Kategorie: Unterrichtsmaterial
"Tücken des Gesprächs" – Arbeitsblatt
Ein Arbeitsblatt zum Film "Tücken des Gesprächs" ("Možnosti dialogu") für die Fächer Kunst, Deutsch und Psychologie

Ein Arbeitsblatt zu "Tücken des Gesprächs" ("Možnosti dialogu", Jan Švankmajer, ČSSR 1983)
Der surrealistische Film nutzt unterschiedliche filmästhetische Mittel, um Traumlogik, das Unterbewusste und das Irrationale in Szene zu setzen. So erweitert oder verfremdet er die Erzählung und erzeugt eine bestimmte Wirkung bei den Zuschauer/-innen:: Irritation, Faszination, Verstörung oder Staunen. Besonders wichtig im surrealistischen Film sind Techniken wie Stop-Motion-Animation (Glossarbegriff: Zum Inhalt: Animationstechniken), ungewöhnliche Zum Inhalt: Bildkompositionen, absurde Zum Inhalt: Montagen und überraschende Perspektivwechsel. Auch die bewusste Verzerrung von Körpern und Objekten, das Spiel mit Maßstäben, Zum Inhalt: Farb- und Zum Inhalt: Lichtgestaltung sowie das Einbeziehen von Geräuschen (Glossarbegriff: Zum Inhalt: Sounddesign) anstelle von Sprache prägen den Stil des Films. Diese Mittel ermöglichen es, Alltägliches verfremdet darzustellen und die Grenze zwischen Traum und Realität zu verwischen.
Vor der Filmsichtung:
a) Was assoziieren Sie mit dem Filmtitel "Tücken des Gesprächs"? Welche Gefühle, Bilder oder Situationen verbinden Sie damit? Wie verändert sich ihre Vorstellung, wenn Sie konkret an einen surrealistischen Film denken? Notieren Sie ihre Gedanken.
b) Vergleichen Sie Ihre Titel‐Assoziationen in Kleingruppen und tauschen Sie sich anschließend aus. Was denken Sie, wie "Tücken" eines Gespräches surrealistisch dargestellt werden könnten?
Während der Filmsichtung:
c) Achten Sie während der Filmsichtung auf folgende Elemente und machen sich stichpunktatige Notizen:
1. Filmästhetik und Technik:
Aus welchem Material bestehen Figuren und Zum Inhalt: Requisiten?
Wie wird animiert? Welche besonderen Details (Farben, Formen, Oberflächen) fallen auf?
Was fällt bezüglich der Tongestaltung auf? Welche Geräusche dominieren?
2. Dramaturgie und Symbolik:
Beschreiben Sie, was in den drei Hauptabschnitten des Films geschieht.
Welche Gegenstände oder Körperteile tauchen mehrfach auf? Welche Bedeutung könnten diese haben?
Gibt es deutliche Metamorphosen (Verwandlungen von Objekten/Figuren)?
3. Verfremdung & Körperlichkeit:
Notieren Sie Stellen, die Sie als besonders surreal, unheimlich oder grotesk empfunden haben. Erklären Sie anschließend: Welche Rolle spielt der menschliche Körper? Wie kommunizieren die Figuren miteinander?
Nach der Filmsichtung/Filmpraktische Übung:
d) Vergleichen Sie Ihre Beobachtungsaufträge und tauschen Sie sich erneut in Kleingruppen aus:
Erläutern Sie den Filmtitel "Tücken des Gesprächs". Wie kommt er zustade, wenn doch kein einziges Wort gesprochen wird? Welche "Tücken" können im Dialog ohne Sprache entstehen? Wie werden diese im Film dargestellt?
e) Stellen Sie im Plenum die Ergebnisse der Arbeitsschritte c) und d) vor und dis-kutieren Sie gegebenenfalls.
Welche klassischen Surrealismus‐Elemente erkennen Sie?
Wodurch wird die Verbalisierung ersetzt?
f) Hatten Sie offene Fragen zu bestimmten Abläufen im Film?
Formulieren Sie die zentralen Aussagen, die sich aus der Interpretation ergeben, in wenigen Sätzen.
g) Erarbeiten Sie in (neuen) Kleingruppen eine vierte Sequenz, welche "Tücken" eines Gespräches behandelt. Stellen Sie diesen surrealistisch in Form einer Stop-Motion Animation dar. Eine Übersicht zu möglichen Apps finden Sie Zum externen Inhalt: hier (öffnet im neuen Tab).
Als Hilfestellung können Sie den Beitrag "Zum Inhalt: Konrads Knetfilm-Tutorial" auf kinofenster.de nutzen.
h) Stellen Sie sich Ihre Ergebnisse gegenseitig im Plenum vor und reflektieren Sie Ergebnisse und Ihren Arbeitsprozess.