Im Jahr 2003 feierte das bedeutendste Radrennen der Welt sein 100-jähriges Jubiläum: die Tour de France. Begleitet von Millionen begeisterter Fans am Straßenrand und vor den Fernsehbildschirmen wird das Rennen für die Radprofis nicht selten zur Höllentour. Mit letzter Kraft, kurz vor dem Koma, quälen sie sich die Berge hinauf, nehmen Prellungen und Knochenbrüche nach Stürzen auf regennasser Straße oder Massenkarambolagen in Kauf und steigen doch wieder aufs Rad. Weiter, immer weiter, drei Wochen quer durch Frankreich bis zur erlösenden Zieleinfahrt in Paris. Dann war man dabei, hat das Ziel erreicht und vielleicht einmal das gelbe, grüne oder gepunktete Trikot tragen dürfen. – Pepe Danquart schaut nach seiner Hockey-Doku Heimspiel zum zweiten Mal hinter die Kulissen der Sportwelt. Wo sich die Blitzlichtgewitter verzogen haben, beginnt sein Film. Bis auf die Massagebank und ins Badezimmer folgt Danquart den Profis vom Team Telekom. Aus beeindruckender Nähe erzählt er von der Freundschaft zwischen Erik Zabel und Rolf Aldag, die beide selbst als "kleine Ehe" bezeichnen. Ganz uneitel berichten sie und ihre Teamkollegen von Erschöpfungszuständen und Versagensängsten, während die letzten Wunden behandelt werden. Die von sechs Kameras eingefangenen Bilder des Rennens lassen einen auch im Kinosessel voll und ganz in die Faszination der Tour eintauchen.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.06.2004