt: Montage) entsteht. Anders als in der sich zeitgleich in den USA entwickelnden Bewegung des Zum Inhalt: Direct Cinema, die das Ziel verfolgte, die Kamera unsichtbar werden zu lassen, war die Präsenz der Kamera im Bild beim Cinema Vérité wesentlich, um für "Wahrheit" der Inhalte und Aussage des Films zu bürgen.
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Der aus dem Englischen stammende Sammelbegriff bezeichnet Filme, in denen ältere Kinder und Jugendliche als Hauptfiguren erstmals mit grundlegenden Fragen des Heranwachsens oder starken Emotionen konfrontiert und in der Auseinandersetzung mit diesen langsam erwachsen werden. Selbstfindungs-, Identitätsbildungs- und Emanzipierungsprozesse sind charakteristisch für dieses Zum Inhalt: Genre.
Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt, dem Elternhaus, der Schule und der Gesellschaft im Allgemeinen. Entsprechend dreht sich die Handlung in der Regel um familiäre, gesellschaftliche oder individuelle Konflikte, Sexualität, Geschlechterrollen, Auflehnung, Meinungsbildung und andere moralische wie emotionale Herausforderungen, denen junge Menschen in der Pubertät begegnen. Aufgrund des dramatischen Potenzials dieser Erzählmotive handelt es sich beim Coming-of-Age-Film um ein beliebtes Zum Inhalt: Genre, das sowohl von Mainstream-Produktionen (oftmals im populären Subgenre der Teenie- Zum Inhalt: Komödie) Teenager-Komödien als auch von Independent-Produktionen in vielfältiger Form aufgegriffen wird.
Wichtiger Hinweis:Klassiker des Genres sind zum Beispiel: Zum Filmarchiv: "Denn sie wissen nicht, was sie tun" ("Rebel Without a Cause" , Nicholas Ray, USA 1955), Zum Filmarchiv: "Sie küssten und sie schlugen ihn" ("Les quatre cents coups" , François Truffaut, FR 1959), Zum Filmarchiv: "Die Reifeprüfung" ("The Graduate" , Mike Nichols, USA 1967) oder "La Boum" (Claude Pinoteau, FR 1980).
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Mit der Digitalisierung ist in Bezug auf den Film die Umstellung von einer analogen auf eine digitale Zum Inhalt: Filmproduktions- und Wertschöpfungskette gemeint. Dieser Prozess begann Ende der 1990er-Jahre, als digitale Filmtechnik zunehmend in Umlauf kam. Mittlerweile werden die meisten Filme nicht mehr mit analogen Filmkameras, sondern mit Digitalkameras hergestellt und als Datenstream oder auf einer Festplatte gespeichert. Anstelle von Filmrollen werden in den Kinos digitale Filmkopien – Digital Cinema Packages (DCP) – vorgeführt; analoge Projektionstechnik gibt es nur noch in wenigen Lichtspielhäusern.
Der Wechsel des Mediums hatte damals wirtschaftliche Gründe: Material-, Versand- und Lagerungskosten sind deutlich günstiger. Später entwickelten sich Streaming-Plattformen zu einem bedeutenden Faktor der digitalen Zum Inhalt: Distribution. Die Digitalisierung hat auch die Ästhetik des Films verändert: Digital aufgezeichnete Bilder haben ein festes Bildraster, Filmaufnahmen hingegen eine unregelmäßige Kornstruktur. Zudem sind computergenerierte Bilder (Glossar: Zum Inhalt: CGI) und Animationen (Glossar: Zum Inhalt: Animationstechniken) aus dem modernen Kino nicht mehr wegzudenken. Eine ungelöste Herausforderung ist die nachhaltige Archivierung, da digitale Datenspeicher eine kürzere Lebensdauer haben als professionell archivierte Filmkopien.
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Direct Cinema bezeichnet eine filmhistorische Entwicklung in den 1950er- und 1960er-Jahren, mit der Filmschaffende aus Kanada und den USA einen beobachtenden Stil im Zum Inhalt: Dokumentarfilm prägten. Leichtere Zum Inhalt: 16mm-Kameras (Handkameras) und mobile Tonaufnahmegeräte, die synchrone Originaltöne aufzeichnen konnten, bildeten die technischen Voraussetzungen, um etwa einen Wahlkampf von John F. Kennedy ("Primary" , USA 1960) oder eine Konzerttour von Bob Dylan ("Don't Look Back" , USA 1967) mit der Kamera zu begleiten.
Nach der Idee des Direct Cinema lassen sich mit kleinen Kamerateams, die sich – nach dem Dokumentarfilmer Richard Leacock – "wie eine Fliege an der Wand" verhalten, besonders authentische Momente der sozialen Wirklichkeit einfangen. Das Stilmittel einer vermeintlich "unsichtbaren" Kamera steht im Zentrum vieler filmtheoretischer Debatten, denn auch beobachtende Dokumentarfilme sind als künstlerische Gestaltung (durch Zum Inhalt: Mise-en-Scène, Zum Inhalt: Montage usw.) zu verstehen. Zeitgleich zum Direct Cinema prägte das Zum Inhalt: Cinéma Vérité in Frankreich einen dokumentarischen Stil, der die Interaktion von Kamera und Mitwirkenden sichtbar ins Bild rückte.
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Die Distribution ist neben der Zum Inhalt: Filmproduktion und den Kinobetrieben ein wesentlicher Zweig der Filmwirtschaft. Sie umfasst die wirtschaftlichen Prozesse, die zwischen der Fertigstellung eines Films und seiner Rezeption stehen. Daran können unter anderen Verleih- und Vertriebsunternehmen, Marketingagenturen, Rundfunkanstalten und Streamingdienste, aber auch Kulturinstitutionen beteiligt sein. Distributionsfirmen erwerben die Rechte zum Verleih (z. B. an Kinos), zum Verkauf (z.B. von DVDs) oder zur Veröffentlichung (z.B. als Stream) eines Films.
Für die Kinoauswertung wurde in Hollywood bereits in den 1910er-Jahren das Verleihsystem etabliert: Noch heute werden Filmkopien zur Vorführung des jeweiligen Films für einen festgelegten Zeitraum verliehen; die gleichen Kopien können danach in weiteren Kinos gezeigt werden. Der Erfolg der großen Hollywood-Studios gründet auch darauf, dass sie meist eigene Verleihfirmen besitzen und somit Kontrolle über die Verbreitung ihrer Filme ausüben. Den umgekehrten Weg gehen Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime: Sie haben mit der Distribution von angekauften Filmen begonnen und setzen nun zunehmend auf die Produktion eigener Film- und Serieninhalte.
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Die von den dänischen Regisseuren Lars von Trier und Thomas Vinterberg (Glossar: Zum Inhalt: Regie) initiierte Bewegung meldete sich am 13 März 1995 mit dem sogenannten Dogma 95 Manifest zu Wort. Zu den Unterzeichnern gehörten auch die Filmemacher Kristian Levring und Søren Kragh-Jacobsen. Das Manifest enthielt zehn Gebote, eine Art "Keuschheitsgelübde" zum Zweck der größeren Wahrhaftigkeit von Kinofilmen. Darin wurden grundlegende Forderungen für die Filmproduktion wie der ausschließliche Einsatz von Handkamera (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen), der Verzicht auf künstliches Licht (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung), auf Zum Inhalt: Spezialeffekte, Zum Inhalt: Filter und Zum Inhalt: Filmmusik definiert.
Ziel war eine Abkehr vom Kino der Effekte, um einer unmittelbareren Wirklichkeitserfahrung wieder mehr Raum zu verschaffen. 1998 legten Thomas Vinterberg und Lars von Trier mit "Das Fest" ("Festen" ) und "Idioten" ("Idioterne" ) die ersten nach den Regeln von Dogma 95 produzierten Filme vor. Zehn Jahre später, 2008, erhielt die Bewegung den Europäischen Filmpreis in der Kategorie "Beste europäische Leistung im Weltkino".
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Im weitesten Sinne bezeichnet der Begriff Dokumentarfilm non-fiktionale Filme, die mit Material, das sie in der Realität vorfinden, einen Aspekt der Wirklichkeit abbilden. John Grierson, der den Begriff prägte, verstand darunter den Versuch, mit der Kamera eine wahre, aber dennoch dramatisierte Version des Lebens zu erstellen; er verlangte von Dokumentarfilmer/-innen einen schöpferischen Umgang mit der Realität.
Im Allgemeinen verbindet man mit dem Dokumentarfilm einen Anspruch an Authentizität, Wahrheit und einen sozialkritischen Impetus, oft und fälschlicherweise auch an Objektivität. In den letzten Jahren ist der Trend zu beobachten, dass in Mischformen (Doku-Drama, Fake-Doku) dokumentarische und fiktionale Elemente ineinanderfließen und sich Genregrenzen (Glossar: Zum Inhalt: Genre) auflösen.
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Als Zum Inhalt: Genre enthält das Drama tragische Elemente und bewegt sich zwischen Zum Inhalt: Melodram und Sozialdrama. Damit ist es enger gefasst als der literatur- und theaterwissenschaftliche Begriff, der sowohl Zum Inhalt: Komödie als auch Tragödie miteinschließt.
Im Mittelpunkt der filmischen Erzählung stehen Figuren, oft auch Gemeinschaften, die eine substanzielle Krise erleben. Die Hauptfiguren müssen aufgrund von Bedrohung oder Verlust Entscheidungen treffen, die ihr Leben tiefgreifend verändern und ihre Ängste, Hoffnungen und Wünsche konfrontieren. Mit den emotionalen Konflikten der Figuren werden meist grundsätzliche Wertvorstellungen verhandelt, wie beispielsweise in Zum Filmarchiv: "Das Leben der Anderen" (2006). Hier wird eine Auseinandersetzung mit dem Unterdrückungsapparat der Stasi und den Möglichkeiten des einzelnen Menschen zum Widerstand vorgenommen. Selbst wenn der zentrale Konflikt der Handlung aufgelöst wird, enden Dramen oft ohne Happy End. Das Genre wird in verschiedene Subtypen wie etwa historisches, romantisches oder politisches Drama unterteilt.
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Der Ursprung des Begriffs Dramaturgie liegt im Theater des antiken Griechenlands: "Drāmatūrgía" bedeutet dabei so viel wie "dramatische Darstellung". Unter Spielfilmdramaturgie wird einerseits eine praxisbasierte Wissenschaft verstanden, die den Aufbau und das Schreiben von Zum Inhalt: Drehbüchern vermittelt. Ebenso bezieht sich der Terminus auf den Aufbau und somit die Erzählstruktur eines Films, die vom Zum Inhalt: Genre abhängig ist.
Im kommerziellen Bereich folgen Zum Inhalt: Spielfilme und im Zum Inhalt: Animationsfilme der 3-Akt-Struktur, die Theaterkonventionen der vergangenen Jahrhunderte vereinfacht: Ein Film beginnt demzufolge mit der Zum Inhalt: Exposition, die zur eigentlichen Geschichte hinführt. Ein Wendepunkt (Glossar: Zum Inhalt: Plot, Plot-Point und Plot-Twist) leitet zum zweiten Akt (der Konfrontation) über, in der die Hauptfigur einen Konflikt lösen muss. Die Lösung dieses Konflikts erfolgt nach einem weiteren Wendepunkt im dritten Akt.
Das Schreiben eines Drehbuchs benötigt profunde dramaturgische Kenntnisse: Dem Autor/der Autorin sollte die Wirkung der Erzählstruktur und der dramatischen Effekte (etwa der Wiederholung oder dem erzählerischen Legen falscher Fährten) bewusst sein. Der Aufbau eines Zum Inhalt: Dokumentarfilms lässt sich hingegen nicht im Vorfeld durch ein exakt festgelegtes Drehbuch strukturieren. Dennoch basiert auch er meist auf einem vorab erstellten Konzept, das festhält, wie der Film und seine Erzählung inhaltlich und visuell gestaltet werden können. Abhängig von der Materiallage entsteht der Aufbau eines Dokumentarfilms im Regelfall durch die Zum Inhalt: Montage.
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Ein Drehbuch ist die Vorlage für einen Film und dient als Grundgerüst für die Vorbereitung einer Filmproduktion sowie die Dreharbeiten. Drehbücher zu fiktionalen Filmen gliedern die Handlung in Zum Inhalt: Szenen und erzählen sie durch Dialoge. In Deutschland enthalten Drehbücher üblicherweise keine Regieanweisungen (Glossar: Zum Inhalt: Regie).
Der Aufbau folgt folgendem Muster:
Jede Zum Inhalt: Szene wird nummeriert. In der Praxis wird dabei auch von einem "Bild" gesprochen.
Eine Szenenüberschrift enthält die Angabe, ob es sich um eine Innenaufnahme ("Innen") oder eine Außenaufnahme ("Außen") handelt, benennt den Schauplatz (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) der Szene und die Handlungszeit "Tag" oder "Nacht". Exakte Tageszeiten werden nicht unterschieden.
Handlungsanweisungen beschreiben, welche Handlungen zu sehen sind und was zu hören ist.
Dialoge geben den Sprechtext wieder. Auf Schauspielanweisungen wird dabei in der Regel verzichtet.
Die Drehbuchentwicklung vollzieht sich in mehreren Phasen: Auf ein Exposé, das die Idee des Films sowie die Handlung in Prosaform auf zwei bis vier Seiten zusammenfasst, folgt ein umfangreicheres Zum Inhalt: Treatment, in dem – noch immer prosaisch – bereits Details ausgearbeitet werden. An dieses schließt sich eine erste Rohfassung des Drehbuchs an, die bis zur Endfassung noch mehrere Male überarbeitet wird.
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Orte, an denen Dreharbeiten für Filme oder Serien stattfinden, werden als Drehorte oder Set bezeichnet. Dabei wird zwischen Studiobauten und Originalschauplätzen unterschieden. Studios umfassen entweder aufwendige Außenkulissen (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung) oder Hallen und ermöglichen dem Filmteam eine hohe Kontrolle über Umgebungseinflüsse wie Wetter, Licht und Akustik sowie eine große künstlerische Gestaltungsfreiheit. Originalschauplätze (englisch: locations) können demgegenüber authentischer wirken. Jedoch werden auch diese Drehorte in der Regel von der Szenenbildabteilung nach Absprache mit den Regisseuren/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Regie) für die Dreharbeiten umgestaltet.
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Die Einstellung ist die kleinste Montageeinheit (Glossar: Zum Inhalt: Montage) des Films. Mehrere Einstellungen ergeben eine Zum Inhalt: Szene, mehrere Szenen eine Zum Inhalt: Sequenz und der ganze Film setzt sich aus verschiedenen Sequenzen zusammen. Die Einstellung selbst besteht aus einer Folge von einzelnen Bildern. Sie bezeichnet die Gesamtheit unterbrochenen, nichtgeschnittenen Films, die zwischen dem Start und dem Ende der Kameraaufnahme aufgezeichnet wird, aber auch den Filmabschnitt zwischen zwei Schnitten.
Eine Einstellung wird bestimmt durch verschiedene Faktoren: durch die Zum Inhalt: Einstellungsgröße, die sich während einer Einstellung durch Bewegung der Kamera (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) oder des Objektivs verändern kann, durch die Zum Inhalt: Kameraperspektive, das Zum Inhalt: Licht, die Zum Inhalt: Mise-en-scène und durch die Länge der Einstellung. Im Englischen wird unterschieden zwischen den Begriffen "shot", der komponierten Einstellung, und "take", einer konkreten Ausführung des shots, die beliebig oft neu gefilmt werden kann.
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In der Filmpraxis haben sich bestimmte Einstellungsgrößen durchgesetzt, die sich an dem im Bild sichtbaren Ausschnitt einer Person orientieren:
Die Detailaufnahme umfasst nur bestimmte Körperteile wie etwa die Augen oder Hände.
Die Großaufnahme (engl.: close up) bildet den Kopf komplett oder leicht angeschnitten ab.
Die Naheinstellung erfasst den Körper bis etwa zur Brust ("Passfoto").
Der Sonderfall der Amerikanischen Einstellung, die erstmals im Zum Inhalt: Western verwendet wurde, zeigt eine Person vom Colt beziehungsweise der Hüfte an aufwärts und ähnelt sehr der Halbnah-Einstellung, in der etwa zwei Drittel des Körpers zu sehen sind.
Die Halbtotale erfasst eine Person komplett in ihrer Umgebung.
Die Totale präsentiert die maximale Bildfläche mit allen agierenden Personen; sie wird häufig als einführende Einstellung (Glossar: Zum Inhalt: Establishing Shot) oder zur Orientierung verwendet.
Die Panoramaeinstellung zeigt eine Landschaft so weiträumig, dass der Mensch darin verschwindend klein ist.
Die meisten Begriffe lassen sich auf Gegenstände übertragen. So spricht man auch von einer Detailaufnahme, wenn etwa von einer Blume nur die Blüte den Bildausschnitt füllt.
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Der aus der Sprach- und Literaturwissenschaft stammende Begriff bezeichnet dort das Stilmittel der Auslassung von Wörtern oder Satzteilen, um die Wirkung des Gesagten zu erhöhen oder auf dessen Wichtigkeit hinzuweisen. Im Film bezeichnet er eine episodische Erzählweise mit vielen Auslassungen beziehungsweise einer gerafften Handlung, die der Aufmerksamkeitssteigerung dienen soll. Auch deswegen verlangen elliptische Erzählstrukturen den Zuschauenden häufig eine größere Interpretationsleistung ab. Die Ellipse stellt im Film jedoch nicht nur ein erzählerisches Stilmittel dar. Sie spiegelt zugleich die Grundidee der Zum Inhalt: Montage und ist somit ein zentrales dramaturgisches Element (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) der Filmgestaltung.
