Nach dem plötzlichen Tod des Vaters durch einen Allergie auslösenden Bienenstich gerät das Leben einer israelischen Familie aus den Fugen. Die Mutter ist hoffnungslos überlastet, die sich am Tod des Vaters nicht ganz unschuldig fühlende Tochter artikuliert ihren Schmerz in selbst geschriebenen Songs, der älteste der drei Söhne hat nur noch Null Bock auf Nichts und der Zweitälteste versucht vergeblich auf sich aufmerksam zu machen, indem er von hohen Mauern und in ein leeres Schwimmbecken herunterspringt. Erst als er sich bei einem dieser Sprünge lebensgefährlich verletzt, wachen die anderen Familienmitglieder aus ihrer Lethargie auf und wagen schließlich gemeinsam einen Neuanfang. – Selbst wenn die Figurenzeichnung auf den ersten Blick etwas konstruiert wirkt, so erzählt Nir Bergman die Geschichte dieser in die Krise geratenen Familie absolut glaubwürdig mit viel Tempo und einer gelungenen Mischung aus Ernst und Ironie, Dramatik und Witz. Sogar in tragischen Momenten gibt es oft noch etwas zu Lachen, ohne dass das dem Ernst der Lage und den existenziellen Problemen der Familienmitglieder abträglich wäre. Geschickt spiegelt der Film übergreifende gesellschaftliche Probleme wie den Zerfall traditioneller Ordnungen und Wertesysteme in der schwierigen Familienkonstellation. Aber auch ohne solche Anspielungen ist der Film, der 2003 im Panorama-Programm der Berlinale lief und dort den Publikumspreis erhielt, rundum spannend und unterhaltsam.
Autor/in: Holger Twele, 01.01.2004