Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat
Junebug (R: Phil Morrison; USA 2005; Verleih: Arsenal Film) als Film des Monats März 2007 empfohlen. Der am 1. März in den deutschen Kinos startende Film erzählt die Geschichte der Kunsthändlerin Madeleine, die die bizarren Bilder eines unbekannten Malers aus dem Süden der USA für ihre Galerie in Chicago erwerben möchte. Den Besuch des Künstlers verbinden sie und ihr Mann George mit einem Abstecher bei dessen religiös-konservativer Familie. Im Gegensatz zu George hat sein Bruder Johnny den Absprung nicht geschafft. Während Johnnys Frau Ashley, sich auf die unmittelbar bevorstehende Geburt ihres ersten Kindes vorbereitet, plagt der wütende junge Mann sich damit, seinen Schulabschluss nachzuholen. Bei Georges Mutter stößt die attraktive, gebildete Madeleine auf Skepsis. Unerwartet gerät der Vertragsabschluss mit dem Maler in Gefahr. Als das Geschäft schließlich doch zustande kommt, wird Madeleines Erfolg überschattet von der Todgeburt des Kindes, dem Ashley den hoffnungsfrohen Namen "Junebug" geben wollte.
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass
Junebug "filmästhetisch überzeugend, mit sicherem Gespür für Figurenzeichnung, emotionale Dichte wie Sinn für Situationskomik ... ein Höhepunkt des neuen amerikanischen Independentkinos" ist und eine ganz eigene Bildsprache entwickelt, "die zwischen Alltäglichkeit und Unheimlichkeit, biederer Ordnung und Irritation die Ambivalenzen seiner Figuren verdeutlicht".
Die Jury zeichnet Filme aus, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Keiner dieser Aspekte darf allein Ausschlag gebend sein; sie sollen vielmehr in ihrer wechselseitigen Beziehung bewertet werden.
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