Der neue Film des Regisseurs Alejandro Gonzáles Iñárittu
Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) wurde von der Evangelischen Filmjury als "Film des Monats" ausgezeichnet.
Riggan Thomson war mal ein Star. In der Rolle des fliegenden Superhelden "Birdman" hatte er die Welt gerettet und eine Menge Geld in die Kassen Hollywoods gespült. Jetzt sitzt der alternde Schauspieler in der schmuddeligen Garderobe eines Broadwaytheaters und versucht verzweifelt, seine Karriere wiederzubeleben. Und zwar mit richtiger Kunst - der Adaption einer berühmten Short Story, die Riggan selbst inszeniert, und in der er die Hauptrolle spielt.
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: "Kann man nochmal von vorn anfangen? Wie erfindet man sich neu? Die Fragen, die seinen Protagonisten umtreiben, hat der Regisseur Alejandro González Iñárritu für sich bereits geklärt. Der neue Film des Mexikaners, der mit bedrückenden, thematisch weitreichenden Dramen wie "Amores Perros" und "Babel" bekannt wurde, ist eine vitale Komödie, pointenreich, intelligent, mit traumhaften Elementen angereichert. "Birdman" begibt sich ins Zentrum der Kulturindustrie, mitten ins Getriebe der Illusionsmaschinen Kino und Theater. Und dabei erzeugt er selbst die schönsten Illusionen: Die virtuose Inszenierung lässt den Eindruck entstehen, der Film sei in einer einzigen Einstellung, an einem Ort gedreht, ganz nah an den großartigen Schauspielern. Am Ende scheint der verbitterte, ausgemusterte Held wieder fliegen zu lernen: in einer schönen Reflexion über fließende Identitäten, die Kraft der Phantasie – und der popkulturellen Mythen."