Die 14-jährige Katja und der gleichaltrige Johann sind dicke Freunde. Gemeinsam verbringen sie ihre Freizeit auf den waldbewachsenen Hügeln ihrer Umgebung, die ihnen wie eine grüne Wüste erscheint, träumen von mittelalterlichen Burgen, edlen Rittern und holden Burgfräulein. Doch ihre kindlich unschuldigen Träume werden bald von der Realität überholt. Katjas Mutter und Johanns Vater gehen ein Verhältnis miteinander ein, was die Familie des Mädchens in eine tiefe Krise stürzt, und dann erkrankt Johann auch noch an Leukämie. – Eigentlich sind es mindestens zwei eigenständige Geschichten die Anno Saul in seinem sensiblen Erstlingswerk erzählt. Sie handeln vom Erwachsenwerden, dem Verlust der Kindheit und der moralischen Unschuld, von innerer Stärke, Selbstüberwindung, abgelegtem Stolz, geglückter Selbstfindung, dem Kampf für das Leben und von der Kraft der Hoffnung. Zusammengehalten werden sie von den beiden Hauptdarstellern Tatjana Trieb (
Jenseits der Stille) und Robert Gwisdek, dem Sohn der Schauspieler Corinna Harfouch und Michael Gwisdek. Ein Film, der Kinder und Erwachsene in ihren Problemen wie in ihrer Ambivalenz ernst nimmt, und schwierige Themen souverän und emotional packend vermittelt.
Autor/in: Holger Twele, 01.01.2001