Als Simba, der Thronfolger des Löwenkönigs geboren wird, zieht eine Welle der Ehrerbietung durch die
afrikanische Savanne. Der junge Löwe steckt voller Tatendrang und wird von seinem starken Vater Mufasa auf seine künftige Rolle und die damit verbundene Verantwortung vorbereitet. Doch Simbas finsterer Onkel Scar will nicht länger im Schatten seines Bruders stehen und zettelt eine Intrige an, die Mufasa das Leben kostet. Der eingeschüchterte Simba fühlt sich schuldig. Er verlässt seine Heimat und somit auch seine Mutter Sarabi und seine beste Freundin Nala. Während Scar mit Hilfe einiger gemeiner Hyänen den Felsenthron übernimmt, wächst Simba an der Seite des Erdmännchens Timon und des Warzenschweins Pumbaa zur kraftvollen Raubkatze heran. Schließlich muss er sich entscheiden, ob er weiterhin im Exil bleiben oder die Konfrontation mit dem abtrünnigen Onkel suchen soll.
Jon Favreau verhalf 2016 dem
Zeichentrick-Klassiker
Das Dschungelbuch in einer sehenswerten Realverfilmung zu neuem Glanz. Bei der
Neuverfilmung des ursprünglich 1994 veröffentlichten Zeichentrickfilms
Der König der Löwen setzen der Regisseur und die Disney-Verantwortlichen nun auf
Computeranimationen. Sowohl die Landschaften als auch die in der englischsprachigen Fassung von Stars wie Donald Glover und Beyoncé gesprochenen Tiere wurden fotorealistisch animiert. So wirken die Tiere weniger vermenschlicht als in der Vorlage von Roger Allers und Rob Minkoff aus dem Jahr 1994. Inhaltlich huldigt das
Remake dem Original, nur kleine Anpassungen wie die verzottelte Gestaltung des Bösewichts Scar fallen auf. Der
Score von Hans Zimmer und die Titelsongs von Elton John und Tim Rice, darunter "Circle Of Life" und "Can You Feel The Love Tonight", wurden dezent aufgefrischt. Die
Sidekicks Timon und Pumbaa strahlen einen gemütlichen Charme aus, und der Finalkampf fesselt mit raschen
Kamerabewegungen und optischen Schauwerten wie dem
Lichtspiel des lodernden Feuers.
Der König der Löwen, Trailer (© Disney)
Die narrativen Unterschiede zwischen Vorlage und Remake fallen kaum ins Gewicht, dafür bietet die optische Neugestaltung Anknüpfungspunkte. Im Deutsch- oder Kunstunterricht kann ein ästhetischer Vergleich mit dem Original die technische Weiterentwicklung im Zeitalter der digitalen Filmtechnik verdeutlichen. Der im Internet kursierende
Trailer-Vergleich beider Filme zeigt auf, wie eng sich die Schlüsselszenen am Vorgänger orientieren. Im Fach Wirtschaft kann die aktuelle Strategie des Disney-Konzerns, reihenweise alte Klassiker neu aufzulegen, aufgegriffen werden: Allein 2019 starteten mit
Dumbo und
Aladdin bisher bereits zwei Klassiker-Remakes. In thematischer Hinsicht bietet das Motiv der Verantwortung Diskussionsstoff, das dem stellenweise düsteren Märchen eine konservative Moral verleiht: Simba soll seine Aufgabe erfüllen und das Lotterleben mit Timon und Pumbaa hinter sich lassen. Im Biologieunterricht jüngerer Jahrgänge kann der Film ein Gespräch über den Kreislauf der Natur und die Nahrungskette im Tierreich anregen, wofür die schöne
Sequenz, in der ein Fellbüschel Simbas vom Wind durchs Land getragen wird, herangezogen werden kann.
Autor/in: Christian Horn, 10.07.2019
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