Wichtiger Hinweis:Eine der bekanntesten Ellipsen in der Filmgeschichte stellt der Auftakt zu Stanley Kubricks legendärem Zum Inhalt: Science-Fiction-Film Zum Filmarchiv: "2001: Odysee im Weltraum" ("2001: A Space Odyssey" , GB, USA, Frankreich 1968) dar: Der Aufnahme eines der ersten menschlichen Werkzeuge in der Urzeit – einem Knochen – folgt das Bild eines Raumschiffs, eines der neuesten technischen Errungenschaften der Menschheit. Tausende Jahre liegen dazwischen, doch zwischen den beiden Gegenständen stellt sich auch deswegen eine metaphorische Verbindung her, weil sie sich stark in der Form ähneln. Deshalb gilt die Montage dieser beiden Aufnahmen gleichzeitig als einer der berühmtesten Match-Cuts.
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Steht im Zum Inhalt: Spielfilm üblicherweise die Geschichte weniger Protagonisten/-innen im Mittelpunkt, so werden in einem Episodenfilm mehrere Handlungsstränge parallel erzählt. Diese können in sich abgeschlossen sein und aufeinander folgen. Sie können auch über die gesamte Laufzeit des Films dramaturgisch (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) ineinander übergehen, wenn sich beispielsweise die Wege unterschiedlicher Protagonisten/-innen kreuzen. Inhaltlich verbunden werden die einzelnen Episoden in der Regel durch ein gemeinsames übergreifendes Thema, ein Ereignis, eine Zum Inhalt: Requisite, einen Schauplatz (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) oder eine Rahmenhandlung.
Episodenfilme können von einem/-r Regisseur/-in (Glossar: Zum Inhalt: Regie) (wie etwa "Magnolia" von Paul Thomas Anderson, USA 1999) oder von mehreren Regisseuren/-innen gedreht werden (wie etwa "Paris, je t’aime " von Bruno Podalydès, Gurinder Chadha, Gus Van Sant u.a., Frankreich 2006). In letzterem Fall spricht man von einem Omnibusfilm.
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Die erste Zum Inhalt: Einstellung eines Films oder einer Zum Inhalt: Sequenz, die als Teil der Exposition in den Handlungsort einführt. Der Establishing Shot präsentiert meist in der Totalen oder Halbtotalen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) den Schauplatz (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) zum ersten Mal vollständig. Auf diese Weise wird ein Überblick über einen Raum, eine Landschaft bzw. eine Situation gegeben, bevor die nachfolgenden Einstellungen andere Perspektiven einnehmen und sich den handelnden Personen nähern. Der Establishing Shot kann allein durch die Anordnung der Personen und Objekte im Raum bereits die Konflikte der Handlung andeuten.
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Einführung und Schilderung der Ausgangssituation eines Films: Die Exposition ist ein wichtiger Bestandteil der filmischen Zum Inhalt: Dramaturgie. Ähnlich der Literatur führt sie in Grundstimmung, Handlungsort, -zeit und -situation ein, stellt die Hauptfiguren vor und gibt unter Umständen schon erste Hinweise auf den Ausgang der Handlung.
Die gängigste Form ist die deduktive Exposition, die an das Geschehen heranführt (zum Beispiel: Stadt, Haus, Protagonist/-in) und klassischerweise mit einem Zum Inhalt: Establishing Shot beginnt. Die induktive Exposition beginnt in der Nahbetrachtung von Figuren oder Ereignissen und gibt allgemeine Informationen erst später.
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Der filmische Expressionismus war die herausragende Stilrichtung des frühen Weimarer Kinos. Nach dem Stummfilmklassiker (Glossar: Zum Inhalt: Stummfilm) Zum Filmarchiv: "Das Cabinet des Dr. Caligari" (1919) wurden seine Merkmale – schroffe Kulissen (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung), der harte Kontrast von Zum Inhalt: Licht und Schatten und theatralisch überzogenes Zum Inhalt: Schauspiel – auch als "Caligarismus" bezeichnet. Die inneren Angstzustände und romantischen Sehnsüchte einer vom Ersten Weltkrieg und Inflation verunsicherten Gesellschaft fanden darin ihren Ausdruck. In radikaler Abgrenzung zum Realismus ging es den Filmschaffenden zugleich um die Etablierung des jungen Mediums als eigenständige Kunstform – wie schon zuvor auch in der Bildenden Kunst und in der Literatur.
Der weltweit beachtete Formwille klassischer Beispiele wie Paul Wegeners "Der Golem, wie er in die Welt kam" (1920) oder Friedrich Wilhelm Murnaus Vampirfilm Zum Filmarchiv: "Nosferatu" (1922) – die berühmten "Dämonen der Leinwand" – wurde später prägend für Zum Inhalt: Horrorfilm und Zum Inhalt: Film noir. In seiner Heimat wich der "deutsche Expressionismus" ab Mitte der 1920er-Jahre der Neuen Sachlichkeit.
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Wie Zum Inhalt: Science-Fiction- und Zum Inhalt: Horrorfilme zählen Fantasyfilme zum Zum Inhalt: Genre des Fantastischen Films. Fantasy-Geschichten überschreiten bewusst die Grenzen des Alltäglichen und real Möglichen. Sie spielen in oder verweisen auf Alternativwelten, die in der klassischen Form mittelalterlich geprägt sind, und greifen auf okkulte Themen wie Magie oder auf aus Sagen, Mythen und Märchen bekannte Fabel- und Geisterwesen zurück.
Eine bedeutende Rolle in diesem Genre spielen Zum Inhalt: Spezialeffekte, um fantastische Elemente glaubhaft zu veranschaulichen. Die Fortschritte der digitalen Tricktechnik (Glossar: Zum Inhalt: Visueller Effekt) und der Erfolg der Verfilmungen von J.R.R. Tolkiens Zum Filmarchiv: "Der Herr der Ringe" durch Peter Jackson ("The Lord of the Rings" , USA, NZ 2001-2003) sowie J.K. Rowlings -Serie durch Chris Kolumbus, Alfonso Cuarón, Mike Newell und David Yates (GB 2001-2011) verhalfen dem Genre nach einem langen Nischendasein Anfang der 2000er-Jahre zu einer neuen Blüte.
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Bei der Gestaltung eines Films spielt die Verwendung von Farben eine große Rolle. Sie charakterisieren Schauplätze (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set), Personen oder Handlungen und grenzen sie voneinander ab. Signalfarben lenken im Allgemeinen die Aufmerksamkeit. Fahle, triste Farben senken die Stimmung. Die Wahl der Lichtfarbe entscheidet außerdem, ob die Farben kalt oder warm wirken. Allerdings sind Farbwirkungen stets auch subjektiv, kultur- und kontextabhängig.
Farbwirkungen können sowohl über die Beleuchtung (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung) und die Verwendung von Farbfiltern (Glossar: Zum Inhalt: Filter) wie über Zum Inhalt: Requisiten (Gegenstände, Zum Inhalt: Kostüme) und Bearbeitungen des Filmmaterials in der Zum Inhalt: Postproduktion erzeugt werden.
Zu Zeiten des Zum Inhalt: Stummfilms und generell des Schwarz-Weiß-Films war beispielsweise die Einfärbung des Films, die sogenannte Viragierung oder Tonung, eine beliebte Alternative zur kostenintensiveren Nachkolorierung.
Oft versucht die Farbgestaltung in Verbindung mit der Lichtgestaltung die natürlichen Verhältnisse nachzuahmen. Eine ausgeklügelte Farbdramaturgie kann aber auch ein auffälliges Stilmittel darstellen. Kriminalfilme und Sozialdramen arbeiten beispielsweise häufig mit farblich entsättigten Bildern, um eine freudlose, kalte Grundstimmung zu erzeugen. Auch die Betonung einzelner Farben verfolgt eine bestimmte Absicht. Als Leitfarbe(n) erfüllen sie eine symbolische Funktion. Oft korrespondiert diese mit den traditionellen Bedeutungen von Farben in den bildenden Künsten. Rot steht zum Beispiel häufig für Gefahr oder Liebe, Weiß für Unschuld.
Wichtiger Hinweis:In "Trommelbauch" (Dik Trom, Arne Tonen, NL 2011) zieht die genussfreudige Familie Trommel in die Stadt Dünnhaften, wo der Alltag von Kalorienzählen und Sport geprägt ist. Die unterschiedliche Lebenseinstellung wird durch die Farbgebung betont: Während Familie Trommel auffallend bunte Kleidung trägt, bestimmen in Dünnhaften blasse Farbtöne das Aussehen der Stadt und ihrer Bewohner/-innen. Der Film "Wintertochter" (DE, PL 2011) begleitet ein Mädchen und eine ältere Frau auf eine Reise in die deutsch-polnische Geschichte. Regisseur Johannes Schmid spiegelt die Erinnerung an traumatische Lebenserfahrungen auch mit entsättigten Farben wider: Die blau-grauen Winterwelten erinnern fast an Schwarz-Weiß-Filme und lassen die Grenzen zwischen Heute und Damals verschwimmen.
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Der Begriff Film noir (wörtlich: "schwarzer Film"; im Deutschen hingegen meist als "Schwarze Serie" bezeichnet) wurde von französischen Filmkritikern geprägt, die damit eine Reihe betont düsterer und pessimistischer US-amerikanischer Krimis und Zum Inhalt: Thriller aus den 1940er- und 1950er-Jahren beschrieben. Die Filme der sogenannten Schwarzen Serie Hollywoods vermitteln ein pessimistisches, zynisches Weltbild. Krieg und Bankenkrach hatten auch in den USA für eine individuelle und kollektive Identitätskrise gesorgt, die viele Filmschaffende aufgriffen, ebenso wie später die Folgen politischer Instabilität während der McCarthy-Ära.
Kennzeichnend für diese Filme sind die am deutschen Zum Inhalt: Expressionismus angelehnten harten Hell-Dunkel-Kontraste, die minimalistische Beleuchtung (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung) sowie lange Schatten, während die Geschichten von wortkargen, fehlbaren Antihelden getragen werden. Dabei kommen dem urbanen Lebensraum und der Rolle der Frau eine besondere Bedeutung zu. Abgebrühten desillusionierten männlichen Figuren stehen ebenso verführerische wie selbstbewusst-gefährliche "femme fatales" gegenüber. In dieser misogynen Haltung spiegelt sich auch die Angst der Männer nach dem Zweiten Weltkrieg vor einem Machtverlust innerhalb von Beziehungen.
Wichtiger Hinweis:Nach einer strengen Definition zählen nur zehn Filme, die zwischen 1941 ("Die Spur des Falken" , "The Maltese Falcon" , John Huston, USA 1941) und 1958 ("Im Zeichen des Bösen" , "Touch of Evil" , Orson Welles, USA 1958) entstanden sind, zum Film noir. Heutzutage wird der Begriff umfassender verwendet und bezieht sich auf jegliche Filme, die auf typische Figuren oder Inszenierungsmerkmale der Schwarzen Serie zurückgreifen. Strittig ist dabei in der Filmwissenschaft, ob es sich bei Film noir um eine Genrebeschreibung (Glossar: Zum Inhalt: Genre) oder lediglich um einen Stil handelt.
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Analoges Filmmaterial wird in verschiedenen Formaten hergestellt, die sich im Wesentlichen in der Filmbreite unterscheiden. Filme mit einer Breite von 35 Millimetern sind seit den Filmpionieren Thomas Edison sowie Auguste und Louis Lumière das gängigste analoge Format für professionelle Produktionen. Im Laufe der Filmgeschichte wurden weitere Formate entwickelt, einige waren langfristig von Bedeutung: zum einen Schmalfilme (9,5mm, ab 1921; Zum Inhalt: 16mm, ab 1923; 8mm (Glossar: Zum Inhalt: Super 8), ab 1932) für den Amateurmarkt sowie als günstige Alternative im Zum Inhalt: Dokumentarfilm oder Independentfilm; zum anderen Großfilmformate (65mm bzw. 70mm) für High-Budget-Produktionen.
Größere Filmformate können mehr Bildinformationen aufzeichnen. Für die Projektion wird meist auch die Tonspur auf dem Film abgebildet (Lichttonverfahren). Neben der Filmbreite gehört zum Filmformat eine festgelegte Bildfrequenz (meist 24 oder 25 Einzelbilder pro Sekunde) und das Seitenverhältnis (Glossar: Zum Inhalt: Bildformate). Mit der Zum Inhalt: Digitalisierung hat sich die Filmtechnik gewandelt: Mittlerweile werden auch Kino-Produktionen weitgehend mit Digitalkameras realisiert. Aufnahmen in 2k- oder 4k-Auflösung sind bezüglich der Menge an Bildinformationen mit 35mm- oder 70mm-Film vergleichbar.
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Das Filmerlebnis wird wesentlich von der Filmmusik beeinflusst. Sie kann Stimmungen untermalen (Illustration), verdeutlichen (Polarisierung) oder im krassen Gegensatz zu den Bildern stehen (Kontrapunkt). Eine extreme Form der Illustration ist die Pointierung (auch: Mickeymousing), die nur kurze Momente der Handlung mit passenden musikalischen Signalen unterlegt. Musik kann Emotionalität und dramatische Spannung (Glossar: Zum Inhalt: Suspense) erzeugen, manchmal gar die Verständlichkeit einer Filmhandlung erhöhen. Bei Szenenwechseln, Ellipsen (Glossar: Zum Inhalt: Elliptische Struktur), Zum Inhalt: Parallelmontagen oder Zum Inhalt: Montagesequenzen fungiert die Musik auch als akustische Klammer, in dem sie die Übergänge und Szenenfolgen als zusammengehörig definiert.
Man unterscheidet zwei Formen der Filmmusik:
Realmusik, On-Musik oder Source-Musik: Die Musik ist Teil der filmischen Realität und hat eine Quelle (Source) in der Handlung (diegetische Musik). Das heißt, die Figuren im Film können die Musik hören.
Off-Musik oder Score-Musik: Dabei handelt es sich um eigens für den Film komponierte oder zusammengestellte Musik, die nicht Teil der Filmhandlung ist und nur vom Kinopublikum wahrgenommen wird (nicht-diegetische Musik).
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Der Begriff Filmproduktion bezeichnet die Herstellung eines Films in allen dafür notwendigen Arbeitsschritten. Üblicherweise umfasst dies die Phasen Projektentwicklung, Vorproduktion (preproduction), Produktion (production), Zum Inhalt: Postproduktion (postproduction) sowie Verwertung. In leitender Verantwortung dafür sind Produzent/-innen oder Producer.
Der Prozess der Projektentwicklung nimmt oft Jahre in Anspruch: Dazu gehören Entwicklung und Präsentation der Filmidee (pitching), Beantragung von Fördermitteln, Suche nach Investoren/-innen oder Co-Produzenten/-innen, Rechte-Ankauf (z.B. bei Literatur- Zum Inhalt: Adaptionen) und Arbeit am Zum Inhalt: Drehbuch.
Zur Vorproduktion gehören u.a. Casting, Crew-Besetzung, Location-Recherche (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set), Bühnenbau und Produktionslogistik. Die Produktion im engeren Sinne meint die Dreharbeiten (principal shooting) eines Films, die bei einem Kinofilm meist einige Monate dauern. Die Postproduktion umfasst Zum Inhalt: Montage, Nachbearbeitung von Bild und Ton (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design) sowie Zum Inhalt: visuelle Effekte (vor allem Zum Inhalt: CGI); mittlerweile überschneidet sich dies oft mit den vorherigen Phasen. In der letzten Phase wird der fertiggestellte Film beworben und werden seine Nutzungsrechte für die Kino-, TV-, DVD/Blu-Ray- oder Streaming-Veröffentlichung verkauft (→ Zum Inhalt: Distribution).
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Filter sind optische Bauteile, die am Kameraobjektiv befestigt werden, um den Lichteinfall qualitativ und quantitativ zu beeinflussen. Die Filter aus Glas, Kunststoff oder Metall werden entweder verschraubt (Schraubfilter) oder in einen Adapter vor dem Objektiv hineingesteckt (Steckfilter). Es gibt unterschiedliche Arten von Filtern: Neutralfilter, Polarisationsfilter und UV-Filter sollen unerwünschte Bildeindrücke wie extreme Helligkeit, Spiegelungen und Flirren verringern. Starfilter (Sterneffekt-Filter) oder Weichzeichner (Nebelfilter, Diffusionsfilter) erzeugen hingegen sichtbare Effekte mit dem einfallenden Licht.
Farbfilter verändern die Farbgebung (Glossar: Farbgestaltung) der Bilder. Bei analogen Filmaufnahmen sind Filter von großer Bedeutung, bei der Arbeit mit digitaler Technik (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung) werden Filtereffekte mittlerweile oft mit moderner Postproduktionssoftware (Glossar: Zum Inhalt: Postproduktion) erzeugt. Darüber hinaus sind Filter für die Zum Inhalt: Stereoskopie relevant: Die vom Kinopublikum getragenen "3D-Brillen" sind mit einem Filter versetzt, der dem linken und dem rechten Auge jeweils einen anderen Bildeindruck verschafft, um die räumliche Wirkung zu erzeugen.
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In seiner ursprünglichen Bedeutung als "Archivmaterial" ist Found Footage (dt.: gefundenes Filmmaterial) seit jeher Bestandteil von Experimentalfilmen, Zum Inhalt: Dokumentarfilmen und Essayfilmen. Vor allem in letzteren kann dieses fremde, aber authentische Material aus Homevideos, Amateurfilmen, Zum Inhalt: Spielfilmen oder anderen Dokumentarfilmen etc. auch in andere Sinnzusammenhänge gebracht werden.
Eine radikale Bedeutungsverschiebung erfuhr der Begriff durch den Zum Inhalt: Horrorfilm "Blair Witch Project" (USA 1999) und zahlreiche Nachahmer: Angeblich von den Charakteren selbst gedrehte und später gefundene, in Wirklichkeit von den Filmemachern "gefakete" Aufnahmen erwecken den Anschein besonderer Authentizität. Im Horror- und Zum Inhalt: Science-Fiction- Zum Inhalt: Genre dient dieses bewusst amateurhaft inszenierte Material gerne als vermeintliches "letztes Lebenszeichen" vermisster Personen oder einer untergegangenen Zivilisation. Auch die komische Anwendung der Methode in Zum Inhalt: Mockumentarys und Pseudo-Dokumentationen machte diese so populär, dass man bald von einem "Found-Footage-Genre" sprechen konnte.
