Es ist das Jahr 1953: Der 14-jährige Ralph Walker hat es nicht leicht, denn der strenge und bigotte Ordensmann und Direktor sucht nur einen Grund, ihn wegen schlechten Betragens von der katholischen Schule zu werfen, die Mitschüler/innen lachen über ihn und seine ersten sexuellen Versuche misslingen. Der Junge lebt allein im Haus seiner Eltern, sein Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter liegt im Krankenhaus. Aus Angst, ins Heim zu kommen, gibt er vor, seine schon lange verstorbenen Großeltern würden sich um ihn kümmern. Als Ralphs Mutter ins Koma fällt, setzt der Junge alles auf ein Wunder und hofft, er könne sie ins Leben zurückholen, wenn er den Boston Marathon gewinnt. Mit Hilfe eines priesterlichen Lehrers und gegen alle Vernunft tritt er als Außenseiter im Wettkampf an. – Michael McGowan erzählt eine bewegende Geschichte über das Prinzip Hoffnung. Er zeigt den Optimismus eines Heranwachsenden, der sich in seinem Glauben, die Mutter retten zu können, durch nichts und niemanden beirren lässt. Liebevoll zeigt der Regisseur, wie der Junge versucht, mit Musik, Vorlesen und kleinen Zärtlichkeiten den Bezug zur Komatösen aufrechtzuerhalten, gleichzeitig schildert er den Verlust der Kindheit, das Herantasten ans andere Geschlecht, die Entwicklung von Selbstbewusstsein. Ein ernsthafter und facettenreicher, gleichzeitig äußerst unterhaltsamer Film über das Erwachsenwerden.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2005