Intensiv und visuell herausragend erzählt Abdellatif Kechiche in dem französischen Drama
Blau ist eine warme Farbe (La Vie d'Adèle, Kinostart: 19. Dezember 2013) von der Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen aus unterschiedlichen Milieus. Der Film wurde 2013 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit der Goldene Palme ausgezeichnet.
"Erzählt aus der Perspektive Adèles, der Heranwachsenden, bleibt die dynamische und fließende Bewegung der Kamera ganz nah bei den Körpern. Hingabe wird zur sinnlichen Erfahrung, die Zärtlichkeit und Lust Ausdruck verleiht. Gesellschaftliche Unterschiede verlieren zunächst ihre ab- und ausgrenzende Bedeutung. Doch ihre die Liebe bedrohende Macht haben sie nicht verloren. Homosexualität wird nur am Rande thematisiert, so dass die Liebe zwischen zwei Frauen eher als eine selbstverständliche Lebensform erscheint. Intellektuelle, literarische und politische Bezüge bereichern die Erzählung persönlichen Glücks und Leidens um komplexe gesellschaftliche Dimensionen. Nicht die sexuelle Neigung, sondern die Liebe mit ihrer Einheit und Spannung zwischen Körper und Seele, Nähe und Distanz bildet das Zentrum des Films", erklärt die Jury der evangelischen Filmarbeit.
Die Jury der Evangelischen Filmarbeit würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
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www.filmdesmonats.de