Inhalt
Dublin 1979. Kurz vor ihrem 14. Geburtstag gerät die Welt von Maeve durch einen Kuss ins Wanken. Verbrachte die Klosterschülerin sonst jede freie Minute mit ihren besten Freundinnen, wird alles außer ihrer ersten Liebe plötzlich unwichtig. Um mit dem Mädchenschwarm Brian zusammen zu sein, schwänzt Maeve die Schule, geht heimlich in die Disco und erträgt den Unmut ihrer Umgebung. Hin- und hergerissen zwischen Verliebtheit und Loyalität zu Freundinnen und Familie, muss sie sich jedoch irgendwann eingestehen, dass der erfahrene Herzensbrecher vielleicht doch eine Nummer zu groß für sie ist. Genauso wie ihr erster BH, auf dessen Körbchengröße der Filmtitel anspielt.
Umsetzung
Humorvoll und mit viel Einfühlungsvermögen beschreibt Regisseurin Marian Quinn die verunsichernden Erfahrungen der Adoleszenz im Leben eines jungen Mädchens. Den universellen Charakter der 1979 angesiedelten Story betonen Einstellungen und Bilder mit geringer
Tiefenschärfe. Vor diesen etwas schemenhaften Hintergründen zeichnen sich die Gefühle der Protagonisten/innen umso deutlicher ab. Aus der Perspektive von Maeve erzählt, bleibt der Film nah an den aufregenden "ersten Malen" seiner jugendlichen Helden/innen, dem ersten BH, dem ersten Kuss, der ersten Liebe. Ein authentisches und frisches Streiflicht auf eine unwegsame Zeit zwischen Abnabelung und Freiheitssehnsüchten.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die überzeugenden Darsteller/innen und die in sich stimmige jugendliche Erzählperspektive dürften Schüler/innen ab der 5. Klasse ansprechen. Insbesondere in Fächern wie Englisch, Sozialkunde oder Biologie bietet sich eine vertiefende Auseinandersetzung mit vorrangigen Themen der Pubertät an. Die emotionale Unsicherheit, die Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach und der Angst vor dem Erwachsenwerden sowie die Sehnsucht nach der familiären Geborgenheit der Kindheit können mit den Schüler/innen reflektiert werden. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Rollenspiele eine gute Möglichkeit, um den eigenen Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Auch der soziale Erwartungsdruck, der oftmals den Drang nach Abnabelung dämpft, kann thematisiert werden.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Ula Brunner, 07.09.2009, Vision Kino 2009.