Die lebenslustige Darlene kehrt mit einem unehelichen Sohn in das karge brasilianische Hinterland von Ceará zurück. Dort nimmt die junge Frau den Heiratsantrag des 60-jährigen Osias an, der sich jedoch als Faulpelz erweist. Frustriert von der harten Arbeit auf den Feldern tröstet sie sich mit einem benachbarten Witwer und später von dem jungen Tagelöhner Ciro. Aus den Beziehungen zu den diversen Liebhabern gehen drei Kinder hervor. Durch raffinierte diplomatische Mittel gelingt es Darlene, mit drei Männern und drei Kindern harmonisch unter einem Dach zu leben. – Ein Film über weibliche Polygamie im notorischen Macho-Land Brasilien? Dem Regisseur Andrucha Waddington ist das Kunststück gelungen, ein poetisches Beziehungsdrama voller gemischter Gefühle zu erzählen, das zugleich mit sanftem Humor die männerdominierten Gesellschaften Lateinamerikas ironisiert. Gewöhnungsbedürftig ist die langsame Erzählweise, die jedoch zu der lähmenden Hitze in der lichtdurchfluteten Inszenierung passt. Wie Schauspieler und Team bei über 40 Grad im Schatten geschwitzt haben müssen, wird hier fast körperlich spürbar.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.03.2001