Unter
Adaption wird die Übertragung einer Geschichte aus einem anderen Medium in einen Film verstanden. Zumeist wird dieser Begriff synonym für eine Literaturverfilmung, die am weitesten verbreitete Form der Adaption, verwendet. Grundlage einer Adaption können jedoch auch Sachbücher, Graphic Novels, Comics, Musicals und Computerspiele sein.
Der Begriff der Adaption ist dem der Verfilmung vorzuziehen, da er die dem Film eigenen Möglichkeiten des Erzählens und die Eigenständigkeit der Medien betont. Inhaltliche und
dramaturgische Anpassungen und Veränderungen der Vorlage sind daher für eine gelungene Filmversion meist unabdingbar.
Bei
Coraline (Henry Selick, USA 2009) nach dem Roman von Neil Gaiman wurde etwa eine Figur hinzugefügt, die ebenso alt wie die Protagonistin ist: der neugierige Nachbarsjunge Wybie. Dadurch konnten Beschreibungen der Vorlage in lebendiger wirkende Dialoge umgewandelt werden, beispielsweise als die junge Coraline erzählt, dass sie sich von den Eltern vernachlässigt fühlt. Ähnlich wurde bei der Adaption von
Das kleine Gespenst (Alain Gsponer, DE 2013) vorgegangen. Die Figur des Karl, die in der Vorlage von Otfried Preußler nur eine Nebenrolle spielt, wurde zu einer zweiten Hauptfigur ausgebaut, um eine stärkere Identifikation zu ermöglichen und weitere Themen in die Handlung einzubinden.
Die aus dem englischen "animation" abgeleitete Abkürzung bezeichnet in Japan alle Filme der
Gattung Animationsfilm ("animeeshon-eiga"). Außerhalb Japans hat sie sich jedoch insbesondere als Fachbegriff für
Zeichentrickfilme und zunehmend auch computeranimierte Filme japanischer Herkunft eingebürgert. Mit einem großen
Genreangebot und verschiedensten ästhetischen Ausprägungen decken
Animes ein breites Zuschauerspektrum für alle Alters- und Zielgruppen ab.
Als charakteristisch gelten im Allgemeinen die stark vereinfachte Figurendarstellung und deren minimalistische, präzise Animation vor realistischen Hintergründen. Persönlichkeit und Gefühle der Figuren drücken sich häufig in übergroßen Augen (Kindchen-Schema) aus – ein Stilelement, das aus dem japanischen Comic, dem Manga, stammt. Charakter und Emotionen der Figuren werden anhand von Codes und Symbolen dargestellt. So weisen etwa Schweißtropfen meist auf Verlegenheit oder Stress hin.
Vereinfachte Darstellungen müssen dabei nicht zwangsweise eine charakterliche Typisierung bedeuten. In dem Anime
Ponyo – das große Abenteuer am Meer (
Gake no Ue no Ponyo, JP 2008) von Hayao Miyazaki entsprechen die beiden Hauptfiguren Sosuke und Ponyo mit ihren großen Augen und kleinen Nasen dem Kindchen-Schema. Dennoch nehmen die Kinder auf ganz erwachsene Weise ihr Leben selbst in die Hand.
Biopic ist die Kurzform des US-amerikanischen Begriffs "biographical motion picture" und hat sich als Bezeichnung für eine
Filmbiografie etabliert. Ein Biopic rekonstruiert das Leben einer meist bekannten lebenden oder toten Persönlichkeit oder dessen relevante Abschnitte. Üblich sind zum Beispiel Biografien von Politiker/innen oder Kunstschaffenden.
Je nach Anliegen des Films folgt das Gezeigte einer bestimmten
Dramaturgie, die von einer stringenten Handlung bis zur schlaglichthaften Darstellung reichen kann. Sie kann sich an faktischer Genauigkeit orientieren oder biografische Daten nur lose interpretieren. Einige Filme versuchen möglichst die gesamte Lebensspanne der Hauptfigur abzubilden, andere konzentrieren sich auf einen oder mehrere zentrale Konfliktpunkte.
