Bildungsrelevant, weil die Serie sensibel und vielschichtig für Kinder über die Zeit des Zweiten Weltkriegs erzählt und damit sowohl Interesse weckt als auch aufklärt.

Die Geschichte: Kinder erleben den Krieg in Frankreich

Weil die Mutter in der Schweiz eine Lungenerkrankung auskurieren muss und der Vater nach dem Kriegseintritt Frankreichs als Soldat eingezogen wird, wohnen die Geschwister Ernest und Colette ab September 1939 bei ihren Großeltern in der Normandie. Zunächst wirkt das Landleben für den elfjährigen Jungen und das sechsjährige Mädchen wie ein Abenteuer. Sie finden Freund/-innen und gründen eine Bande. Zunehmend erreicht der Zweite Weltkrieg jedoch auch die Gegend. Es gibt Luftangriffe, Nahrungsmittel werden knapp und deutsche Soldaten besetzen den Ort. Durch einen Kollaborateur bilden sich auch innerhalb der Dorfgemeinschaft Fronten. Unterstützt von ihrem Lehrer setzen sich die Kinder gegen Ausgrenzungen zur Wehr und schließen sich später sogar der Résistance an. Im Jahr 1944 schließlich scheint ein großer Gegenangriff der Alliierten möglich, der eine Wende im Kriegsverlauf einleiten könnte.

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Filmische Umsetzung: klare Bilder für ein junges Publikum

Vom Kriegsausbruch im Jahr 1939 bis zur Befreiung Frankreichs 1944 erstreckt sich der Handlungsbogen der zehnteiligen Animationsserie "Die langen großen Ferien", die aus dem Blickwinkel von Colette erzählt. Stilistisch lehnen sich die Zeichnungen an den Zum externen Inhalt: Ligne-Claire-Stil (öffnet im neuen Tab) franko-belgischer Comics an, während der französische Comiczeichner und -autor Émile Bravo für das Figurendesign verantwortlich war. So sind ebenso stimmungsvolle wie ansprechend klare Zeichentrickbilder (Glossar: Zum Inhalt: Zeichentrickanimation) entstanden, die sich an ein junges Publikum richten. Ein von der erwachsenen Colette gesprochener Zum Inhalt: Voiceover-Kommentar ordnet zu Beginn und am Ende jeder Episode das Geschehen knapp ein. Atmosphärisch bewegt sich die sensibel erzählte Serie zwischen Melancholie, Leichtigkeit und Anspannung und unterstützt Kinder somit dabei, auch belastendere Zum Inhalt: Szenen verarbeiten zu können.

Thema: Interesse an Geschichte wecken

Eindrucksvoll gelingt es der Serie, komplexe historische Ereignisse in Situationen zu übersetzen, die Kinder nachvollziehen können. Dabei spielen Werte wie Freundschaft und Vertrauen, Zusammenhalt und Mut, Gerechtigkeit und Verantwortung eine jeweils wichtige Rolle. Durch die zunehmende Zahl an handlungsrelevanten Figuren greift die Serie unterschiedlichste Themenfelder auf. Obgleich zahlreiche historische Ereignisse gestreift werden, besteht die Leistung der Serie weniger in der Informationsfülle, sondern darin, neugierig auf die Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu machen und dazu Fragen zu stellen.

Kritische Aspekte: Gewalt und Bedrohung

Die Serie verzichtet auf die explizite Darstellung von Gewalt. Die Anbahnung oder die Folgen von Gewalthandlungen sind allerdings bisweilen zu sehen. Obgleich die Episoden jeweils hoffnungsvoll enden, enthalten diese zum Teil unterschiedliche Bedrohungssituationen.

Fragen für ein Filmgespräch

  • Über welche Ereignisse des Zweiten Weltkriegs erzählt die Serie? Erstelle eine Zeitleiste von 1939 bis 1944 und trage die Ereignisse darauf ein.

  • Über welche Ereignisse möchtest du gerne mehr erfahren? Welche Begriffe hast du nicht verstanden? Erstelle eine Liste. Wählt gemeinsam ein Thema aus, das ihr vertiefen wollt.

  • Welche Figur der Serie hat dir am besten gefallen? Erzähle nach, in welche Situationen sie gerät und was du an ihrem Verhalten magst. Besprecht auch, wie die Figuren zeichnerisch dargestellt werden und wie sie dadurch wirken.

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.

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