Der 11-jährige Themba, ein begnadeter Fußballspieler, lebt mit Mutter und Schwester in einem Dorf in Südafrika. Als die Mutter ihren Arbeitsplatz verliert, zieht sie nach Kapstadt, um dort Geld zu verdienen. Die Kinder sind von nun an dem unberechenbaren Lebensgefährten der Mutter ausgesetzt. Themba kann dessen Übergriff auf seine Schwester gerade noch verhindern, wird dann aber selber Opfer einer Vergewaltigung. Daraufhin flieht er mit seiner Schwester zur Mutter und muss feststellen, dass sie an Aids erkrankt ist. Themba gelingt es bald, mit seinem Fußballtalent die Familie zu ernähren und als Nachwuchsspieler der Nationalmannschaft legt er in seiner ersten Pressekonferenz ein erschütterndes Bekenntnis ab: Er ist ebenfalls an Aids erkrankt.
An Originalschauplätzen in Südafrika gedreht spielt sich vor der wunderschönen Landschaft ein familiäres Drama ab, das es in ähnlicher Form wohl häufig gibt: Aus Unwissenheit und Brutalität verbreitet sich die Immunschwächekrankheit immer mehr und die Menschen schämen sich, ihre Infizierung zuzugeben. Dabei entwickelt sich in dieser Mischung aus Sozialdrama,
Coming-of-Age-Geschichte und Sportfilm Themba zum Hoffnungsträger und zu einer positiven Identifikationsfigur, denn der Junge wagt den Schritt nach vorne und steht zu seiner HIV-Infektion. Es ist dabei zu spüren, wie sehr die Regisseurin Stefanie Sycholt mit diesem Land, in dem sie aufgewachsen ist, verbunden ist. Die romantischen Bilder der Lehmhütten und Sonnenuntergänge und die im Film verwendete südafrikanische
Musik stehen dabei im Kontrast zur Dramatik der Geschichte.
Sycholt macht mit ihrem Film auf das Tabuthema Aids in Afrika aufmerksam und zeigt, welche Faktoren unter anderem für eine weitere Verbreitung der Krankheit sorgen. Am Beispiel des Jungen Themba will sie aber auch beweisen, dass es selbst in scheinbar ausweglosen Situationen noch Möglichkeiten zum Aufbruch gibt – insofern endet der Film mit einem Happy End. Der Sport als Lebensinhalt wird hier positiv und mit großer Leidenschaft in Szene gesetzt. Jens Lehmann, Ex-Torwart der deutschen Nationalmannschaft, tut in der Rolle von Thembas Fußballtrainer ein Übriges, die Ideale der jungen Sportler/innen zu unterstützen.
Autor/in: Katrin Hoffmann, 01.08.2010
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