Covington ist ein von der Außenwelt abgeschiedener Ort irgendwo in Pennsylvania. Die riesigen Wälder, die das Dorf von der modernen Zivilisation trennen, sind von mysteriösen Wesen bewohnt, die einige der bäuerlich lebenden Bewohner/innen schon von Ferne gesehen haben wollen und die, für alle unüberhörbar, oft schauerliche Geräusche von sich geben. Wer ihnen zu nahe kommt, heißt es, werde Tod und Verderben auf sich ziehen. Im Dorf selbst herrschen Eintracht und Idylle und von den Dorfältesten ist zu erfahren, die unheimlichen Wesen würden die Menschen in Frieden lassen, so lange sie nicht selbst gestört werden. Doch eines Tages scheint jemand dieses ungeschriebene Gesetz gebrochen und den Zaun am Rande des Dorfes überschritten zu haben. – Was sich zunächst wie ein billiger Gruselschocker zwischen Mystery und Horror anlässt und vom Verleih um der Neugier willen auch so propagiert wird, entpuppt sich bald als schauspielerisch überzeugend vermittelte, spannend inszenierte und keineswegs nur auf oberflächliche Schockwirkung abhebende Studie über die Natur des Menschen und sein Vermögen oder Unvermögen, selbst im nur kleinen Rahmen eine dauerhaft auf Frieden und Toleranz beruhende Gesellschaftsform zu leben. M. Night Shyamalans wohl bisher bestes Werk verbindet spannende Unterhaltung mit Anspruch und sorgt selbst für Kenner des Genres noch für überraschende Wendungen.
Autor/in: Holger Twele, 01.09.2004