Inhalt
Ihr neues Kinoabenteuer führt die drei Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews in ein gruseliges Geisterschloss. Ausgerechnet an seinem Geburtstag fällt Justus Jonas ein Videoband in die Hände, in dem seine vor acht Jahren tödlich verunglückten Eltern über rätselhafte Vorgänge in einem verlassenen Anwesen berichten. Unverzüglich machen sich die drei Fragezeichen auf den Weg vom heimatlichen Rocky Beach in die einsamen Wälder Nordkaliforniens. Und tatsächlich scheint in der gespenstischen Behausung des seltsamen Erfinders Terrill nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Der verbissene Sheriff Hanson und seine übersinnlich veranlagte Tochter, die zudem ein Auge auf Bob geworfen hat, sind den Jungs nicht gerade eine Hilfe. Die Freunde müssen all ihren Mut zusammen nehmen, um ihren neuen Fall zu lösen.
Umsetzung
Florian Baxmeyer, der bereits bei
Die drei ??? – Geheimnis der Geisterinsel, der ersten Verfilmung der berühmten Kultdetektive, Regie führte, ist ein spannender, visuell und dramaturgisch stimmiger Kinderfilm gelungen. Mit den mittlerweile etwas älteren Protagonisten des ersten Teils, wurde auch die Story "erwachsener" und dramatischer. Zur Spannungssteigerung setzt Baxmeyer allerdings weniger auf spektakuläre Computeranimationen denn auf mechanische Tricks, die unterstützt durch eine geschickte Kameraführung (beispielsweise 360° Schwenks) wohlige Gruselschauer erzeugen. Auch die herausragende Ausstattung des Films – eine Mischung aus viktorianischer Architektur und orientalischem Flair – tut das ihrige, um die "Haunted-House"-Atmosphäre spürbar zu machen. Die offensichtlichen Anleihen beim Grusel- oder Horrorfilm sind insgesamt jedoch kindgerecht umgesetzt und das "Gänsehautfeeling" wird immer wieder durch witzige Dialoge gebrochen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film wurde von Robert Arthurs Originalgeschichte "The Secret of Terror Castle" aus dem Jahr 1964 inspiriert, allerdings wurden Elemente und Details geändert, um die Geschichte in die Jetztzeit zu verlagern und sie so auch für heutige Kinder zugänglich zu machen. Für den Deutschunterricht bietet sich somit ein medienübergreifender Vergleich von Romanvorlage, filmischer Umsetzung (und gegebenenfalls auch Hörspieladaption) an. Auch die Erzähl- und Darstellungsstrategien des "Grusel" oder "Horror"-Genres können anhand des Films thematisiert werden. Darüber hinaus bietet der Film gute Ansatzpunkte, um sich mit sozialen und persönlichkeitsbildenden Aspekten wie Freundschaft und Selbstvertrauen auseinanderzusetzen: Bei ihren Recherchen lassen sich die Detektive weder von Erwachsenen noch von unheimlichen oder gefährlichen Situationen aufhalten. Den Geheimnissen des spukenden Schlosses kommen sie mit ihrem gesunden Menschenverstand, Vernunft und nicht zuletzt ihrer Solidarität auf die Spur. Darüber hinaus lassen sich gerade anhand der Geschichte von Justus und seinen verstorbenen Eltern ernste Themen wie Enttäuschung, Tod und Trauerarbeit diskutieren.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Ula Brunner, 09.01.2009, Vision Kino 2009.