Der Filmkanon der Bundeszentrale für politische Bildung war Anstoß für eine lebhafte Debatte über die filmschulische Bildung in Deutschland.
Eine Auswahl von 35 herausragenden Werken der internationalen Filmgeschichte wurde im Sommer 2003 von einer Expertenkommission erarbeitet. Sie sollte die Basis für eine obligatorische Auseinandersetzung mit dem Film, seiner Bedeutung, seiner Geschichte und seiner Ästhetik im Schulunterricht bilden. Ein Buch stellt die ausgewählten Filme in ausführlichen Texten und Bildern vor und kann bei der Bundeszentrale für politische Bildung bestellt werden:
www.bpb.de/shop. Alle Texte stehen auch online im
bpb-Dossier Filmkanon zur Verfügung.
Hinweis: Der hier vorliegende Kanon ist als historisches Dokument zu verstehen, das zum Zeitpunkt der Entstehung im Jahr 2003 eine große Bedeutung für die schulische Filmbildungsarbeit hatte, aber seitdem nicht mehr aktualisiert wurde. Angesichts der wachsenden Bedeutung diverser Standpunkte und Betrachtungsweisen in Gesellschaft und Schule erscheint die Erweiterung oder Abänderung eines mustergültigen Kanons immer unvollständig. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschäftigt sich seitdem in ihren Formaten der Filmbildung auf bpb.de oder kinofenster.de mit vielfältigen Perspektiven der Bewegtbildproduktion.
Folgende Filme werden im Filmkanon berücksichtigt:
- Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens, Deutschland 1922, Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
- Goldrausch, USA 1925, Regie: Charles Chaplin
- Panzerkreuzer Potemkin, UdSSR 1925, Regie: Sergej M. Eisenstein
- Laurel & Hardy: Der beleidigte Bläser, USA 1928, Regie: Edgar Kennedy
- Emil und die Detektive, Deutschland 1931, Regie: Gerhard Lamprecht
- M – Eine Stadt sucht einen Mörder, Deutschland 1931, Regie: Fritz Lang
- Stagecoach, USA 1939, Regie: John Ford
- Der Zauberer von Oz, USA 1939, Regie: Victor Fleming
- Citizen Kane, USA 1941, Regie: Orson Welles
- Sein oder Nichtsein, USA 1942, Regie: Ernst Lubitsch
- Deutschland im Jahre Null, Italien, Deutschland 1948, Regie: Roberto Rossellini
- Rashomon, Japan 1950, Regie: Akira Kurosawa
- La Strada, Italien 1954, Regie: Federico Fellini
- Nacht und Nebel, Frankreich 1955, Regie: Alain Resnais
- Vertigo, USA 1958, Regie: Alfred Hitchcock
- Die Brücke, BRD 1959, Regie: Bernhard Wicki
- Das Appartement, USA 1960, Regie: Billy Wilder
- Außer Atem, Frankreich 1960, Regie: Jean-Luc Godard
- Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben, Großbritannien 1964, Regie: Stanley Kubrick
- Blow Up, Großbritannien 1966, Regie: Michelangelo Antonioni
- Das Dschungelbuch, USA 1967, Regie: Wolfgang Reithermann
- Ich war neunzehn, DDR 1968, Regie: Konrad Wolf
- Der Wolfsjunge, Frankreich 1970, Regie: Francois Truffaut
- Alice in den Städten, BRD 1974, Regie: Wim Wenders
- Taxi Driver, USA 1976, Regie: Martin Scorsese
- Die Ehe der Maria Braun, BRD 1979, Regie: Rainer Werner Fassbinder
- Stalker, UdSSR 1979, Regie: Andrej Tarkowskij
- Blade Runner, USA 1982, Regie: Ridley Scott
- Sans Soleil – Unsichtbare Sonne, Frankreich 1982, Regie: Chris Marker
- Shoah, Frankreich 1985, Regie: Claude Lanzmann
- Ein kurzer Film über das Töten, Polen 1987, Regie: Krzysztof Kiesowski
- Wo ist das Haus meines Freundes?, Iran 1988, Regie: Abbas Kiarostami
- Der Eissturm, USA 1997, Regie: Ang Lee
- Das süße Jenseits, Kanada 1997, Regie: Atom Egoyan
- Alles über meine Mutter, Spanien 1999, Regie: Pedro Almodovar