Auf der US-Base nahe Karlsruhe ist der Teufel los, die Armee ein Hort von Schwarzmarktgeschäften und illegalen Drogen-Deals. Drahtzieher Ray Elwood (Joaquin Phoenix: sympathisch, aber durchtrieben) handelt hinter dem Rücken seines Vorgesetzten mit allem, was sich verhökern lässt, von gestohlenen Waffen bis zum selbst angerührten Crack. Ein neuer Chef macht ihm einen Strich durch die Rechnung und verfolgt ihn mit Hass, weil sich der Soldat ausgerechnet in seine Tochter verliebt. – Diese an Zynismus kaum zu übertreffende Militär-Satire kann es mit Robert Altmans legendärem M.A.S.H. aufnehmen. Respektlos und mit schwarzem Humor karikiert Gregor Jordan Macht-Rituale und rigiden Autoritätsglauben, Soldaten in Friedenszeiten scheinen nicht besser zu sein als Kriminelle. Da es ihnen an "Action" im großen Apparat fehlt, machen sie sich ihre Existenz durch wilde Eskapaden unterhaltender. Army Go Home! ist ein amüsanter Gegenentwurf zu den eindimensionalen und patriotisch eingefärbten Hollywood-Produktionen.
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2002