Während des Ersten Golfkriegs wurde die Einheit von US-Captain Marco Bennett und Sergeant Raymond Shaw gefangen genommen und brutalen Verhören unterzogen. Noch zehn Jahre nach ihrer Freilassung klagen die Überlebenden über schwere Albträume, die sie auf traumatische Kriegserfahrungen zurückführen Einige zerbrechen daran, andere, unter ihnen Raymond Shaw, scheinen die Träume zu ignorieren. Shaw ist inzwischen durch das Engagement seiner karrieresüchtigen Mutter, einer hochrangigen Politikerin und Senatorin, zu Amerikas jüngstem Präsidentschaftskandidaten aufgestiegen und die Medien räumen ihm große Chancen bei der Wahl ein. Marco Bennett kommt der Verdacht, hinter den Traumvisionen könnte etwas anderes stecken. Um herauszufinden, was damals in der Gefangenschaft wirklich passiert ist, versucht er Kontakt mit seinem einstigen Mitstreiter Shaw aufzunehmen. Das führt zu ungeahnten Komplikationen und bringt beide Männer in große Gefahr. – Der mit Starbesetzung gedrehte Polit-Thriller entwirft die düstere Vision eines Landes, das nicht so sehr durch äußere Anfeindungen wie Terror und Krieg, als durch eine fast familiär zu bezeichnende Verschwörung von innen heraus bedroht ist, in dem die politischen Führungskräfte zu willenlosen Geschöpfen und willfährigen Gehilfen fremder Interessen und Mächte werden. Trotz unverkennbarer Anspielungen auf die Gegenwart (zehn Jahre nach dem Ersten Golfkrieg) bleibt der Film einem reinen Gedankenspiel "Was wäre, wenn?" verpflichtet, einer Variante der politischen Korruption, in der ein Wirtschaftsunternehmen die Politik des amerikanischen Präsidenten zu bestimmen sucht. Spielerisch vermischt der Film realitätsnahe und gesellschaftskritische Momente mit utopischen aus dem Science-Fiction-Genre und wirkt zunehmend unverbindlich und konstruiert.
Autor/in: Holger Twele, 01.11.2004