Als Reaktion auf die sprunghafte Verbreitung digitaler Aufnahme- und Speichermedien (Handykamera, Überwachungskamera etc.) findet sich inszeniertes Found Footage jedoch längst auch in dramatischen Formaten (Glossar: Zum Inhalt: Drama), etwa zur Aufklärung von Verbrechen im Kriminalfilm. In der Filmwissenschaft stößt die Ausdehnung des ursprünglichen Begriffs auf solche "Fake-Formate" auf Ablehnung.
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Im US-amerikanischen Wirtschaftswesen regelt das "Franchising" (deutsch: Lizenzvergabe) das Nutzungsrecht an einer Marke unter Beibehaltung des Namens, etwa einer Restaurantkette. Im Kontext der Medienindustrie hat sich daraus ein Geschäftskonzept zur Multiplizierung von Gewinnen entwickelt. Das geistige Eigentum an Namen, Figuren und Storys einer Filmreihe wird lizensiert (also unter Gewinnbeteiligung) freigegeben, vor allem für sogenannte Merchandising-Produkte wie Bücher, Spielfiguren, T-Shirts und andere Produkte. Pionier dieser Entwicklung war der Produzent George Lucas mit seiner Filmreihe Zum Filmarchiv: "Star Wars". Im weiteren Sinne bezeichnet Franchise heute "Serienuniversen", in denen etablierte und neue Figuren in beliebig vielen Filmen, Büchern, Computerspielen, Nachfolgeserien, Fortsetzungen (Glossar: Zum Inhalt: Sequel), Zum Inhalt: Remakes oder Zum Inhalt: Spin-offs zusammengeführt werden.
Die früher als Urheber genannten Schöpfer/-innen eines Filmkunstwerks, darunter Filmemacher/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Regie) und Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel), sind darin jederzeit ersetzbar. Das Verwertungsrecht hingegen obliegt allein dem Franchise-Unternehmen, etwa der Firma Marvel Comics mit ihren Lizenzprodukten "Spider-Man " oder "X-Men." Neben der finanziellen Absicherung risikoreicher Produktionen im Zum Inhalt: Blockbuster-Bereich dient das Franchising vor allem dem Wiedererkennungswert der jeweiligen Marke.
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G
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Eine Filmgattung bezeichnet eine größere Kategorie von Filmen, die nach formalen Aspekten von anderen Filmen unterschieden werden. Die Kategorisierung von Werken ist lose angelehnt an das Gattungssystem der Literatur. Zum Inhalt: Spielfilme, Zum Inhalt: Dokumentarfilme und Zum Inhalt: Animationsfilme bilden die drei größten Filmgattungen, die sich durch Ästhetik und Produktionsweise voneinander abgrenzen lassen. Darüber hinaus können Zum Inhalt: Kurzfilme, Experimentalfilme, Nachrichtenfilme, Lehrfilme sowie Werbe- und Zum Inhalt: Propagandafilme als eigene Gattungen gelten.
Abweichend davon sind Filmgenres (Glossar: Zum Inhalt: Genre) (überwiegend im Spielfilm) untergeordnete Kategorien, die sich an Kriterien wie Zum Inhalt: Dramaturgie, Erzählmuster, Bildmotive oder Handlungszeiträume orientieren. Schematische Zuschreibungen für Filme gibt es seit den 1910er-Jahren und sie spielen bis heute in der Zum Inhalt: Distribution, im Marketing und nicht zuletzt in der Rezeption von Filmen eine wichtige Rolle. In der Produktionspraxis brechen Filmschaffende die Kategorien jedoch regelmäßig auf, die Grenzen zwischen den Gattungen sind fließend. Dies zeigt sich an Mischformen wie Doku-Fiction oder animierten Dokumentarfilmen.
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Der der Literaturwissenschaft entlehnte Begriff wird zur Kategorisierung von Filmen verwendet und bezieht sich auf eingeführte und im Laufe der Zeit gefestigte Erzählmuster, Motive, Handlungsschemata oder zeitliche und räumliche Aspekte. Häufig auftretende Genres sind beispielsweise Zum Inhalt: Komödien, Zum Inhalt: Thriller, Zum Inhalt: Western, Action-, Abenteuer-, Zum Inhalt: Fantasy- oder Zum Inhalt: Science-Fiction-Filme.
Die schematische Zuordnung von Filmen zu festen und bei Filmproduzenten/-innen wie beim Filmpublikum bekannten Kategorien wurde bereits ab den 1910er-Jahren zu einem wichtigen Marketinginstrument der Filmindustrie. Zum einen konnten Filme sich bereits in der Produktionsphase an den Erzählmustern und -motiven erfolgreicher Filme anlehnen und in den Filmstudios entstanden auf bestimmte Genres spezialisierte Abteilungen. Zum anderen konnte durch die Genre-Bezeichnung eine spezifische Erwartungshaltung beim Publikum geweckt werden. Genrekonventionen und -regeln sind nicht unveränderlich, sondern entwickeln sich stetig weiter. Nicht zuletzt der gezielte Bruch der Erwartungshaltungen trägt dazu bei, die üblichen Muster, Stereotype und Klischees deutlich zu machen. Eine eindeutige Zuordnung eines Films zu einem Genre ist meist nicht möglich. In der Regel dominieren Mischformen.
Filmgenres (von französisch: genre = Gattung) sind nicht mit Filmgattungen (Glossar: Zum Inhalt: Gattung) zu verwechseln, die übergeordnete Kategorien bilden und sich im Gegensatz zu Genres vielmehr auf die Form beziehen.
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H
Horrorfilme zählen neben Zum Inhalt: Science-Fiction- und Zum Inhalt: Fantasyfilmen zum Zum Inhalt: Genre des Fantastischen Films und haben ihren Ursprung sowohl im Schauerroman des 19. Jahrhunderts als auch in unheimlichen oder brutalen Bühnenstücken, wie sie etwa im Théâtre du Grand Guignol in Paris aufgeführt wurden. Gemeinsam ist den meisten Horrorfilmen, dass sie von der Konfrontation mit dem Unberechenbaren erzählen, das in den normalen Alltag eindringt. Wie beim Zum Inhalt: Thriller spielt die Angst-Lust – das Genießen der Anspannung aus sicherer Distanz – beim Horrorfilm eine besondere Rolle.
Während klassische Horrorfilme wie etwa Zum Filmarchiv: "Nosferatu" Friedrich Wilhelm Murnau, D 1922) vor allem durch eine atmosphärische Zum Inhalt: Inszenierung oder mythische Monster Grusel erzeugen, setzen ikonische Vertreter des Genres seit den 1960er-Jahren verstärkt auf detailliert gezeigte Gewaltdarstellungen, die das Publikum schockieren sollen. Das Sub-Genre des Splatterfilms (von englisch: spritzen) bezeichnet besonders blutige Filme, in denen die Zerstörung des menschlichen Körpers in allen Details gezeigt wird. Insbesondere der absichtliche und offensiv zur Schau gestellte Verstoß gegen ethische Normen und die Überschreitung von Grenzen des Erträglichen prägt deren Erzählhaltung. Ein Klassiker des Splatterfilms ist "Blood Feast" von Herschell Gordon Lewis (USA 1963). Mit Ängsten des Erwachsenwerdens, zu denen auch die Auseinandersetzung mit der Sexualität gehört, beschäftigt sich wiederum das Sub-Genre des Teen-Horrorfilms (zum Beispiel "A Nightmare On Elm Street" , Wes Craven, USA 1984).
Stilistisch prägend für Horrorfilme sind die Low-Key- Zum Inhalt: Lichtgestaltung, harte Kontraste, der Einsatz von Toneffekten (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design), die Identifikation mit bestimmten Figuren – Täter oder Opfer – durch eine Zum Inhalt: subjektive Kamera sowie die Bedeutung von Effekten, wobei digitale Effekte (Glossar: Zum Inhalt: Visueller Effekt) zunehmend die Arbeit mit Zum Inhalt: Masken und klassische am Zum Inhalt: Set hergestellte Spezialeffekte verdrängen.
Wichtiger Hinweis:"Der Exorzist" ("The Exorcist" , William Friedkin, USA 1973) erregte vor allem wegen seiner Spezialeffekte Aufsehen, die noch ohne digitale Verfahren (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung) hergestellt wurden und ungeheuer realistisch wirken. Das Gesicht des Mädchens wird zur Fratze: bleich, mit blutunterlaufenen Augen, von offenen Geschwüren übersät. Wenn sie den Mund öffnet, sieht man Zahnstummel und Blut, gelegentlich fährt eine lange, spitze Zunge daraus hervor. Den Kopf kann sie knarrend um 180 Grad drehen und sie spricht mit verschiedenen Geisterstimmen. Eine davon zischt und kreischt Sätze von auch heute noch schockierender Obszönität, umso mehr als Ärzte, Priester, das Kindermädchen und die Mutter davon betroffen sind, also die klassischen Guten. Der Gegensatz zwischen kindlicher Unschuld und äußerster Verdorbenheit macht einen großen Teil des Horrors aus.
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I
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Der innere Monolog ist ein – ursprünglich literarisches – Mittel der Figurenrede, das Einblicke in die Gedankengänge einer Protagonistin/eines Protagonisten gewährt. Analog zum "Beiseitesprechen" im Theater kann die Figur dem Publikum zum Beispiel ihre Nöte und Motive erklären, in der extremeren Form des Bewusstseinsstroms (stream of consciousness) spricht sie ausschließlich mit sich selbst.
Weit häufiger kommt im Film das Zum Inhalt: Voice-over zum Einsatz. Diese Erzählstimme aus dem Zum Inhalt: Off wird anders als der innere Monolog vor allem benutzt, um – etwa in einer Rückschau auf die Ereignisse – Kommentare und Zusatzinformationen zu geben. Eine Sonderform des inneren Monologs ist die direkte Ansprache des Publikums ("Durchbrechen der Zum Inhalt: vierten Wand"), oft zu komischen Zwecken verwendet etwa in den Filmen von Woody Allen.
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Die Aufnahme eines Gegenstandes, einer Schrifttafel oder eine Texteinblendung wird in den Film hineingeschnitten, um eine dramaturgisch wichtige Information zu vermitteln.
Zum einen können Inserts Gegenstände zeigen, die Teil der Handlung sind (diegetisch). Groß- oder Detailaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) beispielswiese eines Kalenders, eines Briefs, einer Schlagzeile aus der Zeitung oder einer Uhr weisen explizit auf Informationen hin, die wichtig für das Verständnis des Films sind.
Zum anderen gibt es Inserts, die kein Teil der Handlung selbst sind (nicht-diegetisch), sondern eine kommentierende, zitierende oder ironisierende Funktion haben, wie Schrifttafeln mit Zeitangaben ("Vor zehn Jahren") oder die typischen Text- oder Bildeinblendungen in den Filmen von Jean-Luc Godard.
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J
Dieses Montageverfahren (Glossar: Zum Inhalt: Montage) ist auch als diskontinuierlicher Schnitt bekannt. Aus einer kontinuierlich gedrehten Zum Inhalt: Einstellung werden Teile herausgeschnitten, sodass rhythmische Bild- und Zeitsprünge entstehen. Diese können auf die Zuschauenden irritierend wirken, zugleich aber die Aufmerksamkeit und meist auch die Dynamik steigern.
Als "Erfinder" des Jump Cuts gilt der französische Zum Inhalt: Nouvelle-Vague-Regisseur (Glossar: Zum Inhalt: Regie) Jean-Luc Godard, der mit solchen sprunghaften Schnitten, die erste Fassung seines Gangsterfilms ("À bout de souffle" , FR 1960) geschickt kürzte.
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K
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Die Kadrage (frz.: le cadre; der Rahmen) bezeichnet in technischer Hinsicht das Seitenverhältnis des auf der Leinwand sichtbaren Bildausschnitts, in ästhetischer Hinsicht die Platzierung von Gegenständen und Personen im filmischen Raum.
Die Zum Inhalt: Bildkomposition beeinflusst das Verständnis und die emotionale Wirkung von Filmbildern und Zum Inhalt: Szenen, indem allein schon durch die räumliche Anordnung der handlungstragenden Elemente eine dramatische Spannung erzeugt wird. Durch Zum Inhalt: Schärfentiefe, Schärfenverlagerung und Zum Inhalt: Kamerabewegungen können die Beziehungen von Personen, Zum Inhalt: Requisiten und Räumen in einer einzigen Einstellung und ohne Schnitt (Glossar: Zum Inhalt: Montage) zusätzlich betont werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von "innerer Montage". Der Begriff Kadrage ist nicht zu verwechseln mit Zum Inhalt: Bildkader, der Bezeichnung für ein Einzelbild auf dem Filmstreifen.
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Je nachdem, ob die Kamera an einem Ort bleibt oder sich durch den Raum bewegt, gibt es drei grundsätzliche Arten von Kamerabewegungen, die in der Praxis häufig miteinander verbunden werden:
Beim Schwenken, Neigen oder Rollen (auch: Horizontal-, Vertikal-, Diagonalschwenk) bewegt sich die Kamera, bleibt aber an ihrem Standort.
Bei der Kamerafahrt verlässt die Kamera ihren Standort und bewegt sich durch den Raum. Für möglichst scharfe, unverwackelte Aufnahmen werden je nach gewünschter Zum Inhalt: Einstellung Hilfsmittel verwendet:
Dolly (Kamerawagen) oder Schienen für Ranfahrten, Rückwärtsfahrten, freie Fahrten oder 360°-Fahrten (Kamerabewegung, die um eine Person kreist und sie somit ins Zentrum des Bildes und der Aufmerksamkeit stellt; auch Umfahrt oder Kreisfahrt genannt)
Hebevorrichtungen für Zum Inhalt: Kranfahrten
Steadycam, eine besonders stabile Form der Handkamera, die reibungslose Kamerafahrten ermöglicht
Drohnen für Aufnahmen aus der Luft (Vogelperspektive, Glossar: Zum Inhalt: Kameraperspektiven)
Der Zum Inhalt: Zoom rückt dagegen entfernte Objekte durch die Veränderung der Brennweite näher heran und stellt damit keine Kamerabewegung dar.
Kamerabewegungen lenken die Aufmerksamkeit, indem sie den Bildraum verändern. Sie vergrößern oder verkleinern ihn, verschaffen Überblick, zeigen Räume und verfolgen Personen oder Objekte. Langsame Bewegungen vermitteln meist Ruhe und erhöhen den Informationsgrad, schnelle Bewegungen wie der Reißschwenk erhöhen die Dynamik. Eine bewegte Handkamera oder Handykamera suggeriert je nach Filmsujet Subjektivität oder (quasi-)dokumentarische Authentizität (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm), während eine wie schwerelos wirkende Kamerafahrt häufig den auktorialen Erzähler imitiert. Drohnenaufnahmen aus großer Höhe verstärken den Effekt bis hin zu einer "göttlichen" Perspektive ("Gods eye view").
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Die gängigste Kameraperspektive ist die Normalsicht. Die Kamera ist auf gleicher Höhe mit dem Geschehen oder in Augenhöhe der Handlungsfiguren positioniert und entspricht deren normaler perspektivischer Wahrnehmung.
Von einer Untersicht spricht man, wenn die Handlung aus einer niedrigen vertikalen Position gefilmt wird. Der Kamerastandpunkt befindet sich unterhalb der Augenhöhe der Akteure/innen. So aufgenommene Objekte und Personen wirken oft mächtig oder gar bedrohlich. Eine extreme Untersicht nennt man Froschperspektive.
Die Aufsicht/Obersicht lässt Personen hingegen oft unbedeutend, klein oder hilflos erscheinen. Hierfür schaut die Kamera von oben auf das Geschehen. Die Vogelperspektive ist eine extreme Aufsicht und kann Personen als einsam darstellen, ermöglicht in erster Linie aber Übersicht und Distanz.
Die Schrägsicht/gekippte Kamera evoziert einen irrealen Eindruck und wird häufig in Horrorfilmen eingesetzt oder um das innere Chaos einer Person zu visualisieren.
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Abgeleitet von einem Begriff aus der Theatertradition bezeichnet ein Kammerspiel im Film eine Handlung, die nur an einem überschaubaren, klar abgegrenzten Schauplatz (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) spielt. Häufig ist die Einheit von Ort, Zeit und Handlung kennzeichnend für ein Kammerspiel ebenso wie die Konzentration auf wenige Figuren. Diese Reduzierung trägt oft zu einem Gefühl der Klaustrophobie bei und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Schicksale, Psychologie und inneren Konflikte der Figuren. In diesem beschränkten filmischen Raum ist die Schauspielführung (Glossar: Zum Inhalt: Regie) von besonderer Bedeutung. Bestimmte Gegenstände (Glossar: Zum Inhalt: Requisite) erfüllen oftmals symbolische Funktionen. Für Kammerspiele eignen sich daher insbesondere psychologische Stoffe aus den Zum Inhalt: Genres Zum Inhalt: Drama und Zum Inhalt: Thriller.
Wichtiger Hinweis:Der Kammerspielfilm entstand als Genre in den 1920er-Jahren, geprägt vom Drehbuchautoren (Glossar: Zum Inhalt: Drehbuch) Carl Mayer. Als erster Kammerspielfilm gilt Lupu Picks "Scherben" (DE 1921). Aus dieser Zeit stammt auch Friedrich Wilhelm Murnaus berühmter Film über einen degradierten Hotelportier "Der letzte Mann" (DE 1924). Die Zum Inhalt: Inszenierung eines Films als Kammerspiel wird bis heute gerne genutzt, um menschliche Konflikte in konzentrierter Form vorzuführen, zum Beispiel in "Cocktail für eine Leiche" ("Rope" , Alfred Hitchock, USA 1948) "Der Würgeengel" ("El ángel exterminador" , Louis Buñuel, MX 1962) oder in "Nobody knows" ("Dare mo shiranai" , Hirokazu Kore-Eda, JP 2004).
