Inhalt
Die zehnjährige Lila lebt in einem Bauernhaus am Rande einer Gebirgslandschaft und streift tagein, tagaus auf Wiesen und Feldern zwischen Gebirgslandschaften und Wäldern umher. Auf ihren Streifzügen entdeckt sie einen Fuchs, dessen Anblick sie fasziniert. Wegen eines Beinbruchs muss Lila den Winter im Haus verbringen. Dabei denkt sie unablässig an den Fuchs. Mit einem Tierbuch im Arm träumt sie sich in die Welt der Tiere hinein. Als es Frühling wird und sie wieder laufen kann, stürmt sie hinaus in die Natur. Sie findet den lieb gewonnenen Fuchs wieder, nähert sich dem Tier behutsam und gewinnt nach und nach sein Vertrauen. Sogar mit seinem Nachwuchs lässt der Fuchs Lila spielen. Aus der intensiven Beziehung zu dem wilden Tier entsteht bei Lila der Wunsch, es mit nach Hause zu nehmen. In den vier Wänden jedoch bekommt der Fuchs Angst und springt panikerfüllt durch das geschlossene Fenster.
Umsetzung
Der Fuchs und das Mädchen ist eine zeitlose, märchenhaft erzählte Geschichte von der Beziehung eines Kindes zu einem wilden Tier. Weder Eltern noch Freunde spielen in diesem persönlichen Abenteuer eine Rolle, welches Lila einige Monate lang so stark bewegt, dass sie auch als erwachsene Frau noch daran denkt. Der Film lässt das Kind ganz in die Welt des Tieres eintauchen. Seinen dramatischen Höhepunkt erreicht er kurz vor Schluss, als der Fuchs durch Lilas Domestizierungsversuch beinahe ums Leben kommt. Die junge Schauspielerin Bertille Noëll-Bruneau verkörpert sehr ausdrucksstark eine Rolle mit wenig Dialog. Die Tierbilder im Film wechseln zwischen dokumentarischen Aufnahmen von frei lebenden Tieren zu inszenierten mit gezähmten Füchsen. Lila erzählt die Geschichte aus ihrer Kindheit in weiten Teilen aus dem Off. Eine Geschichte, die sie an ihren kleinen Sohn weitergibt, wie der Zuschauer erst am Ende des Films begreift.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film
Der Fuchs und das Mädchen ermöglicht einen emotionalen Zugang zur Gedanken- und Gefühlswelt von Kindern, die sich selbst oft im Verhältnis zu Tieren wahrnehmen. Durch Tagebucheinträge, Rollenspiele und Zeichnungen lassen sich diese abenteuerlichen Welten kreativ erschließen. Die Kinder sollten reflektieren, was der Kontakt zu einem wilden Tier bedeutet. Die Frage nach der Freiheit des Tiers sollte im Kontext mit dem domestizierenden Umgang des Menschen mit der außermenschlichen Natur erörtert werden. Darüber hinaus lässt sich ein Bezug zu literarischen Vorlagen mit Tieren bzw. Füchsen herstellen: etwa die Fabel vom Raben und dem Fuchs oder Antoine de Saint Exupérys Erzählung vom kleinen Prinzen.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Stefanie Schlüter, 07.11.2007, Vision Kino 2007.