Inhalt
Dem Rhythmus der arktischen Jahreszeiten folgend, zeigt der Film die unwirtlichen Regionen nördlich des Polarkreises als Lebensraum für eine reiche, an extremste Bedingungen angepasste Artenvielfalt: Eisbären, Wölfe und Füchse jagen auf dem Packeis, in den kargen Landschaften des Festlands sind Rentiere auf Nahrungssuche, tragen Moschusochsen erbittert Revierkämpfe aus; Wale, Delfine, Robben, Krabben, Tintenfische und Kleinkreaturen aller Formen und Farben bevölkern das Polarmeer. Doch wird der Lebensraum Arktis von der Klimaerwärmung nachhaltig bedroht.
Umsetzung
Die Hommage an die einzigartigen Landschaften und Tiere der Arktis setzt auf die Wirkungskraft des außergewöhnlichen Bildmaterials, verbunden mit sparsamem, zum Teil poetischem Kommentar. Die filmische Komposition inszeniert die tierischen Polarbewohner als Hauptdarsteller in einem Schauspiel mit zahlreichen dramatisierten Episoden um Überleben, Kämpfen, Jagen und Nahrungssuche. Gestützt und forciert wird dies von einem Soundtrack, der unter anderem Naturgeräuschen des Packeises sowie "Vokalübungen" der Tiere nachempfunden ist und in den Originalstimmen von Inuit hineinkomponiert sind.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Da Inhalte und Zusammenhänge dieses Films im Wesentlichen emotional über die Bildfaszination vermittelt werden, bietet im Kontrast dazu die ausdrücklich umweltkritische "Botschaft" am Ende gute Einstiegsmöglichkeiten sowohl zur thematischen als auch zur filmästhetischen Erarbeitung. Schüler/innen jenseits des Grundschulalters dürften mit bestimmten Sachinformationen zum unten genannten Themenspektrum, die für das Verständnis wichtig, aber im Film selbst nicht enthalten sind, bereits vertraut oder vertraut zu machen sein. Dann lässt sich
Der weiße Planet mit Blick auf Aufnahmetechnik, Erzählweise und Komposition als ein unkonventioneller, künstlerischer Beitrag zum Genre des Tier- und Landschaftsfilms analysieren.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Reinhard Middel, 21.12.2006, Vision Kino 2006.