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Kinderfilme definieren sich durch die Zielgruppe, für die diese hergestellt werden. Sie richten sich insbesondere an Kinder bis zum Alter von 12 Jahren, wobei der Übergang zum Jugendfilm fließend sein kann. Kinderfilme können sämtlichen Zum Inhalt: Genres oder Zum Inhalt: Gattungen angehören – vom klassischen Märchenfilm über den Abenteuerfilm bis hin zum Zum Inhalt: Horrorfilm, vom Zum Inhalt: Animationsfilm bis hin zum Zum Inhalt: Dokumentarfilm.
Gute Kinderfilme zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Perspektive der jungen Protagonisten/-innen übernehmen, Themen aus der Lebenswelt von Kindern auf altersangemessene Art und Weise aufgreifen und auf verstörende Zum Inhalt: Szenen verzichten. Dies schließt eine Behandlung ernster Stoffe jedoch nicht aus. Besonderer Beliebtheit bei Produzenten/-innen und beim Publikum erfreuen sich Zum Inhalt: Adaptionen bekannter Kinderbücher.
Kinderfilme lassen sich vom so genannten Familienfilm oder Family Entertainment abgrenzen, das durch Anspielungen und Nebenhandlungen auch Erwachsene ansprechen will.
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Kompilationsfilme (auch: Zum Inhalt: Found Footage-Filme, Archivfilme) sind Filmwerke, die ganz oder zumindest hauptsächlich aus Archivmaterial bestehen. Die Kompilation von zuvor bereits produzierten Zum Inhalt: Szenen findet sich in unterschiedlichen Zum Inhalt: Gattungen, vom Zum Inhalt: Dokumentarfilm, Essayfilm und Zum Inhalt: Propagandafilm über fiktionale Formen bis hin zum Zum Inhalt: Animationsfilm.
Dabei stellen die Filme die ursprünglichen Bilder stets in einen neuen Bedeutungszusammenhang, durch die Zum Inhalt: Montage und oftmals auch durch einen Zum Inhalt: Voice-over-Kommentar. Bei dokumentarischen Kompilationsfilmen werden oftmals historische Bildquellen (Amateurfilme, Wochenschauen, Fotografien etc.) aus Archiven zusammengetragen. Das Material kann aber auch aus Zum Inhalt: Spielfilmen stammen, etwa bei Essayfilmen über die Filmgeschichte. Darüber hinaus ist der Ansatz in Musical- oder Konzertfilmen verbreitet, dort ähnelt die Kompilation meist dem Medley, also einer Best-Of-Collage von Musikstücken. Im japanischen Zum Inhalt: Anime ist derweil die Praxis verbreitet, Serienerzählungen in einer kürzeren Filmerzählung zu kompilieren.
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Die Komödie ist eines der ältesten und nach wie vor populärsten Filmgenres (Glossar: Zum Inhalt: Genre) und hat viele Subtypen: beispielsweise die romantische, Horror- (Glossar: Zum Inhalt: Horrorfilm), Zum Inhalt: Screwball-, Zum Inhalt: Slapstick- oder Culture-Clash-Komödie. Entwickelt hat sich das Genre aus Traditionen des Theaters, Varietés und später auch der Stand-up-Comedy.
Komödien transportieren Humor und zielen darauf, ihr Publikum zum Lachen zu bringen. Dabei nutzen sie verschiedene Mittel wie Slapstick, visuellen Humor und Sprachwitz; besonders wichtig sind auch Überraschung, Timing und Kontext. Manchmal liegen Komik und Tragik dicht beieinander und verschmelzen zur Tragikomödie. Viele populäre Komödien scheinen vornehmlich der Zerstreuung zu dienen und können dadurch oft unkritisch wirken. Gleichzeitig sind Komödien durch ihren Hang zum Experiment und zur Übertreibung jedoch ideale Träger für gesellschaftspolitische Kritik.
Als berühmte Beispiele aus der Filmgeschichte können dazu Zum Filmarchiv: "Der große Diktator" ("The Great Dictator" , Charles Chaplin, USA 1940) oder Zum Filmarchiv: "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" ("Dr. Strangelove or: How I Learned To Stop Worrying And Love The Bomb" , Stanley Kubrick, GB 1964) herangezogen werden, aktuell lässt sich beispielsweise "Don't Look Up" (Adam McKay, USA 2022) nennen.
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Der Begriff Kostümbild bezeichnet sämtliche Kleidungsstücke und Accessoires der Figuren. Kostümbildner/-innen legen bereits in der Filmplanungsphase und auf der Basis des Zum Inhalt: Drehbuchs und in Abstimmung mit dem Regisseur/der Regisseurin (Glossar: Zum Inhalt: Regie), der Zum Inhalt: Maske und der Zum Inhalt: Ausstattung fest, welche Kleidung die Figuren in bestimmten Zum Inhalt: Szenen tragen sollen. Sie entwerfen diese oder wählen bereits vorhandene Kostüme aus einem Fundus für die Dreharbeiten aus.
Die Bekleidung der Figuren übernimmt dabei eine wichtige erzählerische Funktion und vermittelt – oft auch unterschwellig – Informationen über deren Herkunft, Charakter, Eigenschaften, gesellschaftlichen Status sowie die historische Zeit, in der der Film spielt. Zugleich kann das Kostüm auch eine symbolische Bedeutung haben, indem durch die Zum Inhalt: Farbgestaltung Assoziationen geweckt oder die Aufmerksamkeit auf bestimmte Figuren gelenkt wird.
Wichtiger Hinweis:In Zum Filmarchiv: "We Want Sex" ("Made in Dagenham" , GB 2010), Nigel Coles Komödie über den Arbeitskampf von Näherinnen im London der 1960er-Jahre, werden unterschiedliche Lebenseinstellungen bereits durch die Kostüme der Arbeiterinnen charakterisiert. Tragen die älteren konservativen Näherinnen noch Kittelschürzen, sind ihre jüngeren Kolleginnen näher am Londoner Sixties-Look: Die Aufmachung im schrill-bunten Minikleid lässt manche gar von einer Modelkarriere à la Twiggy träumen.
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Bei der Kranaufnahme (engl.: crane shot) oder der Kranfahrt (elevator shot) ist die Kamera an einer fest installierten oder fahrbaren Hebevorrichtung befestigt. Je nachdem, ob die Kamera ferngesteuert oder direkt von einem Operator bedient wird, ist zusätzlich eine Plattform angebracht. Kranfahrten ermöglichen eine kontinuierliche und sehr große Beweglichkeit der Kamera in und über der Zum Inhalt: Szene, die scheinbar die Gesetze der Schwerkraft überwindet. 1929 verwendete Paul Fejos in seinem Film "Broadway" (USA) erstmals einen Kran.
Orson Welles gestaltete die Eröffnungssequenz (Glossar: Zum Inhalt: Exposition) seines Filmes "Im Zeichen des Bösen" ("Touch of Evil" , USA 1958) mithilfe eines Kranes als vierminütige Zum Inhalt: Plansequenz: Sie beginnt mit der Detailaufnahme (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) eines tickenden Zeitzünders an einer Bombe. Die Kamera verfolgt dann den Bombenleger, später die Opfer und ein anderes Paar durch die Straßen einer Stadt, bevor die Explosion der Bombe die Zum Inhalt: Sequenz beendet. Auch Alfred Hitchcock nutzte den Kran, um aufsehenerregende Szenen zu gestalten und auch um Spannung (Glossar: Zum Inhalt: Suspense) zu erzeugen, zum Beispiel in "Berüchtigt" ("Notorious" , USA 1946): Die Kamera beobachtet zunächst aus der Vogelperspektive (Glossar: Zum Inhalt: Kameraperspektiven) eine Party und fährt dann am Kran zwei Stockwerke abwärts, um mit der Großaufnahme (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) einer Hand zu enden, die einen geheimnisvollen Schlüssel hält.
Kranaufnahmen werden häufig auch verwendet, um Landschaftsaufnahmen zu realisieren, beispielsweise in Naturdokumentationen (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm) wie "Die Nordsee – Unser Meer" (Jan Haft u.a. DE 2013).
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Der Kriegsfilm ist ein Zum Inhalt: Genre, das in der Regel von den modernen Kriegen des 20. und 21. Jahrhunderts erzählt. Im engeren Sinne sind Zum Inhalt: Spielfilme gemeint, oft mit dramatischen (Kriegsdrama) und/oder Action-Elementen in der Zum Inhalt: Inszenierung von Schlachten; im weiteren Sinne kann der Begriff aber auch dokumentarische Kriegsdarstellungen (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm) umfassen. Filme über antike oder mittelalterliche Kriege werden meist anderen Genres zugeordnet (Monumentalfilm, Abenteuerfilm). Kriegsfilme entstanden bereits um 1900, aber die komplexere Zum Inhalt: Dramaturgie und Ästhetik des Spielfilm-Genres entwickelte sich nach dem Ersten Weltkrieg, unter anderem anknüpfend an dokumentarische Zum Inhalt: Propagandafilme wie "The Battle of the Somme" (GB 1916).
In ideologischer Hinsicht bewegt sich das Genre zwischen Patriotismus, Glorifizierung von Soldatenehre und Kameradschaft oder Kritik am Krieg mit einem Fokus auf den Traumata der beteiligten Individuen. Männliche Rollenbilder nehmen dabei großen Raum ein. Neben realen Kriegen (Zweiter Weltkrieg, Vietnamkrieg) zeichnen manche Filme auch fiktive Szenarien; so finden sich Elemente des Genres oft auch im Zum Inhalt: Science-Fiction- oder Zum Inhalt: Fantasy-Kino. Ob für kritische Kriegsfilme der Begriff Antikriegsfilm zutreffend ist, gilt als umstritten.
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Der Begriff bezeichnet ein berühmtes Montageexperiment (Glossar: Zum Inhalt: Montage) von Lew Kuleschow. 1921 schnitt er die Aufnahmen des ausdruckslosen Gesichts eines Schauspielers mit Bildern einer verführerischen Frau, eines Sarges und eines Tellers Suppe zusammen. Je nach Montage interpretierten die Betrachter/innen dieser Aufnahmen die Gefühlslage des Schauspielers als Begierde, Trauer oder Hunger. Der nach seinem Entdecker benannte Kuleschow-Effekt veranschaulicht die zentrale Bedeutung der Montage für das filmische Erzählen und dessen Wirkung.
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Kurzfilme sind eine eigene Kunstform, die alle Zum Inhalt: Genres und Zum Inhalt: Gattungen einbezieht. Ausschlaggebend für die Definition und Abgrenzung zum sogenannten abendfüllenden Langfilm ist die zeitliche Dauer. Eine verbindliche maximale Laufzeit von Kurzfilmen gibt es allerdings nicht. Mehrere Kurzfilmfestivals ziehen die Grenze bei 30 Minuten, das deutsche Filmförderungsgesetzt erlaubt maximal 15 Minuten. In der Frühzeit des Kinos bestanden alle Filme aus nur einem Akt (reel) und waren dementsprechend "Kurzfilme". Erst mit der zunehmenden Verbreitung des Langfilms ab ca. 1915 wurde die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Filmformen notwendig.
Wie in der literarischen Form der Kurzgeschichte sind Verdichtungen und Verknappungen wichtige Charakteristika. Die knappe Form führt zudem dazu, dass überproportional oft experimentelle Formen sowie Animationen zum Einsatz kommen. Zu Kurzfilmen zählen auch Musikvideos und Werbefilme. Zum Inhalt: Episodenfilme wiederum können aus mehreren aneinandergereihten Kurzfilmen bestehen.
Kurzfilme gelten oft als Experimentierfeld für Regisseure/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Regie), auch weil der Kostendruck bei Kurzfilmproduktionen und damit das wirtschaftliche Risiko vergleichsweise geringer ist. Zugleich aber stellt der Kurzfilm nicht nur eine Vorstufe des Langfilms dar, sondern eine eigenständige Filmform, die auf spezialisierten Filmfestivals präsentiert wird. Zu den international wichtigsten Kurzfilmfestivals zählen die Kurzfilmtage Oberhausen.
Während Kurzfilme im Kino und im Fernsehen ansonsten ein Nischendasein fristen, hat vor allem das Internet im Laufe der letzten Jahre durch Videoplattformen deutlich zur Popularität dieser Filmform beigetragen und ein neues Interesse am Kurzfilm geweckt.
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Als Lichtspielkunst ist Film auf Licht angewiesen. Am Filmset (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) wird Filmaterial belichtet, das Aussehen der dabei entstehenden Aufnahmen ist zum einen geprägt von der Lichtsensibilität des Materials, zum anderen von der Lichtgestaltung am Filmset. Die Herstellung von hochwertigen künstlichen Lichtquellen ist daher seit Anbeginn eng mit der Entwicklung des Films verbunden.
Die Wirkung einer Filmszene (Glossar: Zum Inhalt: Szene) ist unter anderem von der Lichtgestaltung abhängig. Man unterscheidet grundsätzlich drei Beleuchtungsstile:
Der Normalstil imitiert die natürlichen Sehgewohnheiten und sorgt für eine ausgewogene Hell-Dunkel-Verteilung.
Der Low-Key-Stil betont die Schattenführung und wirkt spannungssteigernd (Kriminal-, Actionfilme). Der Low-Key-Stil wird häufig in actionbetonten Zum Inhalt: Genres eingesetzt ( Zum Inhalt: Horror, Mystery, Zum Inhalt: Thriller etc.).
Der High-Key-Stil beleuchtet die Szenerie gleichmäßig bis übermäßig und kann eine optimistische Grundstimmung verstärken ( Zum Inhalt: Komödie) oder den irrealen Charakter einer Szene hervorheben.
Von Bedeutung ist zudem die Wahl der Lichtfarbe (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung), also der Eigenfarbe des von Lampen abgestrahlten Lichts. Sie beeinflusst die Farbwahrnehmung und bestimmt, ob eine Farbe beispielsweise kalt oder warm wirkt. Bei einem Studiodreh ist künstliche Beleuchtung unverzichtbar. Aber auch bei Dreharbeiten im Freien wird natürliches Licht (Sonnenlicht) nur selten als alleinige Lichtquelle eingesetzt. Der Verzicht auf Kunstlicht, wie in den Filmen der Zum Inhalt: Dogma 95'-Bewegung, stellt ein auffälliges Stilmittel dar, indem ein realitätsnaher, quasi-dokumentarischer (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm) Eindruck entsteht.
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M
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Der MacGuffin ist ein vom Regisseur (Glossar: Zum Inhalt: Regie) Alfred Hitchcock geprägter Begriff, der ein Element einer Filmhandlung beschreibt, das eher nebensächlich ist, aber die Spannung (Glossar: Zum Inhalt: Suspense) erhöht oder die Handlung vorantreibt. Das kann ein geheimnisvoller Koffer, ein Geheimplan oder eine Randfigur sein. Der wohl berühmteste MacGuffin der Filmgeschichte ist das Wörtchen "Rosebud", das der Medienmagnat Citizen Kane im Orson Welles-Film "Citizen Kane" (USA 1941) auf seinem Sterbebett flüstert.
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Maskenbildner/-innen kümmern sich während der Dreharbeiten nach den Vorgaben des Zum Inhalt: Drehbuchs um Make-up, Frisuren und Perücken der Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel), entwerfen aber auch Gesichtsmasken oder Prothesen und gestalten Alterungsprozesse, Narben oder Wunden. Wie das Zum Inhalt: Kostümbild unterstützt die Maske die Schauspieler/innen, in ihre Rolle zu finden, charakterisiert die Filmfiguren und übernimmt damit eine erzählerische Funktion.
Stand die Maske während der Stummfilmzeit (Glossar: Zum Inhalt: Stummfilm) noch in der Theatertradition und setzte auf künstliche Stilisierung, hat sich mittlerweile ein unscheinbar wirkendes Make-up durchgesetzt. Deutlich sichtbar wird die Arbeit des Maskenbilds hingegen insbesondere in den Zum Inhalt: Genres des Fantastischen Films ( Zum Inhalt: Fantasyfilm, Zum Inhalt: Horrorfilm, Zum Inhalt: Science-Fiction). Heute wird die physische Maske oft auch durch digitale Effekte (Glossar: Zum Inhalt: Visueller Effekt) ergänzt.
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Im Melodram stehen nicht äußere Konflikte, sondern die Gefühle der Figuren und eine Emotionalisierung des Publikums im Mittelpunkt. Der innere, oft unlösbare Konflikt mit gesellschaftlichen Normen manifestiert sich in Gefühlsausbrüchen, was sich in der meist abwertenden Formulierung "melodramatisch" niedergeschlagen hat. Die gesellschaftskritische Tendenz der Filme wird dabei oft übersehen. Da der Fokus auf Themen wie unglückliche Liebe, Tod, unerfüllte Sehnsucht oder auch häusliche Gewalt liegt und aufgrund der "übersteigerten" Emotionalität gelten Melodramen als "Frauenfilme", für die sich im anglo-amerikanischen Sprachraum auch Bezeichnungen wie "weepies" ("Filme zum Weinen") oder "tearjerkers" durchgesetzt haben, während im deutschen Sprachraum die begriffliche Entsprechung "Schnulzen" gebräuchlich ist.
Die Ursprünge des Melodrams liegen im altgriechischen Drama und dem bürgerlichen Trauerspiel. Analog zur Herkunft liegt die filmsprachliche Betonung auf Zum Inhalt: Ausstattung, Lichtsetzung (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung) und Zum Inhalt: Filmmusik. Oft symbolisieren geschlossene Räume der häuslichen Sphäre (vergleiche Zum Inhalt: Kammerspiel) das Eingesperrt-Sein der Figuren in gesellschaftliche Verhältnisse. Äußerer Kitsch und das gesellschaftskritische Verlangen nach Emanzipation bilden den grundlegenden Widerspruch des Zum Inhalt: Genres, der keineswegs immer im Happy End aufgelöst wird.
