Seit dem Unfalltod seines Sohnes lebt Einar Gilkynson zurückgezogen auf seiner Ranch in Wyoming. Nur sein Freund Mitch ist bei ihm, der seit einer fast tödlichen Begegnung mit einem Bären auf Einars Hilfe und Pflege angewiesen ist. Die eingespielte Idylle der beiden Einsiedler gerät aus den Fugen, als Einars Schwiegertochter Jean plötzlich mit ihrer elfjährigen Tochter Griff auf der Ranch erscheint. Seit der Beerdigung des Sohnes haben sich Einar und Jean nicht gesehen, weil er ihr die Schuld am Unfall nicht vergeben konnte und sie für den Tod des Sohnes verantwortlich macht. Von seiner Enkeltochter hat Einar nie erfahren. Er reagiert entsprechend unwirsch auf Jeans Bitte, einige Zeit auf der Ranch bleiben zu dürfen, um vor ihrem gewalttätigen Freund sicher zu sein. Doch Griff schafft es schließlich, das Herz ihres Großvaters zu erweichen und so die Familie langsam wieder zusammenzuführen. – In großartigen Bildern und mit hochkarätiger Besetzung erzählt der Schwede Lasse Hallström die Geschichte eines Mannes, der sich seinem schweren Trauma stellen muss, um neues Glück zu erfahren. Die landschaftliche Schönheit und die Verlorenheit der Menschen darin fängt Hallström in überwältigenden Kamerafahrten ein. Wenig innovativ hingegen wirkt die Geschichte selbst nicht zuletzt, weil die Darsteller/innen nur ihre üblichen Rollenklischees erfüllen. Robert Redford gibt den verwitterten Naturburschen wie in Der Pferdeflüsterer und Morgan Freeman den altersweisen Berater im Hintergrund wie in Million Dollar Baby . Dennoch gelingt es Hallström, mit seinem Film eine Auseinandersetzung mit Schuld und Vergebung anzuregen.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.11.2005