Eine Gruppe von Navajo-Indianern wird im Zweiten Weltkrieg in der US-Army als Codespezialisten eingesetzt, weil ihre Sprache niemand kennt. Die Männer, die sich "Windtalker" nennen, arbeiten an der besonders gefährlichen Japan-Front als Funker. Jeder von ihnen hat einen "Bewacher" an der Seite, dessen Aufgabe es ist, den Codetalker zu beschützen. Wenn dieser in die Hände des Feindes fällt, müssen sie den Code "beschützen", koste es, was es wolle. Diese Direktive heißt im Klartext, einen Navajo im Notfall zu töten. Doch wie reagieren die "Beschützer", die zu ihren "Schutzobjekten" eine Art Freundschaft entwickelt haben, mitten im Gemetzel? – John Woo greift dieses Dilemma auf und stellt die Frage, inwieweit ein Soldat unbedingt Befehlen gehorchen muss. Dabei schildert er subtil die Annäherung zwischen einem traumatisierten Marine-Soldaten und einem Navajo sowie Rassismus in der Armee und die Brutalität des Krieges. Zu viele grausame Schlachtszenen strapazieren allerdings die Aufmerksamkeit. Das versöhnliche Ende (Jahre später treffen sich die zwei ungleichen Männer wieder) ist auch eine Aufforderung für ein spirituelles Verständnis der Umwelt.
Autor/in: Margret Köhler, 01.08.2002