Wichtiger Hinweis:Als Meister des Melodrams gilt der deutschstämmige Hollywood-Regisseur Douglas Sirk (1897-1987). In Filmen wie "Die wunderbare Macht" ("Magnificient Obsession" , USA 1954) und "Solange es Menschen gibt" ("Imitation of Life" , USA 1959) gelang ihm die perfekte Verbindung von Kitsch und Kunst. Aus Bewunderung für Sirks "Was der Himmel erlaubt" ("All that Heaven Allows" , USA 1955) drehte Rainer Werner Fassbinder mit Zum Inhalt: Angst essen Seele auf (BRD 1974) ein realistisches Zum Inhalt: Remake, in dem sich eine deutsche Rentnerin in einen marokkanischen Gastarbeiter verliebt und damit auf gesellschaftliche Ablehnung stößt. Als Melodramen gelten aber auch Historienfilme wie etwa Zum Filmarchiv: "Titanic" (James Cameron, USA 1997).
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Der Begriff beschreibt die Art und Weise, wie das Geschehen in einem Film oder einem Theaterstück dargestellt wird. Im Film findet die Mise-en-scène während der Drehphase statt. Das heißt, Schauplatz und Handlung werden beim Dreh entsprechend der Wirkung, die sie später auf Film erzielen sollen, gestaltet und von der Kamera aufgenommen.
Die Inszenierung/Mise-en-scène umfasst die Auswahl und Gestaltung der Zum Inhalt: Drehorte, die Schauspielführung (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel), Zum Inhalt: Lichtgestaltung, Zum Inhalt: Farbgestaltung und Kameraführung ( Zum Inhalt: Einstellungsgrößen und Zum Inhalt: Kameraperspektiven). Auch Drehorte, deren Originalzustand nicht verändert wurde, werden allein schon durch die Aufnahme aus einer bestimmten Kameraperspektive in Szene gesetzt ( Zum Inhalt: Kadrage).
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Mit Mockumentary ist ein Film gemeint, der formal und inhaltlich vorgibt, ein Zum Inhalt: Dokumentarfilm zu sein. Der Begriff Mockumentary setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen "to mock" (deutsch: verspotten) und "documentary" (deutsch: Dokumentarfilm). Gemeint ist damit die humoristische Parodie eines Dokumentarfilms, die einerseits den jeweiligen Gegenstand, andererseits den objektiven Wahrheitsanspruch der Filmgattung hinterfragt. Eine ernsthafte Täuschungsabsicht liegt in der Regel nicht vor.
Zwar simulieren Stilmittel wie Zum Inhalt: Voice-Over, Zeugeninterviews (Glossar: Zum Inhalt: Talking Heads) und beobachtende Kamera klassische Inszenierungsmuster des Dokumentarfilms. Andererseits werden karikierenden Mittel – frei erfundene und widersprüchliche Fakten, betont schlechte Bildqualität, ungelenkes Zum Inhalt: Schauspiel oder auch falsche Untertitel – oftmals zur Schau gestellt. Besonders prägend für das Zum Inhalt: Genre wurde "This is Spinal Tap" (Rob Reiner, USA 1984), der angebliche Tourbericht über eine fiktive Heavy-Metal-Band gleichen Namens.
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Mit Schnitt oder Montage bezeichnet man die nach narrativen Gesichtspunkten und filmdramaturgischen (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) Wirkungen ausgerichtete Anordnung und Zusammenstellung der einzelnen Bildelemente eines Filmes von der einzelnen Zum Inhalt: Einstellung bis zur Anordnung der verschiedenen Zum Inhalt: Sequenzen. Die Montage entscheidet maßgeblich über die Wirkung eines Films und bietet theoretisch unendlich viele Möglichkeiten.
Mit Hilfe der Montage lassen sich verschiedene Orte und Räume, Zeit- und Handlungsebenen so miteinander verbinden, dass ein kohärenter Gesamteindruck entsteht. Während das klassische Erzählkino (als Continuity-System oder Hollywood-Grammatik bezeichnet) die Übergänge zwischen den Einstellungen sowie den Wechsel von Ort und Zeit möglichst unauffällig gestaltet, versuchen andere Montageformen, den synthetischen Charakter des Films zu betonen.
Als "innere Montage" wird dagegen ein filmisches Darstellungsmittel bezeichnet, in dem Objekte oder Figuren in einer einzigen durchgehenden Einstellung, ohne Schnitt, zueinander in Beziehung gesetzt werden.
Wichtiger Hinweis:Die Person, die Filmaufnahmen montiert und schneidet, nennt man Cutter oder Film Editor.
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Das klassische Hollywood-Kino hatte diesen Sequenztypus (Glossar: Zum Inhalt: Sequenz) mit rascher Schnittfolge (Glossar: Zum Inhalt: Montage) in den 1930er- und 1940er-Jahren entwickelt, um Zeit und Raum zu kondensieren und in kürzester Zeit viele Informationen zu vermitteln.
Inder Filmerzählung erscheinen Montagesequenzen entweder als Träume, Halluzinationen, Erinnerungen oder als überleitende Zum Inhalt: Szenen, in denen schnell Zeit vergeht; die Einzelbilder sind verbunden mit Zum Inhalt: Überblendungen, Doppelbelichtungen und Zum Inhalt: Jump Cuts. Fliegende Kalenderblätter, Aufnahmen von Uhren, Zeitungsschlagzeilen, sich drehende Räder und dergleichen bilden ein Standardrepertoire für Montagesequenzen, die auch "amerikanische Montage" genannt werden.
Es kann zwischen der beschreibenden und der zusammenfassenden Montagesequenz unterschieden werden: Während erstere durch typische Ansichten und Bilder eine Stimmung oder Situation von allgemeiner Bedeutung (etwa Großstadtatmosphäre) schafft, hat die zusammenfassende Montagesequenz eine narrative Funktion. Einzelne Vorgänge werden zeitlich gerafft, die Handlung vorangetrieben. -
Das computergestützte (Glossar: Zum Inhalt: CGI), aus der Biomechanik stammende Verfahren zeichnet Bewegungen naturgetreu auf. Eine mit reflektierenden Markern an allen Gelenkpunkten des Körpers ausgestattete Person wird auf einer speziellen Bühne vor Zum Inhalt: Blue Screen oder Green Screen gefilmt. Die aufgezeichneten Marker-Bewegungen werden per Computer zu 3D-Modellen (Glossar: Zum Inhalt: 3D-Technik/Stereoskopie) weiterverarbeitet. Sie sind die Grundlage, um digital animierte (Glossar: Zum Inhalt: Animationsfilm) Figuren mit realistischen Bewegungen für Filme und Videospiele zu kreieren. Die Weiterentwicklung von Motion Capture, Performance Capture, geht noch weiter und erfasst auch kleinste Gesichtsregungen.
Wichtiger Hinweis:Gollum, das berühmte Fantasiewesen aus J.R.R. Tolkiens Romanen Der Herr der Ringe und Der Hobbit, stellt in Peter Jacksons filmischer Zum Inhalt: Adaption eines der herausragenden Ergebnisse von Motion und Performance Capture dar. Der Schauspieler Andy Serkis (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) stellte Gollums Bewegungen im Studio nach, die mithilfe von Markern erfasst wurden. Beim Dreh selbst spielte er in einem farbneutralen, hautengen Anzug mit. In der Zum Inhalt: Postproduktion wurde die am Computer erstellte Fantasiefigur mit den Filmaufnahmen kombiniert.
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Wie kein anderes Zum Inhalt: Genre vereint das Filmmusical sämtliche Kräfte des Kinos. In glamouröser Zum Inhalt: Ausstattung erhalten populäre Stars die seltene Gelegenheit zu Gesang und Tanz, die Leinwand wird zur Bühne.
Die ersten Filmmusicals entstanden unmittelbar nach Einführung des Tonfilms, wobei sich insbesondere in den Revuefilmen von Busby Berkeley ("Parade im Rampenlicht" /"Footlight Parade" , USA 1933) noch die alten Varieté-Traditionen bemerkbar machten. Auch in Deutschland feierten sogenannte "Singspiele" bzw. Film-Operetten wie "Die Drei von der Tankstelle" (Wilhelm Thiele, D 1930) und "Viktor und Viktoria" (Reinhold Schünzel, D 1933) zwischenzeitlich Erfolge.
Die 1940er- und 1950er-Jahre gelten mit Hollywood-Klassikern wie "Meet Me in St. Louis" (Vincente Minnelli, USA 1944), Zum Filmarchiv: "Du sollst mein Glücksstern sein" ("Singin' in the Rain" , Stanley Donen, Gene Kelly, USA 1952) und zahlreichen Broadway-Verfilmungen als Hochzeit des Genres. Trotz weltweiter Verbreitung kann eine ungebrochene Musical-Tradition im Grunde nur das indische Bollywood-Kino (z. B. Zum Filmarchiv: "Om Shanti Om", Farah Khan, IN 2007) aufweisen, wo die Verbindung von Gesang, Tanz und Dialog zum Standard gehört. Es lassen sich aber auch viele Disney- Zum Inhalt: Animationsfilme wie Zum Filmarchiv: "Das Dschungelbuch" ("The Jungle Book" , Wolfgang Reitherman, USA 1967) als Musicals zählen. Jüngere Beispiele für erfolgreiche Musicalfilme sind "Mamma Mia!" (Phyllida Lloyd, GB, USA 2008) und Zum Filmarchiv: "La La Land" (Damien Chazelle, USA 2016).
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Der Neorealismus ist eine Stilrichtung des italienischen Films der 1940er- und 50er-Jahre. Hauptmerkmale waren der Dreh mit Laienschauspielerinnen und -schauspielern (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) an Originalschauplätzen (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) und eine quasidokumentarische (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm) Erzählweise, um die soziale Realität einfacher Leute abzubilden.
In Abgrenzung zum faschistischen Kino unter Benito Mussolini strebte der Neorealismus nach moralischer Erneuerung und einer bewussten Gestaltung der Nachkriegszeit. Einzelne Filme wie Luchino Viscontis "Besessenheit" ("Ossessione" , 1943) und Roberto Rossellinis "Rom, offene Stadt" ("Roma città aperta" , 1945) entstanden jedoch bereits vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Zum Meilenstein wurde "Fahrraddiebe" ("Ladri di biciclette" , 1948) von Vittorio de Sica über einen Plakatkleber, der durch den Diebstahl seines Fahrrads seine Existenzgrundlage verliert.
Der puristische Stil verband sich bald mit populäreren Formen wie Zum Inhalt: Komödie und Historienfilm, um schließlich Mitte der 1950er-Jahre zu verschwinden. Spätere Erneuerungsbewegungen wie die französische Zum Inhalt: Nouvelle Vague und das Zum Inhalt: New Hollywood, vor allem aber die britische New Wave und Filmschaffende aus Lateinamerika griffen ihn danach immer wieder auf. Bis heute wird eine betont raue, ungeschönte Filmästhetik gerne als "neorealistisch" bezeichnet.
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Der Neue Deutsche Film (zunächst: Junger deutscher Film) entstand in der BRD der 1960er-Jahre als Gegenbewegung zum als rückständig empfundenen westdeutschen Nachkriegskino. Im u.a. von der französischen Nouvelle Vague inspirierten Oberhausener Manifest von 1962 ("Papas Kino ist tot") forderten die 26 Unterzeichnenden einen radikalen Zum Inhalt: Autorenfilm, die Einrichtung von Filmakademien und staatliche Filmförderung. Linksintellektuelle Filmemacher/-innen wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta begannen in der Folgezeit ihre Karrieren. Ihre Filme verweigerten sich bloßer Unterhaltung, provozierten mit ihrer Kritik an deutscher Geschichtsblindheit und Spießertum, wagten aber auch formale Experimente.
Auf den Filmfestivals von Cannes und Venedig stießen die Werke der "Jung-Filmer", etwa Alexander Kluges "Abschied von gestern" (1966) und "Der junge Törless" (1966) von Volker Schlöndorff, auf Beifall. Vor allem in den 1970ern stellten sich national wie international Publikumserfolge ein, allen voran die exzentrischen Großproduktionen Werner Herzogs mit Klaus Kinski ("Aguirre, der Zorn Gottes" , 1972). Unmittelbare Folge des Neuen Deutschen Films war die Etablierung der staatlichen Filmförderung. Das zu diesem Zweck 1965 gegründete Kuratorium junger deutscher Film besteht bis heute.
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Seit Mitte der 1950er-Jahre hatte das Hollywood- Zum Inhalt: Studiosystem immer stärker mit Besucherschwund zu kämpfen und verlor gegenüber dem Fernsehen an Bedeutung. Die formale und inhaltliche Erneuerung des US-amerikanischen Kinos ab 1967, die von einer neuen Generation junger, an Filmschulen ausgebildeter und mit dem europäischen Arthaus-Kino, mit Italowestern oder dem japanischen Kino vertrauter Regisseure/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Regie) getragen wurde, wird als New Hollywood bezeichnet. Ihre Filme waren geprägt durch Gesellschaftskritik, die Bevorzugung von Originalschauplätzen (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set), den Mut zur Thematisierung und Darstellung von Sex und Gewalt, filmästhetische Experimente sowie den Bruch mit Publikumserwartungen und Genrekonventionen (Glossar: Zum Inhalt: Genre).
Große kommerzielle Erfolge wie "Der weiße Hai" (Jaws, USA 1975) von Steven Spielberg leiteten schließlich Ende der 1970er-Jahre das moderne Zum Inhalt: Blockbuster-Kino ein und führten dazu, dass Hollywood-Studios wieder stärker auf formelhafte und der Kontrolle der Produzenten/innen unterworfene Filme setzten.
Wichtiger Hinweis:Zu den wichtigsten Vertretern des New Hollywood-Kinos zählen Francis Ford Coppola ("Der Dialog" - "The Conversation" , USA 1974), Peter Bogdanovich ("Die letzte Vorstellung" - "The Last Picture Show" , USA 1970), William Friedkin ("Der Exorzist" - "The Exorcist" , USA 1973) und Martin Scorsese ("Alice lebt hier nicht mehr" - "Alice Doesn’t Live Here Anymore" , USA 1974 und "Hexenkessel" - "Mean Streets" , USA 1973). Geprägt wurde diese Epoche zudem durch Filme wie "Bonnie und Clyde" ("Bonnie and Clyde" , Arthur Penn, USA 1967), "Die Reifeprüfung" ("The Graduate" , Mike Nichols, USA 1967) oder "Easy Rider" (Dennis Hopper, USA 1969).
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Die Nouvelle Vague ("Neue Welle") ist eine Bewegung des französischen Films der 1950er- und 60er-Jahre, die nahezu global einflussreiche Filmästhetiken und Erzählweisen prägte. Die beteiligten Filmschaffenden (geboren um 1930) lernten sich im Umfeld der Cinémathèque française in Paris kennen; einige waren vor der Regiekarriere für die Zeitschrift Cahiers du Cinéma tätig.
Die Nouvelle Vague lässt sich als gemeinsame Idee vom Kino verstehen: In der filmischen Form soll sich der individuelle Ausdruck der Regisseurin/des Regisseurs (Glossar: Zum Inhalt: Regie) finden ("politique des auteurs"). Die Filme sind selbstreflexiv, zitieren Film- und Literaturgeschichte (Intermedialität), brechen mit stilistischen Konventionen. An Originalschauplätzen (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) auf der Straße gedreht, zeigen sie einen neuen Blick auf Alltags- und Populärkultur, der das Lebensgefühl junger Menschen und die politisch-sozialen Umbrüche der Zeit reflektiert. Als internationaler Durchbruch der Nouvelle Vague gelten François Truffauts Zum Filmarchiv: "Sie küßten und sie schlugen ihn" ("Les quatre cents coups" , 1959) sowie Jean-Luc Godards Zum Filmarchiv: "Außer Atem" ("À bout de souffle" , 1960). Das Ende der Bewegung kann etwa auf 1968 datiert werden, als der bis dahin rege Austausch zwischen den Filmschaffenden aufgrund politischer und künstlerischer Differenzen abnahm.
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Ist die Quelle des Tons im Bild zu sehen, spricht man von On-Ton, ist sie nicht im Bild zu sehen, handelt es sich um Off-Ton. Beim Off-Ton ist zu unterscheiden, ob die Geräusche (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design), Sprache oder Musik zur logischen Umgebung einer Zum Inhalt: Szene gehören (Türschließen, Dialog, Radiomusik), oder ob sie davon unabhängig eingesetzt werden.
Ein sogenannter Off-Erzähler, ein Kommentar (Glossar: Zum Inhalt: Voice-over) oder eine nachträglich eingespielte Zum Inhalt: Filmmusik (Score-Musik) werden zum Beispiel zwar als Off-Ton bezeichnet, sind aber nicht Teil des Filmgeschehens.
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Die Parallelmontage ist eine typisch filmische Erzählform, die es ermöglicht, simultan zwei oder mehrere Handlungsstränge zu verfolgen. Diese können im Verlauf des Films zusammentreffen - auch als Mittel zur Spannungssteigerung (Glossar: Zum Inhalt: Suspense) - oder sich eigenständig entwickeln. Allerdings werden zwei bis zum Schluss getrennte, aber parallel geschnittene Handlungsstränge allein schon durch die Zum Inhalt: Montage miteinander in Beziehung gesetzt.
Wichtiger Hinweis:In "LOL - Laughing Out Loud " (FR 2008) verlieben sich die 15-jährige Lola und ihre alleinerziehende Mutter Anne zur gleichen Zeit. In beiden Liebesbeziehungen gibt es Komplikationen. Regisseurin Lisa Azuelos betont durch eine geschickte Parallelmontage die Ähnlichkeit von Lolas Herzschmerz und dem Gefühlschaos der Mutter. Auf diese Weise verdeutlicht sie, dass Beziehungen nicht einfach sind – weder für Jugendliche noch für Erwachsene.
