Wayne Hayes hat es zu etwas gebracht: Ein nettes Häuschen, bürgerlicher Wohlstand und beruflicher Erfolg. Seine Ehe stand nach einer Affäre vor dem Aus, inzwischen haben sich Wayne und seine Ehefrau Eileen wieder versöhnt, auch wenn die Beziehung einen Knacks hat. Als Wayne entführt wird, erkennen beide ihre Verbundenheit und Liebe, allerdings zu spät. Tagelang treibt der Entführer sein Opfer durch die Berge zum Treffen mit einem nebulösen Auftraggeber. Sie führen existenzielle Gespräche, ziehen ein Resümee des Lebens. – Pieter Jan Brugges spannendes Regiedebüt verbirgt lange die wahren Hintergründe der Entführung. Nur langsam kristallisiert sich der Charakter des Kriminellen heraus, für den, im Gegensatz zu Hayes, der amerikanische Traum ein unerreichbares Ziel blieb. Das Scheitern der Glücksvorstellung wird zum Auslöser der Tat. Auch wenn die Handlungspfade manchmal sehr verschlungen scheinen, die Besetzung macht alles wett: Robert Redford als um sein Leben kämpfendes Opfer, Willem Dafoe als Täter und Helen Mirren als Ehefrau, die ihre männlichen Kollegen in einer außergewöhnlichen Performance an die Wand spielt.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2004