Inhalt
Der talentierte Musiker Blake auf dem Rückzug: Mit seiner Band hält er sich in einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert am Rande einer amerikanischen Kleinstadt auf. Warum, das wissen wir nicht. Wir wissen auch nicht, warum er im Wald umherirrt und unverständliche Wortfetzen von sich gibt oder was in der Büchse ist, die Blake im Wald ausgräbt. Gelegentlich bekommt Blake Anrufe von der Plattenfirma, einmal steht seine Managerin im Haus und will Blake mitnehmen. Blake bleibt da, seine Freunde verlassen ihn und schließlich findet ihn der Gärtner tot auf. Was passiert ist, können wir nur erahnen.
Umsetzung
Wie schon in den beiden Vorgängerfilmen der Trilogie (
Elephant und
Gerry) wählt Gus Van Sant ein filmisches Sujet, das zuvor große Medienaufmerksamkeit genoss. In diesem Fall geht es um den Selbstmord des Nirvana-Sängers Kurt Cobain im Jahre 1994. Van Sant drehte einen ästhetisch anspruchsvollen, rein fiktiven Film, der zeigt, wie die letzten beiden Tage Cobains hätten aussehen können. Dabei folgt die Kamera mit langen Fahrten ihrem Protagonisten und zeigt ihn in absurden Lebenssituationen. Auf der Tonspur hören wir unter anderem mehrfach Musique Concrète von Hildegard Westerkamp – dieselbe Musik wie auch schon in
Elephant.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Themen Suizid, Drogen und Startum lassen sich anhand von
Last Days in besonderer Weise bearbeiten, weil der Zuschauer keine eindeutigen, psychologisierenden Erklärungsmuster für das Geschehene erhält. Dass der Film das vorführt, was sich nicht erklären lässt, darin liegt seine Stärke. Mit den Schülern sollte erarbeitet werden, wie Gus Van Sant dieses Ziel erricht: Insbesondere das Verhältnis zwischen Musik und Bild lässt sich anhand der Filme von Gus Van Sant gewinnbringend ausloten.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Stefanie Schlüter, 22.12.2006, Vision Kino 2006.