Die in einem Waisenhaus aufgewachsene junge Billie schlägt sich in New York als Backgroundsängerin und -tänzerin durch, bis ein Produzent ihre Stimme entdeckt. Auch der berühmte DJ Dice wird auf sie aufmerksam, löst sie aus dem Vertrag heraus und managt die Wunderfrau. Natürlich werden die beiden ein Paar, doch die Liebe bekommt bald Risse. Als Billie berühmt wird, steigert sich die Eifersucht des Partners fast krankhaft. Es kommt zu einer dramatischen Wende. – Die Geschichte des Aufstiegs von ganz unten nach ganz oben ist nicht neu und zählt zu Hollywoods beliebtesten Sujets, bestärkt diese Mär doch den Glauben an den "american dream" und dessen Botschaft, man sei selbst seines Glückes Schmied. Vondie Curtis Hall benutzt die bewährte Konstellation, um Pop-Star Mariah Carey als (nicht ganz untalentierte) Schauspielerin zu lancieren, die geschickt mit ihrem neuen Album den Soundtrack zum Film liefert. Trotz einiger Klischees sollte die Geschichte vom Entlein, das zum Schwan mutiert und trotz Karriere die Bodenhaftung nicht verliert, bei Jugendlichen auf Resonanz stoßen. Glitter ist ein "Musikfilm", der ganz nebenbei auch die Kommerzialisierung des Pop-Business aufzeigt, bei dem Profit über Gefühle und Menschlichkeit siegt und auch "Stars" eigentlich wenig zu melden haben.
Autor/in: Margret Köhler, 01.11.2001