Harvey Pekar ist Angestellter im Krankenhaus seiner Heimatstadt Cleveland in Ohio. Er sortiert Akten ins Archiv, ein Job, der ihn nicht ausfüllt. Gerade hat sich seine zweite Frau von ihm getrennt, weil sie seine "plebejische" Lebensweise nicht länger ertragen konnte. Der ohnehin missmutige Harvey ist am Boden zerstört. Nur seine Sammelleidenschaft für Comics und alte Jazzplatten verschafft ihm Befriedigung. Da eröffnet sich eine neue Perspektive. Harvey lernt auf einem Flohmarkt Robert Crumb kennen, der sich mit seinen Underground-Comics bald international einen Namen macht. Harvey, der nun ebenfalls beginnt, an einem Comic zu arbeiten, kann wegen fehlender Begabung nur auf einfache Strichmännchen zurückgreifen. Doch seinem neuen Freund Robert gefallen die Geschichten über alltägliche Ereignisse und Beobachtungen so gut, dass er vorschlägt, sie zu illustrieren. Die Comics finden reißenden Absatz, doch an Harveys Alltag ändert sich vorerst nichts. Er schuftet weiter im Krankenhaus, zeichnet nachts seine Comics und schimpft tagein tagaus trübsinnig vor sich hin. – Harvey Pekars Geschichte ist nicht der Feder eines Drehbuchautoren entsprungen. Harvey gibt es wirklich. Er ist Autor der in den USA legendären "American Splendor"-Comics und der Film ist seine Lebensgeschichte, aufgezeichnet in einer ungewöhnlichen Collage aus Spielszenen, Comics, Interviews mit dem echten Harvey Pekar und seinen Auftritten in der Letterman-Show. Die Kompilation ist anfangs verwirrend, bis Harvey als Held des Banalen schließlich lebendig wird. Manchmal erscheint seine Kauzigkeit und die Verweigerung jeglichen Starrummels fast unglaubwürdig. Doch nach dem Interview mit dem realen Harvey besteht kein Zweifel mehr daran, dass alles so gewesen sein muss.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.10.2004