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Besteht eine lange Zum Inhalt: Szene, eine Zum Inhalt: Sequenz oder sogar ein gesamter Film nur aus einer ununterbrochenen und ungeschnittenen Zum Inhalt: Einstellung, so spricht man von einer Plansequenz. Da bei dieser Form der Zum Inhalt: Inszenierung auf eine Zum Inhalt: Montage unterschiedlicher Einstellungen verzichtet wird, entsteht die Veränderung des Bildausschnitts und des Blickwinkels entweder durch die Zum Inhalt: Kamerabewegungen oder im Falle einer statischen Kamera durch die Bewegung der Darsteller/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) im Bildraum.
Plansequenzen zeichnen sich oft durch eine akribische Choreografie aus. Für aufwendige Plansequenzen ist vor allem Kameramann Michael Ballhaus berühmt – etwa bei seiner Zusammenarbeit mit Martin Scorsese in "Good Fellas" (USA 1990). Ebenso sind Filme von Regisseur (Glossar: Zum Inhalt: Regie) Andrej Tarkowski (z.B. "Opfer" - "Offret" , SE, GB, FR 1986) oder von Alejandro González Iñárritu (z.B. Zum Filmarchiv: "Birdman", USA 2014) sind dafür bekannt.
Wichtiger Hinweis:Die wohl berühmteste Plansequenz ist die Eröffnungsszene (Glossar: Zum Inhalt: Exposition) zu Orson Welles' Zum Inhalt: Film noir "Im Zeichen des Bösen" ("Touch of Evil" , USA 1958). Vier Minuten lang folgt die Kamera in der Eingangsszene einem Auto durch die Straßen von Los Robles, einer von Kriminalität und Drogenhandel geprägten Kleinstadt an der amerikanisch-mexikanischen Grenze.
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In der Filmtheorie steht der Begriff Plot für die filmische Erzählung, wie sie sich dem Publikum in einer bestimmten Auswahl und Anordnung der Informationen präsentiert. Diese Präsentation ist meist geprägt von Erzählstrategien wie Aussparungen (Glossar: Zum Inhalt: Elliptische Struktur) oder zeitlichen Verschiebungen und zielt auf den Spannungsaufbau (Glossar: Zum Inhalt: Suspense) für das Publikum. Die Zuschauer/-innen setzen aus den Informationen, die der Plot liefert, nach und nach die Story zusammen, die die zeitlich und logisch geordnete Geschichte des Films beschreibt.
Als Plot-Point wird ein Wendepunkt in der Erzählung bezeichnet, der die Handlung in eine neue Richtung lenkt. Ein Plot-Twist ist hingegen eine meist sehr überraschende, sprunghafte Wendung im Plot. Der Plot-Twist tritt oft zum Ende des Films auf, kann aber auch in die Mitte der Handlung eingebettet sein.
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Nach der Stoffentwicklung, der Vorbereitung einer Produktion und den Dreharbeiten stellt die Postproduktion die letzte Phase der Herstellung eines Films dar. Zu dieser zählen die Zum Inhalt: Montage, die Farbkorrektur (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung), das Einfügen von (meist digitalen) Zum Inhalt: Spezialeffekten, das Unterlegen mit Zum Inhalt: Filmmusik, die Tonmischung und die Nachsynchronisation. Durch die Verknüpfung von Bild- und Tonebene, die Festlegung des Looks sowie die Abfolge von Zum Inhalt: Einstellungen und Zum Inhalt: Szenen entsteht die letztendliche Wirkung eines Films maßgeblich erst in der Postproduktion.
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Die Wortneuschöpfung Prequel leitet sich von der Bezeichnung " Zum Inhalt: Sequel" ab, mit der eine Fortsetzung beschrieben wird, und bezieht sich auf eine nachträglich gedrehte Vorgeschichte einer Filmreihe. Prequels setzen voraus, dass die Zuschauenden bereits den Verlauf der Filmreihe kennen und somit Hinweise auf kommende Entwicklungen zu entschlüsseln wissen. Aus diesem Wissen ergibt sich die Beliebtheit dieser zeitlich vorgelagerten Weitererzählung einer Geschichte.
Wichtiger Hinweis:Der Begriff wurde insbesondere durch die "Star Wars" -Reihe von George Lucas geprägt, der erst 16 Jahre nach Beendigung der ersten Filmtrilogie drei weitere Teile nachreichte, in denen die Vorgeschichte erzählt wird. Beispiele für Prequels sind "Die Monster Uni " ("Monsters University" , Dan Scanlon, USA 2013) oder "X-Men: Erste Entscheidung" ("X-Men: First Class" , Matthew Vaughn, USA 2011).
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Der ab 1934 verpflichtend eingeführte Hays Production Code war eine an Hollywoods Filmindustrie gerichtete Zensurmaßnahme, um Gewalt auf der Leinwand einzudämmen und politisch oder sexuell anstößige Darstellungen zu unterbinden. Frühere Versuche der freiwilligen Selbstkontrolle durch die Studios waren an der Umsetzung gescheitert. Benannt nach dem leitenden Politiker William H. Hays, verbot der Code "Nacktheit und aufreizende Tänze", "lustvolle Küsse", vulgäre Ausdrücke, Drogenkonsum sowie implizit auch die Darstellung von Homosexualität. In Reaktion auf die damalige Welle von Gangsterfilmen wurde die Darstellung von Gewalt streng reglementiert, insbesondere durfte Verbrechen nie straflos bleiben.
Die unter dem Druck religiöser Kreise entstandene Regelung machte sich auf der Leinwand unter anderem in der sittsameren Bekleidung (Glossar: Zum Inhalt: Kostum/Kostümbild) der Darstellerinnen bemerkbar. Auch das zweigeteilte Ehebett in vielen Filmen gilt als eine Erfindung des Hays Code. Erst 1968 wurde er abgeschafft und durch ein Bewertungssystem ersetzt, das der deutschen Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) ähnelt.
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Das Production Design bestimmt das visuelle Erscheinungsbild eines Films. Es ist der Oberbegriff für Szenenbild, Kulissen, Dekorationen, Filmbauten und Zum Inhalt: Requisiten in einem Film. Selbst real existierende Schauplätze (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) außerhalb des Filmstudios werden oft durch Ausstattung verändert und der jeweiligen Handlungszeit des Films optisch angepasst. Dabei bewegt sich sich das Production Design seit jeher zwischen den Gegensätzen Realismus (Authentizität und Realitätsnähe, meist verbunden mit Außenaufnahmen) und Stilisierung (Erschaffung neuer, andersartiger Welten, insbesondere im Zum Inhalt: Science-Fiction- und Zum Inhalt: Horrorfilm sowie im Zum Inhalt: Fantasyfilm).
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Stehen Zum Inhalt: Spielfilme und Zum Inhalt: Dokumentarfilme im Dienste einer offen oder verborgen dargebotenen ideologischen Botschaft von Parteien oder Interessengruppen, wird von Propagandafilmen gesprochen. Vor allem zu Kriegszeiten sollen diese Filme gezielt dazu dienen, durch vermeintliche Argumente, suggestive Bildgestaltung (Glossar: Zum Inhalt: Bildkomposition) oder Montageformen (Glossar: Zum Inhalt: Montage) Feindbilder auch emotional zu untermauern oder zu schüren, für ausgewählte politische Ziele zu werben und damit die öffentliche Meinung zu manipulieren.
Mehrere zur Zeit des Nationalsozialismus im Dritten Reich entstandene Propagandafilme zählen gegenwärtig in Deutschland zu den sogenannten Vorbehaltsfilmen und dürfen aufgrund ihrer menschenverachtenden und hetzerischen Botschaften nur mit wissenschaftlicher oder pädagogischer Begleitung aufgeführt werden.
Wichtiger Hinweis:Auch moderne Hollywoodfilme greifen gelegentlich auf die Ästhetik der Propagandafilme zurück, wie etwa Ridley Scott, der in "Gladiator" (USA, GB 2000) eine Zum Inhalt: Szene aus Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" (D 1935) fast einstellungsgenau imitiert.
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Die Regie hat die künstlerische Leitung einer Filmproduktion inne: Sie ist verantwortlich für die kreative Filmgestaltung in Bild und Ton während der Vorbereitung, beim Dreh und in der Zum Inhalt: Postproduktion. Auf der Grundlage des meist vorliegenden Zum Inhalt: Drehbuchs inszenieren Regisseur/-innen nach ihrer Interpretation den Zum Inhalt: Drehort, die Kamera und die Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) bzw. bei dokumentarischen Formen (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm) die Protagonist/-innen.
Zwar gilt die Regie als kreative Urheberin des fertigen Films, doch sind Filmproduktionen Teamarbeit. Der Regie kommt dabei die Aufgabe zu, die verschiedenen künstlerischen Abteilungen abzustimmen und die Produktion zusammenzuführen, sodass ein einheitliches Gesamtbild entsteht. Besonders eng arbeitet sie mit Drehbuch, Casting, Kamera und Schnitt (Glossar: Zum Inhalt: Montage) zusammen. Wie viel Gewicht die Regie hat und wie viel Eigenverantwortung die einzelnen Gewerke übernehmen, ist unterschiedlich und hängt auch von der Größe der Filmproduktion ab. Zudem haben bei großen Projekten die Produzent/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Filmproduktion) oft starken Einfluss auch auf künstlerischer Ebene.
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Als Remake wird die erneute Verfilmung eines bereits veröffentlichten Films bezeichnet. Meist sind wirtschaftliche Interessen die Ursache für die Produktion einer neuen Version, um damit an den Erfolg eines bekannten Werks anzuknüpfen oder durch inhaltliche und ästhetische Modernisierungen oder Veränderungen bereits eingeführte Geschichten einem neuen Publikum zugänglich zu machen. In den seltensten Fällen werden dabei alle Zum Inhalt: Szenen des Originals identisch nachgestellt (wie etwa bei Gus Van Sants "Psycho" (USA 1998), dem Remake des gleichnamigen Hitchcock-Klassikers aus dem Jahr 1960).
Im Laufe der Filmgeschichte wurden auch im Zuge von technischen Innovationen, wie dem Übergang vom Zum Inhalt: Stummfilm zum Tonfilm, vielzählige Remakes produziert, da sich durch die technischen Neuerungen neue Erzählmöglichkeiten eröffneten.
In den USA werden im Ausland erfolgreiche Filme oft schon nach kurzer Zeit neu verfilmt, da untertitelte Originalfassungen dort nur ein Nischenpublikum finden und im Gegensatz zu Deutschland Synchronisierungen nicht üblich sind.Als Sonderfilm des Remakes hat sich in den vergangenen Jahren vor allem im Zum Inhalt: Genre der Comicverfilmungen auch der sogenannte Reboot ("Neustart") entwickelt, der eine Filmreihe nicht fortsetzt, sondern variantenreich mit ähnlichen Szenen und Figurenkonstellationen noch einmal neu erzählt.
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Requisiten sind sämtliche kleinere Gegenstände, die im Film zu sehen sind oder von den Schauspielern/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) eingesetzt werden. Sie tragen zum einen zur Authentizität des Szenenbilds bei, vermitteln aber zugleich auch Informationen über den zeitlich-historischen Kontext, über Milieus oder kulturelle Zugehörigkeiten und charakterisieren so die Figuren. Häufig kommt ausgewählten Requisiten die Rolle eines Symbols zu.
Innenrequisiteure/innen sind während der Dreharbeiten am Zum Inhalt: Set für die Bereitstellung der Requisiten verantwortlich und überwachen die Anschlüsse (Continuity) der Zum Inhalt: Ausstattung. Außenrequisiteure/-innen beschaffen unterdessen die Requisiten. Sowohl die Requisiten für einen Film als auch die Ausstattung werden entweder eigens angefertigt, gekauft oder aus einem Fundus geliehen.
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Das Zum Inhalt: Genre entwickelte sich in den 1960er- und 1970er-Jahren. Roadmovies erzählen vom Unterwegssein der Protagonisten/-innen, von ihren Träumen nach Freiheit und Unabhängigkeit bzw. der Schwierigkeit, einen Platz in der Welt zu finden. Die äußere Reise ist häufig Ausdruck eines inneren Konflikts und Identitätsfindungsprozesses.
Für das Genre prägend ist das namensgebende Motiv der Straße. Das Fortbewegungsmittel (Auto, Motorrad, Lastwagen usw.) stellt in der Regel einen Teil der Figurencharakterisierung dar.Die Beweggründe der Protagonisten/-innen können vielfältig sein. Oft stehen sie jedoch außerhalb des Gesetzes oder reiben sich an gesellschaftlichen Konventionen, zum Beispiel Gangster auf der Flucht ("Bonnie und Clyde" - "Bonnie and Clyde" , Arthur Penn, USA 1967) oder junge Menschen auf Identitätssuche ("Easy Rider" , Dennis Hopper, USA 1969 oder "Wintertochter" , Johannes Schmid, DE/PL 2011).
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Die Erzähltechnik der Rückblende (engl.: flashback) unterbricht den linearen Erzählfluss und gestattet es, nachträglich in der Vergangenheit liegende Ereignisse darzustellen. Dramaturgisch (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) führt dies zu einer Spannungssteigerung (Glossar: Zum Inhalt: Suspense), unterstützt die Charakterisierung der Hauptfiguren und liefert zum Verständnis der Handlung bedeutsame Informationen.
Ähnlich funktioniert die Vorausblende (engl.: flash-forward), die im Gegensatz zur Rückblende ein Ereignis in der Chronologie vorwegnimmt. Die Spannung wird gesteigert, indem zukünftige Geschehnisse oder Visionen von Figuren gezeigt werden, deren Sinn sich erst im Verlauf des Films erschließt.
Formal wird eine Rückblende – wie auch die Vorausblende – häufig durch einen Wechsel der Farbgebung (beispielsweise Schwarz-Weiß) (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung), anderes Filmmaterial oder technische Verfremdungseffekte hervorgehoben, aber auch je nach Zum Inhalt: Genre bewusst nicht kenntlich gemacht, um die Zuschauenden auf eine falsche Fährte zu locken.
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Im Film oder auf der Bühne verkörpern Schauspieler/-innen eine Figur, unterstützt von Zum Inhalt: Kostüm und Zum Inhalt: Maske, wobei beim Film, der mit Nah- und Großaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) arbeitet, ein subtileres Spiel gefordert ist.
Die Rolle wird zuvor in Proben mit der Zum Inhalt: Regie erarbeitet oder improvisiert. Zur Schauspieltechnik haben sich verschiedene Theorien entwickelt. Das vorherrschende "identifikatorische" Schauspiel fordert die naturalistische Einfühlung in die Rolle, um diese glaubwürdig auszufüllen. Besonders bekannt wurde das nach dem russischen Methodiker Konstantin Stanislawski an Lee Strasbergs New Yorker Actors Studio entwickelte "Method Acting", das auf der Einfühlung in die Lebenswirklichkeit der Figur unter genauer Selbstbeobachtung und Aktivierung eigener Erinnerungen beruht.
Demgegenüber verlangen Theorien, u.a. Bertolt Brechts ("episches Theater"), nach reflektierender "Distanz" zur Rolle. Das Schauspiel soll sich auf den präsentierenden Vortrag beschränken und damit kenntlich machen, ähnlich wie in den Anfängen des antiken griechischen Theaters. Besondere Authentizität vermitteln wiederum oft Laienschauspieler/-innen. Eine kommerziell einträgliche Mischform der Schauspieltypen erzeugte das vor allem von Hollywood entwickelte Starsystem, das beliebte Darsteller/-innen von vornherein mit einem bestimmten Rollentypus identifiziert.
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Eine Folge von Zum Inhalt: Einstellungen, in denen jeweils eine Person aus der Perspektive der anderen gezeigt wird, bezeichnet man als Schuss-Gegenschuss-Technik. Der Grad der Subjektivität wird dadurch bestimmt, ob die andere Person angeschnitten von hinten mit im Bild zu sehen ist, oder die Kamera ganz die subjektive Perspektive (Glossar: Zum Inhalt: Subjektive Kamera) des jeweiligen Gegenübers einnimmt. Dabei bewegt sich die Kamera normalerweise auf der Handlungsachse. Wird letztere missachtet, kann der Eindruck entstehen, die Personen würden einander nicht ansehen ("Achsensprung").
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Science-Fiction-Filme zählen neben Zum Inhalt: Horrorfilmen und Zum Inhalt: Fantasyfilmen zum Zum Inhalt: Genre des Fantastischen Films und spielen entweder in der nahen oder fernen Zukunft. Indem sie mit Hilfe eines futuristischen Settings gesellschaftliche, politische und vor allem wissenschaftlich-technologische Entwicklungen der Gegenwart fortspinnen, überhöhen und zuspitzen und so zur Diskussion stellen können, haben Science-Fiction-Filme traditionell auch ein großes kritisches Potenzial.
Wie Fantasyfilme werden auch Science-Fiction-Filme maßgeblich durch den Einsatz von Zum Inhalt: Spezialeffekten geprägt. Was die Erzählung betrifft vermischen sich dabei häufig typische Science-Fiction-Motive mit Merkmalen des Horror- oder Actionfilms.
Wichtiger Hinweis:Vor allem aus dem düsteren Setting (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) und der Gegenüberstellung von Mensch und Maschine entwickelt der Science-Fiction-Film Zum Filmarchiv: "Blade Runner" (Ridley Scott, USA 1982), der im Los Angeles des Jahres 2019 spielt, zahlreiche ethisch-philosophische Themen. So werden nicht nur die Lebensbedingungen auf einer verschmutzten Erde angerissen sondern auch deren soziale Folgen. Doch in den Mittelpunkt rückt vor allem die Frage, was einen Menschen auszeichnet, was Menschlichkeit bedeuten kann und welche Rolle Individualität spielt.
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Der aus dem Baseballsport stammende Begriff "screwball" (deutsch: angeschnittener Ball) bezeichnet eine vor allem im US-Kino der 1930er- und 40er-Jahre populäre Form der Zum Inhalt: Komödie, die sich durch betont schnelle Dialoge und turbulente Zum Inhalt: Plot-Verwicklungen auszeichnet. Gelegentlich werden diese Merkmale auch mit Zum Inhalt: Slapstick-Elementen kombiniert.
