Das Mädchen Fern erkennt sofort, dass das neue Ferkel zwar körperlich etwas schwach, aber doch etwas ganz Besonderes ist. Liebevoll päppelt sie das Tier, dem sie den Namen Wilbur gibt, mit der Milchflasche auf. Nach einiger Zeit ist Wilbur groß genug, um bei den anderen Tieren im Stall der Zuckerman-Farm zu leben. Dort macht das streitlustige und eifersüchtige Nutzvieh Wilbur das Leben schwer. Nur die weise Spinne Charlotte, die sonst kaum Beachtung findet, hat ein Herz für Wilburs Nöte und wird zu einer Art Schutzengel für das Schweinchen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, deren Wärme auch die anderen Tiere im Stall berührt. Doch dann erfährt Wilbur, dass er demnächst geschlachtet und zum Festbraten werden soll. Nur ein Wunder und die Freundschaft zur weisen Spinne können ihn jetzt noch retten.
Unter dem Titel
Zuckermann's Farm – Wilbur im Glück lief bereits 1973 die erste Verfilmung des 1952 veröffentlichten Kinderbuchklassikers
Charlotte's Web von Elwyn Brooks White (1899-1985) in den deutschen Kinos. Nach diesem Animationsfilm aus dem legendären Studio Hanna-Barbera kommt mit
Schweinchen Wilbur und seine Freunde von Regisseur Gary Winick eine zweite Filmversion ins Kino, die ein sehr lebendiges Fantasiereich auf der Basis realer Figuren, sprechender Tiere und geschickt eingesetzter Computertricks erschafft. Unübersehbar lehnt sich die Inszenierung rund um ein niedliches Ferkel an die beiden Tierkomödien
Ein Schweinchen namens Babe und
Schweinchen Babe in der großen Stadt von George Miller an, die 1992 und 1995 zu Kinohits avancierten und noch heute fester Bestandteil des Kinderkino-Repertoires sind. Auch Gary Winicks Film besticht durch eine liebevolle Figurenzeichnung und die Abenteuerlust des Protagonistenferkels. Der Regie gelingt es dabei, für Werte wie Solidarität, Freundschaft und Toleranz zu werben, ohne diese den Zuschauenden in plakativer Weise aufzudrängen. Entfaltet schon das sprechende Schweinchen jede Menge Charme, so spielt Dakota Fanning in der Rolle der kleinen Fern so entzückend und herzergreifend, dass sich wohl niemand der Ausstrahlung dieser märchenhaft-fantasievollen Geschichte entziehen kann, die vor allem beim tierlieben jungen Publikum ein hohes Identifikationspotenzial entfaltet.
Autor/in: Reinhard Kleber, 28.12.2006