Frühling in Aix-en-Provence: Der verschuldete und an seiner depressiven Ehefrau leidende Galerist Lespinglet will sich durch ein Schäferstündchen mit seiner Assistentin Coralie trösten. Doch diese ist streng gläubig und hört während der zudringlichen Umarmungen ihres Arbeitgebers Stimmen. Sie springt aus seinem Auto und sieht im Kanal einen ertrinkenden Mann. Coralie zuliebe stürzt sich Lespinglet ins Wasser und rettet auf diese Weise Boudu. Der schwergewichtige Rumtreiber wollte sich umbringen, weil jemand seinen einzigen Freund, den Hund "Clinton", entführt hat. Lespinglet hat eigentlich genug eigene Probleme, doch Coralies sanften Augen kann er nicht widerstehen. So quartiert er den frechen und übel riechenden Boudu für eine Nacht in seiner Galerie ein. Aus der einen Nacht werden einige turbulente Wochen, in denen Boudu das nur mühsam im Gleichgewicht gehaltene Leben Lespinglets gehörig durcheinander bringt. – Mit viel Witz und einem charmant ungehobelten Gérard Depardieu erzählt Regisseur Jugnot eine heitere Komödie über ein Leben in der Sackgasse. Die Probleme des vom Regisseur selbst verkörperten Galeristen scheinen ausweglos, doch Boudu reißt die festgefahrenen Lebensschicksale mit einem Mal ins Chaos. Damit steht alles bisher Unumstößliche noch einmal zur Disposition. Es macht viel Spaß zuzuschauen, wie Boudu durch seine unverfrorene Art den zum Stillstand gekommenen Menschen in seiner Umgebung neuen Lebensmut einhaucht. Am Ende zieht Boudu weiter, um hoffentlich noch viele andere festgefahrene Beziehungen aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.07.2005