Ein nostalgischer Rückblick Ende der 50er Jahre in Frankreich: Die geheimnisvolle Vianne zieht mit ihrer Tochter in ein kleines Dorf und eröffnet dort gegen den Widerstand des asketischen und prinzipientreuen Bürgermeisters mitten in der Fastenzeit ein Pralinengeschäft. Damit schenkt sie sich und den Einheimischen nicht nur ungewohnte Gaumenfreuden, sondern auch neue Lebensperspektiven und hilft ihnen, sich von verkrusteten Traditionen, schlechten Gewohnheiten und alten Vorurteilen zu befreien. – Der Kampf zwischen traditionellen Werten und dem Einzug der Moderne mit der Propagierung eines moderaten Sinnengenusses und persönlicher Freiheit ist liebenswert und sinnlich ansprechend erzählt. Ein zutiefst humaner Film, der wie eine Praline wirkt: reichlich gezuckert und etwas klebrig, nicht jedermanns Geschmack, aber nach dem Genuss von anregender und angenehmer Wirkung.
Autor/in: Holger Twele, 01.03.2001