Eine Naturkatastrophe trennt ein Affenvolk am Rande des Dschungels. Seitdem leben die Woonkos naturverbunden auf den Baumwipfeln und die Laankos errichten sich auf dem Boden ein Königreich und bilden sich weiter. Gegenseitige Ängste und Vorurteile verhindern einen weiteren Austausch. Viele Jahre später stürzt der Affenjunge Kwom in einem Moment der Unachtsamkeit von den Ästen eines Baums auf den Boden. Er wird von den Laankos zunächst widerwillig aufgenommen und nach ihren Gesetzen erzogen. Bald steigt er zum Hofnarren des Königs auf. Dank seiner Fähigkeiten kann er zusammen mit einer Kammerzofe ein großes Komplott gegen den König und seine kranke Tochter aufdecken. – Die europäische Koproduktion hebt sich ganz bewusst von Disneys Dschungelbuch ab, obwohl es bis zu den Liedeinschüben hin viele Parallelen gibt und es ebenfalls um das Spannungsverhältnis von wilder Natur und Zivilisation geht. Anhand der französischen Höflingsgesellschaft, in der die Laankos leben, zeichnet der Animationsfilm exemplarisch den Zivilisationsprozess des Menschen nach, der zu größerer Freiheit und Selbstbestimmung, aber auch zu Intrigen und engstirnigen Machtkämpfen führen kann. Das moderne Märchen setzt weniger auf oberflächliche Unterhaltung als auf pädagogische Absichten, ist aber spannend und abwechslungsreich genug gestaltet, um Kinder wie Erwachsene gleichermaßen anzusprechen.
Autor/in: Holger Twele, 01.05.2003