Eine Gruppe von Westafrikanern macht sich auf den Weg von Afrika nach Europa, in der Erwartung, wirtschaftlicher Not und politischer Verfolgung im Heimatland entgehen zu können und auf dem Kontinent der Hoffnung das Glück zu finden, das ihnen die Satellitenprogramme vorgaukeln. Bereits die Flucht entwickelt sich zu einem unberechenbaren Abenteuer auf Leben und Tod, bei dem Freundschaften und familiäre Bindungen auf eine harte Probe gestellt werden. Einigen gelingt es, über Spanien bis nach Deutschland zu kommen, doch dort erwartet sie nichts als grenzenlose Desillusionierung. – Der Filmtitel bezeichnet eine trickreiche Fabelspinne, die einem westafrikanischen Mythos zufolge selbst in ausweglos scheinenden Situationen niemals die Hoffnung aufgibt und zu überleben sucht; eine Metapher für die Situation vieler "illegaler" afrikanischer Emigranten in Europa. Der deutsche Regisseur Fritz Baumann hat diesen kleinen, unbequemen, mitunter fast dokumentarisch wirkenden Film mit dem in Ghana sehr beliebten Fernsehstar George Quaye ohne große finanzielle Mittel, dafür aber mit sehr viel Engagement inszeniert. Ohne zuviel Pathos und Sozialpädagogik gelingt ihm ein relativ differenziertes Portrait dieser Menschen, ihrer Beweggründe für die Emigration nach Europa und der vielfältigen Probleme und Vorurteile auf beiden Seiten beim Aufeinanderprallen der verschiedenen Kulturen.
Autor/in: Holger Twele, 01.01.2003