Filmproduktionen, die ein großes Publikum erreichen und hohe Einspielergebnisse erzielen, werden als
Blockbuster bezeichnet. Die exakte Wortherkunft ist ungeklärt und wird bisweilen auf Kriegsmetaphorik oder lange Schlangen vor den Kinokassen zurückgeführt, die um mehrere Straßenblocks reichten.
Bereits ab den späten 1950er-Jahren galten aufwändige, teure oder technisch innovative Produktionen, die aufgrund ihrer Schauwerte ein großes Publikum erreichten, als Blockbuster. Zur Zeit des
New-Hollywood-Kinos veränderte sich die Verwendung des Begriffs. Nach dem überraschenden großen kommerziellen Erfolg von Steven Spielbergs
Thriller Der weiße Hai (
Jaws, USA 1975) wurden nicht mehr ausschließlich Ausstattungsfilme, sondern auch
Genrefilme mit großem Zuspruch beim Publikum als Blockbuster bezeichnet.
Gegenwärtig dient die Bezeichnung noch vor der Kinoauswertung als Marketingschlagwort und ist unabhängig vom tatsächlichen Publikumserfolg oder den Einspielergebnissen. In dieser Form ist Blockbuster erneut ein Synonym für einen sehr kostspieligen und mit großem Aufwand gedrehten Mainstreamfilm.
Cinéma Vérité bezeichnet eine Entwicklung des
Dokumentarfilms, die vor allem mit der Ästhetik des ethnologischen Filmemachers Jean Rouch verbunden wird. Der Begriff selbst geht auf das Konzept der "Kinowahrheit" des sowjetischen Filmemachers Dziga Vertov zurück.
Cinéma Vérité bedeutet im Wesentlichen, dass die "Wirklichkeit", die der Dokumentarfilm abbildet, im Produktionsprozess des Filmemachens durch die Interaktion von Kamera und Protagonisten/-innen sowie der Wechselwirkung von Bild,
Musik und
Montage) entsteht. Anders als in der sich zeitgleich in den USA entwickelnden Bewegung des
Direct Cinema, die das Ziel verfolgte, die Kamera unsichtbar werden zu lassen, war die Präsenz der Kamera im Bild beim Cinema Vérité wesentlich, um für "Wahrheit" der Inhalte und Aussage des Films zu bürgen.
Der aus dem Englischen stammende Sammelbegriff bezeichnet Filme, in denen ältere Kinder und Jugendliche als Hauptfiguren erstmals mit grundlegenden Fragen des Heranwachsens oder starken Emotionen konfrontiert und in der Auseinandersetzung mit diesen langsam erwachsen werden. Selbstfindungs-, Identitätsbildungs- und Emanzipierungsprozesse sind charakteristisch für dieses
Genre.
Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt, dem Elternhaus, der Schule und der Gesellschaft im Allgemeinen. Entsprechend dreht sich die Handlung in der Regel um familiäre, gesellschaftliche oder individuelle Konflikte, Sexualität, Geschlechterrollen, Auflehnung, Meinungsbildung und andere moralische wie emotionale Herausforderungen, denen junge Menschen in der Pubertät begegnen. Aufgrund des dramatischen Potenzials dieser Erzählmotive handelt es sich beim
Coming-of-Age-Film um ein beliebtes
Genre, das sowohl von Mainstream-Produktionen (oftmals im populären Subgenre der Teenie-
Komödie) Teenager-Komödien als auch von Independent-Produktionen in vielfältiger Form aufgegriffen wird.
Klassiker des Genres sind zum Beispiel:
Denn sie wissen nicht, was sie tun (
Rebel Without a Cause, Nicholas Ray, USA 1955),
Sie küssten und sie schlugen ihn (
Les quatre cents coups, François Truffaut, FR 1959),
Die Reifeprüfung (
The Graduate, Mike Nichols, USA 1967) oder
La Boum (Claude Pinoteau, FR 1980).
