Inhalt
Mitten in der Bergwildnis der Alpen schlägt ein glühender Meteorit in einen Gletscher ein und erweckt einen im Eis eingefrorenen Neandertalerjungen zu neuem Leben. Dieser Junge, Bataa, begegnet Sophie, einer Ausreißerin von einer Ferienhütte in den Bergen. Anfangs scheinen beide durch Sprache und Zeit getrennt, doch entdecken sie schnell Gemeinsamkeiten: Sophie hat ihre Mutter verloren, und auch Bataa fühlt sich verlassen. Die Freundschaft zu Bataa hilft Sophie schließlich, den Tod der Mutter zu bewältigen.
Umsetzung
Die Tonebene des Films lässt die zivilisierte Welt – nicht nur auf Bataa – unnatürlich laut und zerstörerisch wirken, während die Bilder weitest gehend einen unberührten, idyllischen Naturraum zeigen. Durch seinen treffenden Witz umgeht der Film die Gefahr, bei der Darstellung des "Anderen" und "Fremden" in Klischees zu verfallen: Auch die beiden Neandertaler-Forscher Czerny und Heckl werden durch bissige Ironie in ihren Rollen als "Mad Professors" vorgeführt. Eine intelligente Bildmontage verstärkt den Humor des Films.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Geschichte der beiden Protagonisten nimmt einen Umweg, um von Freundschaft, Identität, Zugehörigkeit und vom Tod der Eltern bzw. eines Elternteils zu sprechen. Diese Bewältigungsgeschichte erzählt der Film jedoch ohne zu viel Ballast und Kitsch. Die Begegnung mit dem "Anderen", so könnte ein Unterrichts-Lernziel im Fach Religion/Ethik heißen, lässt uns neue Erfahrungen machen und alte Probleme überwinden. Im Angesicht des Fremden – als Spiegel unserer Welt – ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, über die Aufgaben und Grenzen der Wissenschaft und die Errungenschaften der Zivilisation nachzudenken. Anhand ausgewählter Beispielsequenzen von
Lapislazuli lassen sich zudem grundlegende Montagetechniken spielerisch leicht vermitteln.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
29.09.2006, Vision Kino 2006.