Oostvaardersplassen ist ein Naturschutzgebiet mit einer großen Tier- und Pflanzenvielfalt, eine von Menschen unberührte Wildnis mitten in Europa, die sich in der Nähe der niederländischen Hauptstadt Amsterdam befindet und erst seit 40 Jahren existiert. Der Dokumentarfilm
Die neue Wildnis zeigt diesen Reichtum an Lebewesen aller Art über alle vier Jahreszeiten hinweg. Die Regisseure begleiten dabei eine Herde von Wildpferden (Konikpferde), Rothirsche, Füchse, Gänse und zahlreiche Vogelarten bis hin zu Schmetterlingen, Dungfliegen, Ameisen und Blattläusen vom Frühjahr bis zum Winter. Der Kreislauf des Lebens und das Zusammenwirken großer und kleiner Tiere in diesem Ökosystem werden anhand einer Reise durch diese beeindruckende Naturlandschaft anschaulich und eindrucksvoll vermittelt.
Großartige Landschaftsbilder in allen Jahreszeiten und beeindruckende Nahaufnahmen von kleinen und großen Tieren zeichnen diesen Dokumentarfilm über das Leben in dem wasserreichen Delta am Markermeer aus. Obwohl der Film eine große Artenvielfalt zeigt, kommt er doch immer wieder auf einzelne Jungtiere, wie z.B. ein schwarzes Fohlen zurück und erzählt dessen Geschichte von seiner Geburt im Frühjahr bis zu seinem Tod im Winter. Der Film wird sparsam kommentiert und mit passender
Musik unterlegt, so dass er stellenweise fast meditativen Charakter annimmt. Die Vermenschlichung von Tieren wird fast vollständig vermieden und der Kreislauf des Lebens realistisch gezeigt, so dass der Tod allgegenwärtig ist. Für jüngere Kinder wird beispielsweise das Sterben des schwarzen Fohlens nicht einfach zu verkraften sein. Dem wird jedoch immer wieder der Aufbruch in neues Leben gegenübergestellt.
Faszinierend sind die Darstellung des Zusammenwirkens von sehr kleinen mit großen Tieren und die Reise in unbekannte Welten, wie das Leben von Insekten in den Sumpfgebieten oder der Zusammenhalt der Wildpferde. Da sich dieses Naturschutzgebiet ganz in unserer Nähe, in den Niederlanden befindet, kann Kindern und Jugendlichen verdeutlicht werden, dass es auch in unseren Breiten gelingen kann, von Menschen unberührte Tier- und Pflanzenwelten neu entstehen zu lassen. Die Bedeutung dieses Ökosystems für die Tierwelt sollte im Unterricht herausgearbeitet werden. Dass Leben und Tod zusammengehören, macht der Film immer wieder deutlich und das Prinzip des Überlebens des Stärkeren in der Natur kann gemeinsam diskutiert werden. Ebenso bietet der Film die Gelegenheit, Informationen über zahlreiche Tierarten zu erhalten und zu vertiefen. Darüber hinaus können die eindrucksvollen Landschafts- und Tierbilder dazu anregen, sich mit Fotoapparat oder Kamera auf Motivsuche in die Natur zu begeben.

Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Sabine Kögel-Popp
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