Als
Filmgenre enthält das
Drama tragische Elemente und bewegt sich zwischen
Melodram und Sozialdrama. Damit ist es enger gefasst als der literatur- und theaterwissenschaftliche Begriff, der sowohl
Komödie als auch Tragödie miteinschließt.
Im Mittelpunkt der filmischen Erzählung stehen Figuren, oft auch Gemeinschaften, die eine substanzielle Krise erleben. Die Hauptfiguren müssen aufgrund von Bedrohung oder Verlust Entscheidungen treffen, die ihr Leben tiefgreifend verändern und ihre Ängste, Hoffnungen und Wünsche konfrontieren. Mit den emotionalen Konflikten der Figuren werden meist grundsätzliche Wertvorstellungen verhandelt, wie beispielsweise in
Das Leben der Anderen (2006). Hier wird eine Auseinandersetzung mit dem Unterdrückungsapparat der Stasi und den Möglichkeiten des einzelnen Menschen zum Widerstand vorgenommen. Selbst wenn der zentrale Konflikt der Handlung aufgelöst wird, enden Dramen oft ohne Happy End. Das Genre wird in verschiedene Subtypen wie etwa historisches, romantisches oder politisches Drama unterteilt.
Steht im
Spielfilm üblicherweise die Geschichte weniger Protagonisten/-innen im Mittelpunkt, so werden in einem
Episodenfilm mehrere Handlungsstränge parallel erzählt. Diese können in sich abgeschlossen sein und aufeinander folgen. Sie können auch über die gesamte Laufzeit des Films
dramaturgisch ineinander übergehen, wenn sich beispielsweise die Wege unterschiedlicher Protagonisten/-innen kreuzen. Inhaltlich verbunden werden die einzelnen Episoden in der Regel durch ein gemeinsames übergreifendes Thema, ein Ereignis, eine
Requisite, einen
Schauplatz oder eine Rahmenhandlung.
Episodenfilme können von einem/-r
Regisseur/-in (wie etwa
Magnolia von Paul Thomas Anderson, USA 1999) oder von mehreren Regisseuren/-innen gedreht werden (wie etwa
Paris, je t’aime von Bruno Podalydès, Gurinder Chadha, Gus Van Sant u.a., Frankreich 2006). In letzterem Fall spricht man von einem Omnibusfilm.
Wie
Science-Fiction- und
Horrorfilme zählen
Fantasyfilme zum
Genre des Fantastischen Films. Fantasy-Geschichten überschreiten bewusst die Grenzen des Alltäglichen und real Möglichen. Sie spielen in oder verweisen auf Alternativwelten, die in der klassischen Form mittelalterlich geprägt sind, und greifen auf okkulte Themen wie Magie oder auf aus Sagen, Mythen und Märchen bekannte Fabel- und Geisterwesen zurück.
Eine bedeutende Rolle in diesem Genre spielen
Spezialeffekte, um fantastische Elemente glaubhaft zu veranschaulichen. Die Fortschritte der
digitalen Tricktechnik und der Erfolg der Verfilmungen von J.R.R. Tolkiens
Der Herr der Ringe durch Peter Jackson (
The Lord of the Rings, USA, NZ 2001-2003) sowie J.K. Rowlings
Harry Potter-Serie durch Chris Kolumbus, Alfonso Cuarón, Mike Newell und David Yates (GB 2001-2011) verhalfen dem Genre nach einem langen Nischendasein Anfang der 2000er-Jahre zu einer neuen Blüte.
Der Begriff
Film noir (wörtlich: "schwarzer Film"; im Deutschen hingegen meist als "Schwarze Serie" bezeichnet) wurde von französischen Filmkritikern geprägt, die damit eine Reihe betont düsterer und pessimistischer US-amerikanischer Krimis und
Thriller aus den 1940er- und 1950er-Jahren beschrieben. Die Filme der sogenannten Schwarzen Serie Hollywoods vermitteln ein pessimistisches, zynisches Weltbild. Krieg und Bankenkrach hatten auch in den USA für eine individuelle und kollektive Identitätskrise gesorgt, die viele Filmschaffende aufgriffen, ebenso wie später die Folgen politischer Instabilität während der McCarthy-Ära.
