Eine geheimnisvolle Schöne hat nach einem Unfall ihr Gedächtnis verloren. Bei der Suche nach ihrem Namen und ihrem Vorleben ist ihr eine freundliche Kanadierin behilflich, die durch ihre reiche Tante nach Hollywood gekommen ist und von einer großen Filmkarriere träumt. Schnell werden sich die ungleichen Frauen immer ähnlicher und in einer magischen Nacht kommen sie sich sogar körperlich näher. Die Antwort aller Rätsel mag ein blauer Schlüssel zu verbotenen Räumen und Träumen besitzen. – Mit Mulholland Drive knüpft David Lynch an Meisterwerke wie Blue Velvet und Lost Highway an und entwirft auch in diesem film noir mit unverkennbar düsterer Handschrift ein seltsames Puzzle, dessen Geheimnisse unauflösbar scheinen. Der Thriller spielt mit Albträumen, Traumata und Déjà-vu-Erlebnissen. Vielleicht handelt es sich bei den beiden Frauen, die ihre Identitäten so schnell wechseln, nur um eine multiple Persönlichkeit? Auf einer weniger rätselhaften Ebene entwirft Lynch ein vielschichtiges, kritisches Porträt über das Hollywood der golden Fourties und Fifties, über die Illusionen junger Schauspieler, über Glamour und Starkult sowie über die Skrupellosigkeit fetter Bonzen, Gangster und korrupter Produzenten.
Autor/in: Kirsten Liese, 01.01.2002