Der städtische Bus als Mikrokosmos: Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht fährt er durch Rom. Die Einsamen und Eigenbrötler geben sich hier ein Stelldichein, die vom Leben Gebeutelten und von der Liebe Enttäuschten, die Erfolgreichen und die Erfolglosen oder einfach Leute, die Gesellschaft suchen. Manchmal wandert die Kamera in Küchen, Wohnzimmer oder Restaurants, konzentriert sich auf das Individuum und erzählt kleine Geschichten, amüsante Possen und menschliche Tragödien. – Ettore Scolas bunte und warmherzige Mixtur aus Bilderbuch und Poesiealbum, Reality-TV und Historie wird zur modernen "comédie humaine". Mit leichter Ironie, leisem Sarkasmus und großem Respekt beobachtet er Einheimische und Fremde, die sich der Stadt der sieben Hügel verschrieben haben, sie lieben und hassen und von ihr absorbiert werden. Die Momentaufnahme einer Metropole im Wandel wird zur Liebeserklärung an "Mama Roma" und den ewigen Zauber dieses europäischen "melting pots".
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2005