Kennzeichnend für diese Filme sind die am deutschen
Expressionismus angelehnten harten Hell-Dunkel-Kontraste, die minimalistische
Beleuchtung sowie lange Schatten, während die Geschichten von wortkargen, fehlbaren Antihelden getragen werden. Dabei kommen dem urbanen Lebensraum und der Rolle der Frau eine besondere Bedeutung zu. Abgebrühten desillusionierten männlichen Figuren stehen ebenso verführerische wie selbstbewusst-gefährliche "femme fatales" gegenüber. In dieser misogynen Haltung spiegelt sich auch die Angst der Männer nach dem Zweiten Weltkrieg vor einem Machtverlust innerhalb von Beziehungen.
Nach einer strengen Definition zählen nur zehn Filme, die zwischen 1941 (
Die Spur des Falken,
The Maltese Falcon, John Huston, USA 1941) und 1958 (
Im Zeichen des Bösen,
Touch of Evil, Orson Welles, USA 1958) entstanden sind, zum Film noir. Heutzutage wird der Begriff umfassender verwendet und bezieht sich auf jegliche Filme, die auf typische Figuren oder Inszenierungsmerkmale der Schwarzen Serie zurückgreifen. Strittig ist dabei in der Filmwissenschaft, ob es sich bei Film noir um eine
Genre-Beschreibung oder lediglich um einen Stil handelt.
Der der Literaturwissenschaft entlehnte Begriff wird zur Kategorisierung von Filmen verwendet und bezieht sich auf eingeführte und im Laufe der Zeit gefestigte Erzählmuster, Motive, Handlungsschemata oder zeitliche und räumliche Aspekte. Häufig auftretende
Genres sind beispielsweise Komödien,
Thriller,
Western, Action-, Abenteuer-,
Fantasy- oder
Science-Fiction-Filme.
Die schematische Zuordnung von Filmen zu festen und bei Filmproduzenten/-innen wie beim Filmpublikum bekannten Kategorien wurde bereits ab den 1910er-Jahren zu einem wichtigen Marketinginstrument der Filmindustrie. Zum einen konnten Filme sich bereits in der Produktionsphase an den Erzählmustern und -motiven erfolgreicher Filme anlehnen und in den Filmstudios entstanden auf bestimmte Genres spezialisierte Abteilungen. Zum anderen konnte durch die Genre-Bezeichnung eine spezifische Erwartungshaltung beim Publikum geweckt werden. Genrekonventionen und -regeln sind nicht unveränderlich, sondern entwickeln sich stetig weiter. Nicht zuletzt der gezielte Bruch der Erwartungshaltungen trägt dazu bei, die üblichen Muster, Stereotype und Klischees deutlich zu machen. Eine eindeutige Zuordnung eines Films zu einem Genre ist meist nicht möglich. In der Regel dominieren Mischformen.
Filmgenres (von französisch: genre = Gattung) sind nicht mit
Filmgattungen zu verwechseln, die übergeordnete Kategorien bilden und sich im Gegensatz zu Genres vielmehr auf die Form beziehen.
Horrorfilme zählen neben
Science-Fiction- und
Fantasyfilmen zum
Genre des Fantastischen Films und haben ihren Ursprung sowohl im Schauerroman des 19. Jahrhunderts als auch in unheimlichen oder brutalen Bühnenstücken, wie sie etwa im Théâtre du Grand Guignol in Paris aufgeführt wurden. Gemeinsam ist den meisten Horrorfilmen, dass sie von der Konfrontation mit dem Unberechenbaren erzählen, das in den normalen Alltag eindringt.Wie beim
Thriller spielt die Angst-Lust – das Genießen der Anspannung aus sicherer Distanz – beim Horrorfilm eine besondere Rolle.