Humoristisches Hauptthema war (und ist) der "Geschlechterkampf" zwischen (meist wohlhabenden) Männern und Frauen vor dem Hintergrund weiblicher Emanzipation. Bekannte Screwball-Komödien wie "Leoparden küsst man nicht" ("Bringing Up Baby" , Howard Hawks, USA 1938) oder "Die Falschspielerin" ("The Lady Eve" , Preston Sturges, USA 1941) zeichnen sich deshalb oft durch doppelbödige erotische Anspielungen aus und entgingen so den moralisch strikten Zensurvorgaben des Zum Inhalt: Production Code, der ab 1934 umfassend in Hollywood durchgesetzt wurde.
Zu den bekanntesten Schauspielerinnen und Schauspielern (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) der klassischen Phase zählen Katharine Hepburn, Claudette Colbert, Myrna Loy, William Powell, Clark Gable und Cary Grant. Jüngere Beispiele des Subgenres (Glossar: Zum Inhalt: Genre) reichen von der Hommage und Parodie auf die Vorbilder (etwa Zum Filmarchiv: "Hail, Caesar!", Joel Coen, Ethan Coen, USA 2016) bis hin zu internationalen Produktionen.
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Als Sequel wird die Fortsetzung eines Films bezeichnet. In der Regel sind nicht künstlerische, sondern kommerzielle Interessen ausschlaggebend für die Produktion einer Fortsetzung. Diese muss nicht nahtlos an die Handlung des ersten Teils anschließen, greift aber Figuren aus diesem auf und bezieht sich auf Ereignisse aus diesem.
Gegenwärtig lässt sich bei Großproduktionen der Trend beobachten, zusätzliche Handlungsstränge bewusst nur anzureißen, um diese im Falle eines Erfolgs in einem Sequel wieder aufnehmen und auf die eingeführte Marke zurückgreifen zu können. Seit "Zurück in die Zukunft II + III" ("Back to the Future" , Robert Zemeckis, USA 1989/1990) werden zudem oft mehrere Sequels gleichzeitig geplant und gedreht.
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Unter einer Sequenz versteht man eine Gruppe aufeinanderfolgender Zum Inhalt: Einstellungen, die grafisch, räumlich, zeitlich, thematisch und/oder szenisch zusammengehören. Sie bilden eine Sinneinheit.
Eine Sequenz stellt eine in sich abgeschlossene Phase im Film dar, die meist durch eine Markierung begrenzt wird (beispielsweise durch Auf- oder Abblenden (Glossar: Zum Inhalt: Blende/Überblendung), einen Zum Inhalt: Establishing Shot, Zum Inhalt: Filmmusik, Zum Inhalt: Inserts usw.).
Während eine Zum Inhalt: Szene im Film eine Handlungseinheit beschreibt, die meist nur an einem Ort und in einer Zeit spielt, kann eine Sequenz an unterschiedlichen Schauplätzen (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) spielen und Zeitsprünge beinhalten, das heißt aus mehreren Szenen bestehen. Sie kann auch aus nur einer einzigen Einstellung bestehen. In diesem Fall spricht man von einer Zum Inhalt: Plansequenz.
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Diese Nebenfigur steht den Hauptfiguren als Komplize/-in, Freund/-in oder Partner/-in durch ihre Treue zur Seite. Sie besitzt oft entgegengesetzte Eigenschaften, durch die sie die Stärken und Schwächen der Hauptfigur betont und/oder komplettiert. Meist dienen Sidekicks der komischen Auflockerung spannender Zum Inhalt: Szenen. Sie sind oft überzeichnet und geraten in blamable Situationen.
Vor allem in Zum Inhalt: Komödien spielt die Figur des Sidekicks eine große Rolle bei der Erzeugung von Komik, aber auch in anderen Zum Inhalt: Genres, in denen es um Partnerschaften jeglicher Form in Verbindung mit Komik geht (beispielsweise Buddy Movies, Highschool-Filme, Polizei- oder Detektivfilme). -
Der Slapstick war das bevorzugte Mittel der Zum Inhalt: Stummfilm-Komödie, etwa in den Filmen von Charlie Chaplin (Zum Filmarchiv: "Goldrausch", "The Gold Rush" , USA 1925), Buster Keaton ("Der General" , "The General" , USA 1926), Harold Lloyd oder Laurel und Hardy (Zum Filmarchiv: "Der beleidigte Bläser", "You're Darn Tootin'" , USA 1928). Ihre körperbetonte, wortlose Situationskomik wurde schon früh mit dem Begriff Slapstick bezeichnet nach der aus der italienischen Commedia dell’arte bekannten Pritsche des Narren.
Im Ausrutschen auf Bananenschalen oder dem Werfen von Sahnetorten entwickelten die Stummfilm-Komiker/-innen eine bewundernswerte Virtuosität, deren perfekte Zum Inhalt: Inszenierung Rhythmik, Zum Inhalt: Montage und Kameraführung (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) die gesamte Filmkunst entscheidend beeinflusste.
Spätere wichtige Vertreter des Slapstick waren Louis de Funès, Mel Brooks, Peter Sellers, die britische Komikertruppe Monty Python oder die Farrelly-Brüder. Mit der Entwicklung des Tonfilms ab 1927 gewannen ausgeklügelte Wortgefechte als Element der Film-Komik an Bedeutung (vergleiche Zum Inhalt: Screwball-Komödie). Neben dem prägnanten Wortwitz der frühen Tonfilmkomödie gehören Slapstick-Einlagen jedoch bis heute zum festen Repertoire des Zum Inhalt: Genres.
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Der Sammelbegriff bezeichnet verschiedene Arten von Filmtricks (engl.: Special Effects, auch SFX abgekürzt), mit deren Hilfe Bilder realisiert werden, die sonst wegen zu hoher Kosten oder des Verletzungsrisikos für die Mitwirkenden nicht möglich wären. Manche Tricks erlauben es zudem, die filmische Handlung so zu gestalten, wie sie sich in der Realität niemals abspielen könnte. Spezialeffekte werden direkt am Zum Inhalt: Drehort erzeugt und gefilmt:
entweder durch einen Eingriff in das Geschehen vor der Kamera (z.B. Feuer, Explosionen, künstlicher Nebel, Schusswechsel, Modellaufnahmen) oder
durch film- bzw. computertechnische Effekte (z.B. Mehrfachbelichtungen, Stopptrick).
Spezialeffekte werden oft in Zusammenarbeit mit Stunttechnik und Zum Inhalt: Maske ausgeführt. Im Zuge der Zum Inhalt: Digitalisierung werden klassische Spezialeffekte zunehmend in der Postproduktionsphase (Glossar: Zum Inhalt: Postproduktion) am Computer erzeugt und werden somit zu Zum Inhalt: visuellen Effekten.
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Spielfilme erzählen rein fiktionale Geschichten oder beruhen auf realen Ereignissen, die jedoch fiktionalisiert werden. Meist stellen reale Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) basierend auf einem Zum Inhalt: Drehbuch in strukturiert inszenierten Zum Inhalt: Szenen Handlungen dar.
Im konventionellen Spielfilm wird die Erzählung oft linear zusammenhängend montiert, folgt einer Aktstruktur sowie den Prinzipien von Ursache und Wirkung und schafft beispielsweise durch "unsichtbaren Schnitt" eine in sich geschlossene, glaubwürdige Filmwelt. Experimentellere Spielfilme brechen häufig bewusst mit diesen Prinzipien. Als Gattungsbegriff (Glossar: Zum Inhalt: Gattung) bildet der Spielfilm einen Großbereich neben Zum Inhalt: Dokumentarfilm, Experimentalfilm oder Zum Inhalt: Animationsfilm, wobei hierbei auch Mischformen möglich sind.
Viele Spielfilme lassen sich unterschiedlichen Zum Inhalt: Genres wie etwa Actionfilm, Zum Inhalt: Drama, Zum Inhalt: Komödie, oder Zum Inhalt: Western zuordnen. Spielfilme werden für das Kino, Fernsehspiele für das TV und zunehmend auch für Streaminganbieter produziert. In den letzten Jahren wurde der Fokus in der Zum Inhalt: Filmproduktion vor allem auf Spielfilmserien gelegt, die in Länge und Erzählstruktur von klassischen Spielfilmen deutlich abweichen.
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Der Begriff (vom Englischen "to spin-off": herausdrehen) stammt aus der US-Unterhaltungsbranche. Gemeint ist der Ableger eines bekannten Zum Inhalt: Spielfilm- oder Serienwerks, unter Weiterverwendung daraus bekannter Figuren und Erzählelemente. Im klassischen Fall bekommt eine besonders beliebte Figur einer Fernsehserie ihre eigene Serie. Die Erfolgserwartung gründet also auf deren Popularität. Ein Beispiel sit etwa die Dramaserie "Better Call Saul" (seit 2015) um einen moralisch zweifelhaften Anwalt, die sich aus der Erfolgsserie "Breaking Bad" (2008-2013) entwickelte. Im Kino gelang den Machern der Zum Inhalt: Animationsfilm-Reihe "Ich, einfach unverbesserlich" mit Zum Filmarchiv: "Minions" ein Spin-off, das das Einspielergebnis des Originalfilms sogar überbieten konnte.
Die Besetzung der Hauptrollen mit denselben Darstellerinnen und Darstellern ist für den kommerziellen Erfolg nicht unbedingt erforderlich, steigert aber den Wiedererkennungseffekt. Da Spin-offs meist auf inhaltliche Kontinuität verzichten und die Erzählperspektive wechseln, besteht zum Ausgangsstoff nur noch eine begrenzte oder gar keine Beziehung mehr. Die begriffliche Abgrenzung von verwandten Formaten wie Fortsetzung ( Zum Inhalt: Sequel), Vorgeschichte ( Zum Inhalt: Prequel), Zum Inhalt: Remake, Reboot und Zum Inhalt: Franchise ist nicht immer eindeutig.
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Werden mehrere Bilder nebeneinander auf der Leinwand angeordnet, wird dies als Splitscreen-Verfahren bezeichnet. Dieses ermöglicht es, an verschiedenen Orten stattfindende Ereignisse gleichzeitig zu zeigen und dadurch getrennte Handlungsorte miteinander in Beziehung zu setzen oder ein Ereignis aus mehreren Blickwinkeln darzustellen.
In der Regel werden nur kurze Zum Inhalt: Szenen als Splitscreen gezeigt, da die Betrachtung zweier unterschiedlicher Bilder eine hohe Aufmerksamkeit erfordert. Eine Ausnahme ist "Timecode" (USA 2000) von Mike Figgis, in dem vier Parallelhandlungen gleichzeitig erzählt werden. Das Verfahren erfreute sich vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren großer Beliebtheit, zum Beispiel in dem Experimentalfilm "The Chelsea Girls" von Andy Warhol (USA 1966). Als dramaturgisches Stilmittel (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) wurde es etwa auch in der Fernsehserie "24" (USA 2001-2010) eingesetzt.
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Das am Körper des Kameramanns/der Kamerafrau befestigte Tragestativ mit Federungssystem ermöglicht auch bei schnellen Bewegungen eine ruhige Bildführung. Mithilfe der Steadicam kann die Kamera unter Verzicht auf Hilfsmittel wie Schienen oder Wagen bei der Aufnahme bewegt werden, ohne dass verwackelte Bilder entstehen, wie sie sonst für die Handkamera (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) typisch sind.
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Die zeichnerische Version des Zum Inhalt: Drehbuchs dient zur Vorbereitung der Dreharbeiten und gibt Hinweise zur Zum Inhalt: Mise-en-scène. Im Storyboard werden die Zum Inhalt: Einstellungen eines Films komplett oder teilweise skizziert, unter Angabe der Zum Inhalt: Kameraperspektiven und Zum Inhalt: Kamerabewegungen, Hinweise zum Zum Inhalt: Production Design sowie zur Positionierung von Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) und Zum Inhalt: Requisiten.
Die heutige Computertechnik ermöglicht sogar die sogenannte Pre-Visualisierung einzelner Zum Inhalt: Szenen, sprich einer animierten Vor- oder Grobfassung.
Wichtiger Hinweis:Eine andere verwandte Methode, Stil und Atmosphäre des Films vorauszuplanen, ist die Erstellung eines Moodboard. Man versteht darunter eine Stimmungscollage aus Bildern, die versuchen die Stimmung des geplanten Filmes visuell zu erfassen.
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Die "Goldene Ära" Hollywoods (ca. 1927-1948) war geprägt vom Studiosystem. Die fünf größten Studios ("Big Five") – MGM, Paramount, 20th Century Fox, Warner Bros. und RKO – hatten den Markt weitgehend unter sich aufgeteilt. Maßgeblich dafür war die Einführung des Tonfilms, der eine industrialisierte Arbeitsweise erforderte. Unter der Leitung mächtiger Moguln wie Louis B. Meyer und Darryl F. Zanuck lagen sämtliche Rechte für Zum Inhalt: Produktion, Zum Inhalt: Distribution und Vermarktung von Filmen bei den Studios, die in den USA zudem die lukrativsten Kinos besaßen.
Das Image der "Traumfabrik" gründete auf dieser Marktmacht, gewaltigen Budgets und einer beispiellosen Bündelung kreativen Talents unter rigiden Arbeitsbedingungen: Große Unterhaltungsfilme wie Zum Filmarchiv: "Der Zauberer von Oz" ("The Wizard of Oz" , Victor Fleming, USA 1939) und "Vom Winde verweht" ("Gone With the Wind" , Victor Fleming, USA 1939) entstanden buchstäblich am Fließband. Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel), Autoren/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Drehbuch) und Kameraleute waren durch strikte Verträge an das Studio gebunden. Nach 1948 setzten mehrere Gerichtsurteile wegen Wettbewerbsverzerrung dem Studiosystem ein Ende.
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Bis zur schrittweisen Einführung des Tonfilms ab 1927 war eine synchrone Wiedergabe von Bild und Ton technisch nicht machbar. Das bis dahin entstandene Filmmaterial wird seitdem als Stummfilm bezeichnet. Die meisten Stummfilme wurden von Musik (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) begleitet, extern eingespielt von Grammophon, Klavier oder Orchester. Zur Darstellung von Dialogen oder anderer Erklärungen dienten Zwischentitel (Glossar: Zum Inhalt: Insert) oder zum Teil auch Filmerklärer, die das Geschehen auf der Leinwand erläuterten.
Der Wegfall von Sprachschwierigkeiten war entscheidend für die internationale Durchsetzung des Mediums. Die Beschränkung auf das Sehen förderte in dieser Frühphase jedoch auch die Entwicklung des Films als eigenständige Kunst. Filmsprachliche Ausdrucksmittel wie Kamerafahrten (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen), wechselnde Zum Inhalt: Einstellungsgrößen und Zum Inhalt: Montage wurden nach und nach etabliert. Zugleich entwickelten sich in den einzelnen Ländern unterschiedliche Stile. So wurden die in den USA produzierten Zum Inhalt: Slapstick-Komödien mit Charlie Chaplin oder Buster Keaton weltweit populär. In Abgrenzung zum "Massenvergnügen" Film erlangte in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg der expressionistische Film (Glossar: Zum Inhalt: Expressionismus) Aufmerksamkeit, bekannt für die heute übertrieben wirkende Theatergestik der beteiligten Schauspieler/-innen (Glossar: Schauspiel). Wichtige Stummfilmproduktionen entstanden außerdem in Frankreich sowie in Italien, der Sowjetunion und Japan. Im Jahr 1927 hatte der Stummfilm mit Filmen wie Fritz Langs Zum Filmarchiv: "Metropolis" (D 1927) und Friedrich Wilhelm Murnaus Hollywoodproduktion "Sonnenaufgang Sunrise – Lied von zwei Menschen" ("Sunrise – A Song for Two Humans" , USA 1927) seinen künstlerischen Höhepunkt erreicht.
Die Umstellung auf den Tonfilm wurde von vielen Filmschaffenden als künstlerischer Rückschritt begriffen, denn die Einführung des Tons und der entsprechenden Technik schränkte die Mobilität der Kamera zunächst wieder ein. Eine kreative Bildsprache (Glossar: Zum Inhalt: Mise-en-scène) war zum Erzählen einer komplexen Geschichte nicht mehr notwendig, da wichtige Informationen nun auch in den Dialogen vermittelt werden konnten. Der Vorwurf lautete daher, beim Tonfilm handele es sich nur noch um abgefilmtes Theater. Mit sogenannten Hybridfilmen, die Ton (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design) nur spärlich verwendeten, wehrten sich einzelne Regisseure (Glossar: Zum Inhalt: Regie) wie Erich von Stroheim ("Der Hochzeitsmarsch" , "The Wedding March" , USA 1928) und Charlie Chaplin (Zum Filmarchiv: "Moderne Zeiten", "Modern Times" , USA 1936) gegen die neue Technik. Zahlreiche Stummfilmstars entsprachen stimmlich nicht den Anforderungen des Tonfilms und gaben ihre Karrieren auf. Eine Hommage an diese vergangene Ära der Filmkunst lieferte 2011 der französische Stumm- und Schwarz-Weiß-Film (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) Zum Filmarchiv: "The Artist" (Michel Hazanavicius).
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Mit der subjektiven Kamera, auch Point-of-View-Shot genannt, wird der Blickwinkel des/r Erzählenden oder eines/r Protagonisten/-in nachgeahmt. Man sieht damit die Welt aus der subjektiven Sichtweise der jeweiligen Figur. Diese Zum Inhalt: Kameraperspektive stellt eine Erweiterung der beschreibenden Außensicht dar und erleichtert den Zuschauenden das Sich-Einfühlen in Charaktere.
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Das 1964 von der Firma Kodak eingeführte stumme Schmalfilmformat, das wegen seiner leichten Handhabung (Kassettenprinzip) schnell zum beliebtesten Medium für Amateurfilmer avancierte, wurde ab Ende der 1970er-Jahre zunehmend vom Video Home System (VHS) vom Markt verdrängt, mit dem auch der Ton aufgezeichnet werden konnte.
