Das Deutsche Historische Museum in Berlin (DHM) hat einen Teil seiner historischen Filmsammlung über das Internet öffentlich zugänglich gemacht. Ab sofort sind Filme über den Marshall Plan in digitalisierter Form abrufbar. Das Museum verfügt nach eigenen Angaben mit 62 Marshall-Plan-Filmen über einen repräsentativen Querschnitt dieser historisch einzigartigen Zeitdokumente und stellt 58 davon nun online.
Der am 5. Juni 1947 beschlossene Marshall-Plan war ein amerikanisches Wirtschaftsprogramm zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Um für das Programm zu werben, hatten damals amerikanische und europäische Regisseure/innen für die Marshall-Plan-Verwaltungen der einzelnen europäischen Länder kurze Filme hergestellt. Die Filme hatten den Zweck, die Grundsätze einer freien Marktwirtschaft zu vermitteln und demokratische Prinzipien verständlich zu machen. So entstanden bis zum Ende der Marshall-Plan-Aktivitäten im Januar 1952 mehr als 200 Filme.
Die Digitalisierung erfolgte im Rahmen des Projekts
Das virtuelle Filmarchiv, bei dem untersucht werden soll, inwieweit es möglich ist, eine virtuelle Filmplattform zu realisieren, die dezentral von Projektbeteiligten mit Informationen gefüllt werden kann und so unterschiedlichen Nutzergruppen wie Presse, Fachpublikum und Historikern/innen die Möglichkeit zur Sichtung, Analyse und Diskussion bietet.
In seinem Filmarchiv hat das Museum Kopien von mehr als 350 deutschen und internationalen Filmen zusammengetragen, von Spielfilmen über Dokumentarfilme bis hin zu Werbe- und Lehrfilmen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Filmen mit historischen Sujets, vor allem zur deutschen Geschichte. Das Filmarchiv, das beim Umbau des Zeughauses 2003 eigens eingerichtet wurde, entspricht den aktuellen konservatorischen Standards. Im Zeughauskino des Museums werden regelmäßig Filme aus dem Archiv gezeigt. Einen Teil des Filmbestands bietet die Kinemathek auch nationalen und internationalen Kinos und Kinematheken im Verleih an. rk
www.dhm.de/filmarchiv