Während klassische Horrorfilme wie etwa
Nosferatu Friedrich Wilhelm Murnau, D 1922) vor allem durch eine atmosphärische
Inszenierung oder mythische Monster Grusel erzeugen, setzen ikonische Vertreter des Genres seit den 1960er-Jahren verstärkt auf detailliert gezeigte Gewaltdarstellungen, die das Publikum schockieren sollen. Das Sub-Genre des Splatterfilms (von englisch: spritzen) bezeichnet besonders blutige Filme, in denen die Zerstörung des menschlichen Körpers in allen Details gezeigt wird. Insbesondere der absichtliche und offensiv zur Schau gestellte Verstoß gegen ethische Normen und die Überschreitung von Grenzen des Erträglichen prägt deren Erzählhaltung. Ein Klassiker des Splatterfilms ist
Blood Feast von Herschell Gordon Lewis (USA 1963). Mit Ängsten des Erwachsenwerdens, zu denen auch die Auseinandersetzung mit der Sexualität gehört, beschäftigt sich wiederum das Sub-Genre des Teen-Horrorfilms (zum Beispiel
A Nightmare On Elm Street (Wes Craven, USA 1984).
Stilistisch prägend für Horrorfilme sind die
Low-Key-Lichtgestaltung, harte Kontraste, der Einsatz von
Toneffekten, die Identifikation mit bestimmten Figuren – Täter oder Opfer – durch eine
subjektive Kamera sowie die Bedeutung von Effekten, wobei digitale Effekte (
visual effects) zunehmend die Arbeit mit
Masken und klassische am
Set hergestellte Spezialeffekte verdrängen.
Der Exorzist (
The Exorcist, William Friedkin, USA 1973) erregte vor allem wegen seiner Spezialeffekte Aufsehen, die noch ohne
digitale Verfahren hergestellt wurden und ungeheuer realistisch wirken. Das Gesicht des Mädchens wird zur Fratze: bleich, mit blutunterlaufenen Augen, von offenen Geschwüren übersät. Wenn sie den Mund öffnet, sieht man Zahnstummel und Blut, gelegentlich fährt eine lange, spitze Zunge daraus hervor. Den Kopf kann sie knarrend um 180 Grad drehen und sie spricht mit verschiedenen Geisterstimmen. Eine davon zischt und kreischt Sätze von auch heute noch schockierender Obszönität, umso mehr als Ärzte, Priester, das Kindermädchen und die Mutter davon betroffen sind, also die klassischen Guten. Der Gegensatz zwischen kindlicher Unschuld und äußerster Verdorbenheit macht einen großen Teil des Horrors aus.
Kinderfilme definieren sich durch die Zielgruppe, für die diese hergestellt werden. Sie richten sich insbesondere an Kinder bis zum Alter von 12 Jahren, wobei der Übergang zum Jugendfilm fließend sein kann. Kinderfilme können sämtlichen
Filmgenres oder -
gattungen angehören – vom klassischen Märchenfilm über den Abenteuerfilm bis hin zum
Horrorfilm, vom
Animationsfilm bis hin zum Dokumentarfilm.
Gute Kinderfilme zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Perspektive der jungen Protagonisten/-innen übernehmen, Themen aus der Lebenswelt von Kindern auf altersangemessene Art und Weise aufgreifen und auf verstörende
Szenen verzichten. Dies schließt eine Behandlung ernster Stoffe jedoch nicht aus. Besonderer Beliebtheit bei Produzenten/-innen und beim Publikum erfreuen sich
Adaptionen bekannter Kinderbücher.
Kinderfilme lassen sich vom so genannten Familienfilm oder Family Entertainment abgrenzen, das durch Anspielungen und Nebenhandlungen auch Erwachsene ansprechen will.
