Eine deutsche Schulklasse fährt an die polnische Ostsee, langweilt sich dort aber ohne Ende. Der einzige begleitende Lehrer schwankt zwischen Desinteresse und Strafaktionen aus heiterem Himmel, während seine etwa 16-jährigen SchülerInnen die Zeit mit Spielen und Alkoholexzessen totschlagen. Unterdessen verliebt sich einer der Jungen, der von fast allen wegen seiner schroffen, ablehnenden Art gemieden wird und selbst keine Anstrengung unternimmt, sich besser zu integrieren, in eine Mitschülerin. Es kommt jedoch zu keiner offenen Begegnung zwischen den beiden. Bei einem Discobesuch lernen sie einen jungen Polen kennen, der sich ganz offen um das Mädchen bemüht. Eifersüchtig sucht der Deutsche seinen vermeintlichen Nebenbuhler auszustechen, wobei es nach einer Wette zu einem tödlichen Unfall kommt. – Erste unsichere Liebesgefühle, Eifersucht, Außenseitertum und ganz allgemein Probleme, mit den eigenen Gefühlen und allem Fremden angemessen umzugehen, zeichnen dieses eindringliche Debütwerk fern der meisten Teenieklamotten und Schüler-Filme aus. Die weitgehende Sprachlosigkeit der Figuren und die bewusst spröde gehaltene Inszenierung machen es dem Zuschauer allerdings nicht immer leicht, manche Verhaltensweisen nachzuvollziehen. Aber auch das macht die Unsicherheit vor dem Fremden bis hin zu seiner Ausgrenzung aus und dafür findet der Film eindringliche Bilder, die nebenbei auch eine Menge über die unterschiedliche soziale Realität von deutschen und polnischen Jugendlichen erzählen.
Autor/in: Holger Twele, 01.09.2002