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Unter Suspense wird vor allem in Krimis und Zum Inhalt: Thrillern der Aufbau von Spannung verstanden, indem das Publikum über einen Wissensvorsprung gegenüber den Protagonisten/-innen eines Films verfügt und dadurch eine Erwartungshaltung provoziert wird. Alfred Hitchcock ist der berühmteste Regisseur (Glossar: Zum Inhalt: Regie) dieser Erzähltechnik und wurde daher auch als "Master of Suspense" bezeichnet. Von Suspense unterscheidet Hitchcock Surprise – ein überraschend eintretendes Ereignis, das im Gegensatz zur Suspense nur kurzzeitig wirkt und das Publikum nicht in die Handlung involviert.
Wichtiger Hinweis:Hitchcock selbst hat in einem Interview mit François Truffaut Suspense anhand der folgenden Situation erklärt: Während sich zwei Männer unterhalten, befindet sich unter ihrem Tisch eine Bombe. Das Publikum weiß von der drohenden Gefahr – im Gegensatz zu den Männern.
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Szene wird ein Teil eines Films genannt, der sich durch die Einheit von Ort und Zeit auszeichnet und ein Handlungssegment aus einer oder mehreren Kameraeinstellungen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellung) zeigt. Szenenanfänge oder -enden sind oft durch das Auf- oder Abtreten bestimmter Figuren(gruppen) oder den Wechsel des Schauplatzes (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) gekennzeichnet. Dramaturgisch (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) werden Szenen bereits im Zum Inhalt: Drehbuch kenntlich gemacht.
Im Gegensatz zu einer Szene umfasst eine Zum Inhalt: Sequenz meist eine Abfolge von Szenen, die durch die Zum Inhalt: Montage verbunden und inhaltlich zu einem Handlungsverlauf zusammengefasst werden können sowie nicht auf einen Ort oder eine Zeit beschränkt sind.
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Statische Bildgestaltung (Glossar: Zum Inhalt: Bildkomposition) mit halbnaher bis naher Zum Inhalt: Einstellungsgröße in Augenhöhe der "sprechenden Köpfe" von Interviewten, die zumeist in Sprechersituationen Anwendung findet und vor allem die Ästhetik von Fernsehdokumentationen (Glossar: Zum Inhalt: Dokumentarfilm) und -reportagen dominiert.
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Im Gegensatz zu Kriminalfilmen konzentrieren sich Thriller weniger auf die Ermittlerperspektive, sondern erzählen von Figuren, die plötzlich in eine lebensbedrohliche oder ausweglose Lage geraten und zu Opfern eines Verbrechens werden und übernehmen dabei deren Perspektive. Stetiger Nervenkitzel (englisch: "thrill") zeichnet dieses Zum Inhalt: Genre aus. Dieser wird inhaltlich zum Beispiel durch falsche Fährten und überraschende Wendungen (Glossar: Zum Inhalt: Plot, Plot-Point und Plot-Twist) oder formal durch eine elliptische Zum Inhalt: Montage, durch die Musikuntermalung (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) und Zum Inhalt: Tongestaltung, die Lichtstimmung (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung) sowie eine Zum Inhalt: subjektive Kamera hervorgerufen.
Ähnlich wie beim Zum Inhalt: Horrorfilm zählt es zu den typischen Merkmalen eines Thrillers, dass Anspannung und deren lustvolles Genießen, die so genannte Angst-Lust, eng miteinander verbunden sind. Zu Varianten des Thrillers zählen unter anderem der Psychothriller (zum Beispiel "Psycho" , Alfred Hitchcock, USA 1960), der Crime-Thriller (zum Beispiel "Sieben" , "Seven" , David Fincher, USA 1996), der Erotikthriller (zum Beispiel "Basic Instinct" , Paul Verhoeven, USA 1992) sowie der Politthriller (zum Beispiel "Die drei Tage des Condor" , "Three Days of the Condor" , Sydney Pollack, USA 1975).
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Hohe Tiefenschärfe bedeutet, dass ein großer Bereich des im Bild sichtbaren Raums scharf abgebildet wird. Diese große Rauminformation wird, wie bei der Fotokamera, mit einer kleinen Blende und hoher Lichtempfindlichkeit erreicht. Fokussiert das Objektiv lediglich einzelne Gegenstände/Personen, während der restliche Bildbereich unscharf bleibt, spricht man von geringer oder flacher Tiefenschärfe. Diese lenkt die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bildbereich.
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Die Tongestaltung, das sogenannte Sound Design, bezeichnet einen Arbeitsschritt während der Zum Inhalt: Postproduktion eines Films und umfasst die kreative Herstellung, Bearbeitung oder Mischung von Geräuschen und Toneffekten. Die Tonebene eines Films hat dabei die Aufgabe:
zu einer realistischen Wahrnehmung durch so genannte Atmos beizutragen,
die filmische Realität zu verstärken oder zu überhöhen oder
Gefühle zu wecken oder als akustisches Symbol Informationen zu vermitteln und damit die Geschichte zu unterstützen.
Töne und Geräusche werden entweder an den Zum Inhalt: Drehorten aufgenommen, künstlich hergestellt oder Geräuscharchiven entnommen. Zu stets wiederkehrenden, augenzwinkernd eingesetzten Sounds zählt zum Beispiel der markante "Wilhelm Scream".
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Die in der Regel zwischen 30 und 180 Sekunden langen Werbefilme werden im Kino-Vorprogramm eingesetzt, um auf kommende Leinwandereignisse hinzuweisen. Im Unterschied zum deutlich kürzeren und weniger informativen Zum Inhalt: Teaser, locken Trailer das Publikum mit konkreten Hinweisen zu Handlung, Stars und filmischer Gestaltung ins Kino. Dazu werden Ausschnitte, Texteinblendungen (Glossar: Zum Inhalt: Insert), grafische Elemente, Sprecherstimme ( Zum Inhalt: Voice-Over), Zum Inhalt: Musik und Toneffekte (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design) verwendet. Trailer sind als Vorschau- bzw. Werbemittel bereits seit den 1910er-Jahren in Gebrauch und bis heute wichtige Elemente der Werbekampagnen von Filmverleihen.
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Als Treatment wird die zweite Phase in der Entwicklung eines Zum Inhalt: Drehbuchs beschrieben. Das Treatment folgt auf das Exposé. Es stellt im Präsens und in Prosaform wichtige Charaktere und Schauplätze (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) vor und gibt den Verlauf der Geschichte vollständig wieder.
Treatments, die bereits detailliert ausgearbeitete Zum Inhalt: Szenen und wichtige Dialogfragmente enthalten, werden auch als "Scriptments" bezeichnet. Treatments sollen bei Produzenten/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Filmproduktion) und Schauspielern/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) Interesse für den Stoff wecken.
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Das Urheberrecht schützt "Werke der Literatur, Wissenschaft und Kunst", indem es deren Nutzung durch Dritte einschränkt. Der/die Urheber/-in soll vom eigenen geistigen und kreativen Eigentum profitieren können. So dürfen etwa Filmausschnitte und -bilder, Musikstücke, Bücher oder auch Programme nicht ohne Einverständnis verbreitet und bearbeitet werden, etwa im Internet.
Durch die Zum Inhalt: Digitalisierung und damit die verlustfreie Kopierbarkeit von Daten ist aus einem wirtschaftsrechtlichen Spezialgebiet ein Problem aller geworden: Was auch Privatpersonen durch Streaming, Download und File-Sharing inzwischen möglich ist, ist nur selten erlaubt. Doch wo verläuft die Grenze zwischen rechtmäßigem und unrechtmäßigem Sampling oder "Embedden" von Videos auf der eigenen Website?
Für Verwirrung sorgt zudem der Unterschied zwischen europäischem Urheberrecht und anglo-amerikanischem Copyright: Während das in Deutschland, der Schweiz und Frankreich geltende Urheberrecht ("droit d'auteur") den/die Urheber/-in schützt, stehen beim Copyright die Verwertungs- und Markenrechte von Verlagen im Vordergrund.
Seit der letzten großen Urheberrechtsreform 2008 sind die Unterschiede kleiner geworden: Das Herunterladen von Daten ist grundsätzlich nicht erlaubt, wenn die Quelle "offensichtlich rechtswidrig" online gestellt wurde. Ausnahmen gelten wie zuvor für gemeinfreie Inhalte sowie den Gebrauch in Forschung und Bildung, wo es im Rahmen des wissenschaftlichen Zitierens Einbindungsmöglichkeiten von Filmausschnitten gibt.
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Der Begriff geht auf die im naturalistischen Theater gedachte Trennung zwischen Bühne und Publikum zurück. Hier handeln die Schauspieler/-innen (Glossar: Zum Inhalt: Schauspiel) so, als wäre das Publikum nicht anwesend. Die vierte Wand trennt damit die erzählte Realität von der Realität der Zuschauer/-innen. Das Prinzip gilt auch im vom klassischen Hollywood beeinflussten konventionellen Zum Inhalt: Spielfilm: Um die Illusion der in sich geschlossenen diegetischen Realität, also der erzählten filmischen Welt, aufrechtzuerhalten und ein Eintauchen in die Geschichte zu erleichtern, wird die vierte Wand auch hier gezogen. Der Bruch der vierten Wand stört diese Illusion, etwa wenn Figuren in die Kamera schauen und so das Publikum anblicken oder die Zuschauer/-innen direkt ansprechen. Als aktuelle Beispiele, in denen die direkte Publikumsansprache als Stilmittel genutzt wird, können die Serie "House of Cards" (2013-2018) oder die Filme der "Deadpool" -Reihe (2016 und 2018) genannt werden.
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In der Zum Inhalt: Postproduktion, meist am Computer, generierte Bildeffekte (engl.: Visual Effects, auch VFX abgekürzt). Dabei kann es sich um die Bearbeitung von real gedrehtem Filmmaterial oder um komplett digital erzeugte Zum Inhalt: Szenen handeln ( Zum Inhalt: CGI, also "computer-generated imagery"). Mittlerweile können Lebewesen, Gebäude oder Landschaften so wirklichkeitsgetreu nachgebildet werden, dass oft mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen ist, welche Teile des Filmbildes am Computer erzeugt worden sind und welche nicht.
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Auf der Tonspur vermittelt eine Erzählerstimme Informationen, die die Zuschauenden zum besseren Verständnis der Geschichte benötigen. Auf diese Weise werden mitunter auch Ereignisse zusammengefasst, die nicht im Bild zu sehen sind, oder zwei narrativ voneinander unabhängige Zum Inhalt: Szenen miteinander in Verbindung gesetzt. Häufig tritt der Zum Inhalt: Off-Erzähler in Zum Inhalt: Spielfilmen als retrospektiver Ich-Erzähler oder auktorialer Erzähler auf.
Als Off-Kommentar spielt Voiceover auch in Zum Inhalt: Dokumentarfilmen eine wichtige Rolle, um die gezeigten Dokumente um Zusatzinformationen zu ergänzen, ihren Kontext zu erläutern, ihre Beziehung zueinander aufzuzeigen (beispielsweise "Night Mail" , Harry Watt, Basil Wright, Großbritannien 1936; "Serengeti darf nicht sterben" , Bernhard Grzimek, Deutschland 1959) oder auch eine poetische Dimension zu ergänzen (zum Beispiel Zum Filmarchiv: "Nacht und Nebel", "Nuit et brouillard" , Alain Resnais, Frankreich 1955; "Die Reise der Pinguine" , "La Marche de l'empereur" , Luc Jacquet, Frankreich 2004).
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Im Vor- und Abspann eines Films (englisch: "opening credits/closing credits") werden die an der Produktion beteiligten Personen aus Stab und Besetzung sowie Produktionsgesellschaften (Glossar: Zum Inhalt: Filmproduktion) und Verleiher (Glossar: Zum Inhalt: Distribution) in einer gegebenenfalls auch vertraglich festgelegten Reihenfolge, Dauer und Schriftgröße namentlich genannt.
Gelegentlich beschränken sich Filme nicht nur auf eine Einblendung der Namen der wichtigsten Beteiligten zu Beginn des Films, sondern setzen aufwendig gestaltete Vorspänne (englisch: "title sequence") als dramaturgische Mittel (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie) ein. Seit Mitte der 1990er-Jahre verzichten viele Zum Inhalt: Blockbuster andererseits bewusst auf einen Vorspann und bisweilen sogar auf eine Einblendung des Filmtitels, um eine größere Zum Inhalt: dramaturgische Dynamik zu entfalten. In Zum Inhalt: Komödien wird der Abspann manchmal genutzt, um Versprecher und misslungene Zum Inhalt: Szenen ("bloops" oder "outtakes") zu zeigen.
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Die Eroberung des Landes, die sogenannte frontier, als Übergang zwischen Zivilisation und wilder Natur, die Verteidigung gegen die Ureinwohner/-innen, der Schutz der Familie und der Gesellschaft und der Traum von Freiheit sind Kernthemen des Western- Zum Inhalt: Genres, das eng mit der US-amerikanischen Geschichte verwoben ist und dessen Mythen sich heute auch in anderen Filmgenres finden.
Während insbesondere Western der 1940er- und 1950er-Jahre einem vereinfachten Gut-Böse-Schema folgen, hat sich seit dem Spätwestern der 1960er-Jahre zunehmend ein differenzierteres und pessimistischeres Bild des "Wilden Westens" entwickelt. Eine weitere Variante des US-amerikanischen Western stellt der Italo-Western dar, der von italienischen Regisseuren (Glossar: Zum Inhalt: Regie) geprägt wurde, sich vor allem durch seine Antihelden und die dargestellte Brutalität auszeichnete und auf die Westernromantik der US-Filme verzichtete.
Aus filmästhetischer Sicht spielt insbesondere die Zum Inhalt: Einstellungsgröße der Totale in diesem Genre eine wichtige Rolle, die die Weite der Landschaft betont und imposant ins Bild setzen kann – ein Eindruck, der mit der Etablierung der Breitwandformate (Glossar: Zum Inhalt: Bildformate) zusätzlich verstärkt wurde.
Wichtiger Hinweis:Berühmte Western sind etwa Zum Filmarchiv: "Ringo" ("Stagecoach" , John Ford, USA 1939), "Faustrecht der Prairie" ("My Darling Clementine" , John Ford, USA 1946), "Red River" (Howard Hawks, USA 1948) oder "Spiel mir das Lied vom Tod" ("C’era una volta il West" , Sergio Leone, Italien, USA 1968).
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Zeichentrickfilme sind Zum Inhalt: Animationsfilme, in denen von Hand gezeichnete Bilder im Stop-Motion-Verfahren zu Filmen montiert (Glossar: Zum Inhalt: Montage) werden. Um nicht jedes Bild von Grund auf neu zu zeichnen, werden mehrere durchsichtige Folien eingesetzt. Diese werden auf der Hintergrundzeichnung übereinander gelegt, fixiert und abgelichtet. Jede Folie enthält die Elemente, die bewegt werden sollen. Durch die schnelle Abfolge der leicht veränderten Zeichnungen entsteht der Eindruck einer Bewegung.
Ursprünglich bestanden die Folien aus leicht entzündlichem Zelluloid. Im englischen Sprachraum werden sie noch heute als "cels" (Abkürzung von "celluloid") bezeichnet. Man spricht daher auch von "cel animation".
Wichtiger Hinweis:Vor allem Walt Disney, in dessen Studio 1937 mit Zum Filmarchiv: "Schneewittchen und die sieben Zwerge" ("Snow White and the Seven Dwarfs" , David D. Hand, USA 1937 ) der erste animierte Langfilm entstand, beeinflusste weltweit die Wahrnehmung und den Stil von Zeichentrickfilmen. Heute werden in viele Zeichentrickfilme computergenerierte Effekte (Glossar: Zum Inhalt: Visueller Effekt) eingebunden.
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Der Zeitraffer verkürzt die Zeit sichtbar. Wurde er in den Zum Inhalt: Slapstick-Filmen der Stummfilmzeit (Glossar: Zum Inhalt: Stummfilm) vor allem als komisches Element verwendet, so benutzt ihn das zeitgenössische Kino, um elliptisch (Glossar: Zum Inhalt: Elliptische Struktur) zu erzählen und Zeitabläufe besonders hervorzuheben.
Die Zeitlupe dehnt die reale Zeit und wird oft bei entscheidenden dramatischen Höhepunkten eingesetzt, um Spannung (Glossar: Zum Inhalt: Suspense) zu intensivieren, etwa der entscheidende Freistoß bei einem Fußballspiel oder der Einschlag einer Kugel in den Körper.
Wichtiger Hinweis:Zeitlupe und Zeitraffer heben die Raum-Zeit-Illusion des klassischen Erzählkinos auf und dienen insofern auch zur Aufmerksamkeitslenkung.
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Beim Zoom scheint sich der Betrachter/die Betrachterin auf ein Objekt zu- oder von ihm fortzubewegen. Im Unterschied zu einer Kamerafahrt (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegung) jedoch verändert sich dabei weder der Abstand zwischen Kamera und aufgezeichnetem Objekt noch die Zum Inhalt: Kameraperspektive. Die Kamera bleibt statisch. Stattdessen wird ein Bildausschnitt durch die Bewegung der Linsen im Objektiv vergrößert oder verkleinert. Dies führt zu einer anderen Brennweite, durch die die Bild- und Raumwirkung verändert wird und Entfernungen zwischen Figuren oder Objekten entweder gedehnt oder gestaucht erscheinen.
Zooms entsprechen im Gegensatz zu Kamerafahrten aufgrund der sich stets gleichbleibenden Perspektive nicht der menschlichen Wahrnehmung und wirken daher oft künstlich. In Low-Budget-Produktionen wurden schnelle Zooms oft als kostengünstige und schnell zu realisierende Alternative für aufwendige Kamerafahrten verwendet. Auch in Musikvideos und Konzertfilmen wird die Technik oft eingesetzt.
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