Der
Kriegsfilm ist ein
Genre, das in der Regel von den modernen Kriegen des 20. und 21. Jahrhunderts erzählt. Im engeren Sinne sind
Spielfilme gemeint, oft mit dramatischen (Kriegsdrama) und/oder Action-Elementen in der
Inszenierung von Schlachten; im weiteren Sinne kann der Begriff aber auch dokumentarische Kriegsdarstellungen umfassen. Filme über antike oder mittelalterliche Kriege werden meist anderen Genres zugeordnet (Monumentalfilm, Abenteuerfilm). Kriegsfilme entstanden bereits um 1900, aber die komplexere
Dramaturgie und Ästhetik des Spielfilm-Genres entwickelte sich nach dem Ersten Weltkrieg, unter anderem anknüpfend an dokumentarische
Propagandafilme wie
The Battle of the Somme (GB 1916).
In ideologischer Hinsicht bewegt sich das Genre zwischen Patriotismus, Glorifizierung von Soldatenehre und Kameradschaft oder Kritik am Krieg mit einem Fokus auf den Traumata der beteiligten Individuen. Männliche Rollenbilder nehmen dabei großen Raum ein. Neben realen Kriegen (Zweiter Weltkrieg, Vietnamkrieg) zeichnen manche Filme auch fiktive Szenarien; so finden sich Elemente des Genres oft auch im
Science-Fiction- oder
Fantasy-Kino. Ob für kritische Kriegsfilme der Begriff Antikriegsfilm zutreffend ist, gilt als umstritten.
Im
Melodram stehen nicht äußere Konflikte, sondern die Gefühle der Figuren und eine Emotionalisierung des Publikums im Mittelpunkt. Der innere, oft unlösbare Konflikt mit gesellschaftlichen Normen manifestiert sich in Gefühlsausbrüchen, was sich in der meist abwertenden Formulierung "melodramatisch" niedergeschlagen hat. Die gesellschaftskritische Tendenz der Filme wird dabei oft übersehen. Da der Fokus auf Themen wie unglückliche Liebe, Tod, unerfüllte Sehnsucht oder auch häusliche Gewalt liegt und aufgrund der "übersteigerten" Emotionalität gelten Melodramen als "Frauenfilme", für die sich im anglo-amerikanischen Sprachraum auch Bezeichnungen wie "weepies" ("Filme zum Weinen") oder "tearjerkers" durchgesetzt haben, während im deutschen Sprachraum die begriffliche Entsprechung "Schnulzen" gebräuchlich ist.
Die Ursprünge des Melodrams liegen im altgriechischen Drama und dem bürgerlichen Trauerspiel. Analog zur Herkunft liegt die filmsprachliche Betonung auf Ausstattung,
Lichtsetzung und
Musik. Oft symbolisieren geschlossene Räume der häuslichen Sphäre (vergleiche
Kammerspiel) das Eingesperrt-Sein der Figuen in gesellschaftliche Verhältnisse. Äußerer Kitsch und das gesellschaftskritische Verlangen nach Emanzipation bilden den grundlegenden Widerspruch des
Genres, der keineswegs immer im Happy End aufgelöst wird.
Als Meister des Melodrams gilt der deutschstämmige Hollywood-Regisseur Douglas Sirk (1897-1987). In Filmen wie
Die wunderbare Macht (
Magnificient Obsession, USA 1954) und
Solange es Menschen gibt (
Imitation of Life, USA 1959) gelang ihm die perfekte Verbindung von Kitsch und Kunst. Aus Bewunderung für Sirks
Was der Himmel erlaubt (
All that Heaven Allows, USA 1955) drehte Rainer Werner Fassbinder mit
Angst essen Seele auf (BRD 1974) ein realistisches
Remake, in dem sich eine deutsche Rentnerin in einen marokkanischen Gastarbeiter verliebt und damit auf gesellschaftliche Ablehnung stößt. Als Melodramen gelten aber auch Historienfilme wie etwa
Titanic (James Cameron, USA 1997).