Inhalt
Als Anwalt setzt sich Nelson Mandela vor Gericht für die Belange der schwarzen Bevölkerung ein, die durch das Apartheid-Regime in Südafrika strukturell und gesetzlich legitimiert diskriminiert wird. Doch im Laufe der Jahre wird immer deutlicher, dass damit keine Veränderung erreicht werden kann. Mandela schließt sich dem Afrikanischen Nationalkongress ANC an, einer Bewegung mit militantem Flügel, die sich gegen die Regierung auflehnt. Zunächst macht sich Mandela durch seine rhetorischen Fähigkeiten einen Namen, später beteiligt er sich auch an der Vorbereitung von Anschlägen. So gilt Mandela bald als Terrorist. 27 Jahre lang verbringt er im Gefängnis – und wird wieder zu einem Verfechter des gewaltlosen Widerstands.
Umsetzung
Einen Zeitraum von knapp 50 Jahren umfasst das Biopic von Justin Chadwick, das auf der Autobiografie
Der lange Weg zur Freiheit des am 5. Dezember 2013 verstorbenen Politikers und ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas basiert. Verknappt durchläuft der Film die ersten Jahrzehnte von den 1940er-Jahren bis in die 1960er-Jahre und streift kursorisch und episodenhaft einschneidende Ereignisse, die den Werdegang Mandelas prägen sowie dessen Privatleben zeigen. Näher an der Figur bleibt der Film nach der Inhaftierung Mandelas im Jahr 1963. Ab diesem Zeitpunkt steht dessen Charakter deutlicher im Mittelpunkt und durch die Darstellung von Idris Elba vermittelt sich gut das Charisma Mandelas sowie dessen Idealismus. Insbesondere die Rolle seiner zweiten Ehefrau Winnie spielt zudem im weiteren Verlauf eine bedeutende Rolle, wird diese doch durch ihre radikale Einstellung zu Gewalt als Mittel zum Zweck zu einer Art Gegenspielerin für ihn.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Exemplarisch lädt das Biopic über Nelson Mandela zu einer Auseinandersetzung mit dessen Rolle in der Geschichte Südafrikas und insbesondere bei der Beendigung des Apartheid-Regimes ein. Durch die lange Zeitspanne, die die Handlung umfasst, regt der Film zur Vertiefung ausgewählter Ereignisse oder Aspekte ein, die darin nur angerissen werden. Im Mittelpunkt einer Besprechung im Unterricht kann aber auch allein Nelson Mandela stehen und anhand von dessen Biografie diskutiert werden, in welcher Form Widerstand gegen ein Unrechtsregime möglich ist, was Idealismus bedeutet und wie mit friedlichen Mitteln ein Umdenken erreicht werden kann. Insbesondere die Brüche in Mandelas Lebenslauf – und wie diese im Film dargestellt werden - erweisen sich dabei als spannend. Zudem bietet sich ein Medienvergleich mit der Autobiografie Mandelas an, um die filmische Umsetzung zu analysieren und zu bewerten.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Stefan Stiletto, 02.12.2013, Vision Kino 2013.