Wieder einmal verbringt die junge Hexe Bibi Blocksberg ihre Sommerferien bei ihrer besten Freundin Tina auf dem Reiterhof. Während die beiden Teenager sich eifrig auf das alljährliche große Pferderennen vorbereiten, lernen sie auch den schnöseligen Geschäftsmann Hans Kakmann kennen. Ausgerechnet auf Bibis und Tinas Lieblingsfohlen Socke hat dieser es abgesehen. Als die Mädchen ihm nachspionieren, erfahren sie bald, dass es in Kakmanns Pferdezucht nicht mit rechten Dingen zugeht. Weiterer Ärger droht, als auch noch die eitle Sophia zu Besuch kommt. Mit aller Macht will sie Tinas festen Freund Alex dazu bringen, nach den Ferien auf ihr Internat in England zu wechseln. Noch ahnt Bibi nicht, wie sehr auch ihre Freundschaft zu Tina unter Sophias Intrigen leiden wird.
Aus der Hörspielreihe "Bibi & Tina", einem Spin-Off der Bibi-Blocksberg-Serie, die sich vor allem an Mädchen richtet, hat Detlev Buck einen verspielten, sommerlich-leichten
Musikfilm gemacht. Wie in einem Musical beginnen sämtliche Protagonisten/innen – von Bibi und Tina bis hin zu deren Gegenspielern/innen – immer wieder zu singen. Buck inszeniert diese Szenen zumeist im ausgelassen Stil eines Videoclips, setzt auf eine rasante
Montage der
poppig-bunten Bilder und bindet bisweilen auch comicartige Elemente wie Sprechblasen in diese ein. Durch ihre Texte treiben die eingängigen Pop-Songs, die von Rosenstolz-Frontmann Peter Plate eigens für den Film geschrieben wurden, zugleich die Handlung voran und charakterisieren die Figuren.
Gegen den Einfallsreichtum, den Witz und die Selbstironie der Gesangs- und Tanzeinlagen jedoch fallen die klassischen Spielszenen des Films deutlich ab. Vor allem die Titelheldinnen gewinnen kaum an Kontur, während die "Schurken" Kakmann und Sophia zu den interessantesten Figuren werden. Und auch Bibis Zauberkunst wirkt oft fehl am Platz. So sind es insbesondere die Musikszenen, die zur Auseinandersetzung mit dem Film einladen. Anhand dieser lassen sich sowohl zahlreiche Elemente der Clipästhetik aufzeigen als auch deren Bedeutung für die Figuren beschreiben. Durch die eigenwillige Inszenierung bietet es sich auch an, ein Hörspielabenteuer mit dem Film zu vergleichen und zu erarbeiten, wie dieser die typischen Merkmale der Reihe in die Handlung einfließen lässt und gegebenenfalls verändert.
Autor/in: Stefan Stiletto, 04.03.2014
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