2001 landete die romantische Komödie Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück mit 4,5 Millionen Besuchern/innen allein in Deutschland einen Kinovolltreffer. Da durfte eine Fortsetzung nicht ausbleiben. Diese knüpft an den Schluss der ersten Verfilmung des Erfolgsromans von Helen Fielding an: Die Londoner Single-Frau Bridget, um die 30, neurotisch, an sich zweifelnd, karriereorientiert und kalorienverrückt, hat endlich ihren Mr. Perfect gefunden, den makellosen Rechtsanwalt Mark. Nach sechs wundervollen Wochen mit ihm verfällt Bridget, die nun beim Fernsehen arbeitet, plötzlich in ihre alten Fehler: Sie zweifelt an sich, den anderen und der Welt, wird auf Marks neue, attraktive Kollegin Rebecca eifersüchtig und lässt kein Fettnäpfchen aus, bis sie und Mark sich im Streit scheiden. Von ihrem Chef zu einer Reportage nach Thailand geschickt, trifft sie ihren Ex-Lover wieder, den Herzensbrecher Daniel, und erliegt beinahe seinen Verführungskünsten. Durch eine weitere Dummheit landet Bridget als vermeintliche Drogenschmugglerin in einem hässlichen Thai-Knast, aus dem sie natürlich nur einer befreien kann. – 2001 traf Renée Zellweger als chaotische, pummelige Großstadtpflanze den Nerv vieler Zuschauer/innen, wobei Regisseurin Sharon Maguire heiter bis ironisch den medialen Schönheitswahn und seine bedenklichen Folgen für das Selbstbild der modernen Frau unter die Lupe nahm. Im Sequel begegnen wir neben Zellweger erneut der prominenten Darstellertruppe (Colin Firth, Hugh Grant, Jim Broadbent), doch die jetzige Regisseurin Beeban Kidron ( To Wong For ) beschränkt sich weit gehend darauf, bewährte Muster zu reproduzieren, ohne diese nennenswert zu erweitern oder zu variieren. Immerhin bringen Reisen nach Thailand und in ein österreichisches Nobelskigebiet klischeehafte Abwechslung in den Londoner Beziehungsalltag. Ein kleiner Lichtblick ist Jacinda Barrett ( Ladder 49 ) als neue Figur Rebecca, die am Ende für eine überraschende Wende sorgt.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.12.2004